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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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einer Online-Dating-Firma gehackt, die vertrauliche Kundendaten verkaufte, und in das Randall-Georgia-Institut für antischwule Aktivitäten, und er hatte das System des Hauptsitzes einer Supermarktkette geknackt, weil … nun, er hatte vergessen, warum genau.
    Die Supermarktkette hatte ihm keine Angst gemacht.
    Aber heute hatte er sich zum dritten Mal in drei Tagen in die Armstrong Fancy Gifts Corporation gehackt, AFGC, vor allem bekannt für ihre Geschenkshops in Flughäfen. Jedoch auch berüchtigt dafür, sich mehr mit den neuesten Waffentechnologien zu befassen als mit Sammelfiguren.
    Er drang ins System von AFGC ein, weil bereits andere Hacker sich einen Weg zum Kult Nexus Humanus gebahnt und erstaunlich viele Verbindungen – sowohl personeller als auch finanzieller Art – zwischen Nexus Humanus und AFGC entdeckt hatten.
    Weshalb sollte ein seltsamer Kult so viel mit dem Hersteller von Schneekugeln und Systemen für Lenkflugkörper zu tun haben?
    Farid hatte damit gerechnet, dass die Sicherheitsvorkehrungen von AFGC heftig sein würden. Aber sie waren mehr als heftig. Sie waren paranoid. Kein Wunder, dass zuvor noch niemand sie geknackt hatte. Selbst wenn er sich der Fähigkeiten eines halben Dutzends der weltweit besten Hacker bediente, kam Farid nicht weiter als bis zur langweiligen Außenfassade von AFGC. Bis er sich den Zweigniederlassungen zuwandte.
    AmericaStrong, ein Teilunternehmen von AFGC, war eine Sicherheitsfirma von ehemaligen CIA-Leuten, von Typen, die früher einmal bei den Spezialtruppen gearbeitet hatten. Es war anzunehmen, dass dieser Bereich innerhalb des Systems am besten geschützt war, und so verhielt es sich auch. Allerdings hatte AmericaStrong neuerdings ein Problem: eine Verbindung zu einer Agentur der US-Regierung, der Emerging Technologies Agency, ETA.
    Und die ETA? Nun, sie versuchten, ihr System abzuschotten, aber die Netzwerke der US-Regierung waren schon seit einer Generation die Fußabstreifer von Anonymous.
    Also ging es von der ETA zu AmericaStrong, von AmericaStrong zu AFGC, und schwuppdiwupp, leck mich am Arsch, da war er drin.
    Und jetzt wünschte sich Farid beinahe, er wäre es nicht.
    Er tippte in das Dialogfenster im linken Drittel des Bildschirms:
    LeVnteen34: Seht ihr das, Leute?
    Natürlich sahen sie es. Er wusste, dass sie es sahen. Aber wussten sie, was er meinte?
    86TheChickenSteak: Das ist der Staatssekretär.
    Sie sahen ein Video. Ein erstaunlich schlechtes Video, verzerrt, in Graustufen mit plötzlich aufflimmernden unnatürlichen Farben. Aber zu sehen war tatsächlich der Staatssekretär.
    JoeyBo316: Das ist das Oval.
    86TheChickenSteak: Oval?
    LeVnteen34: Das Oval Office.
    Darauf folgte eine Pause, bis Chicken schrieb:
    86TheChickenSteak: Wasfürnteil?
    Das Video endete mit statischem Rauschen und ruckelnden Bildern. Farid öffnete eine weitere Videodatei. Blätter auf einem Schreibtisch. Eine Art Anweisungsbuch, aber die Auflösung war viel zu schlecht, um einzelne Worte entziffern zu können.
    Ein drittes Video zeigte die Perspektive von jemandem, der auf einem Podium stand und zu einem Raum voller Menschen sprach. Das vierte schien nichts weiter als eine leere Wand zu zeigen.
    JoeyBo316: Als würde jemand eine Kamera tragen.
    Farid war anderer Meinung, wollte Joey aber nicht blamieren. Das Bildseitenverhältnis passte zu keiner Art von Kamera. Aber er wollte ihre Meinung nicht im Voraus beeinflussen, sollten sie lieber sehen, was sie sahen, und darauf reagieren.
    Dann, im fünften Video, das wiederum einen Schreibtisch zeigte, passierte etwas.
    JoeyBo316: Noch mal.
    Farid ließ den Film noch einmal laufen. Mehrmals. Es gab keine andere Möglichkeit. Sie sahen, wie sich jemand die Brille aufsetzte. Nicht von außen, sondern von innen.
    Aus der Perspektive der Person, die sich die Brille aufsetzte.
    86TheChickenSteak: Leckmichfett. Wir schauen durch das Auge von jemandem.
    Erst nachdem sie sich durch viele, viele weitere Videos – Wände, Schreibtische, etwas, was wahrscheinlich ein Kissen war, unzählige Bilder, die so ungeordnet und schlecht aufgelöst waren, dass man nichts auf ihnen erkennen konnte – gekämpft hatten, kamen sie bei dem jüngsten Film an, den Farid bis zum Ende aufgehoben hatte.
    Er zeigte klar erkennbar das Gesicht von Monte Morales, des First Gentleman.
    Zumindest war es so lange erkennbar, bis zwei Hände, zwei Frauenhände, das Gesicht unter Wasser drückten.

VIER
    Sie hatten Vincent nicht festgebunden. Die Beruhigungsmittel, die
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