Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

Titel: BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker
Autoren: Im Magoon-Club saß mein Henker
Vom Netzwerk:
daß wir entkommen waren, würde man unsere Flucht möglicherweise mit Gloria in Zusammenhang bringen.
    Wir zwängten uns neben sie auf die Vordersitze. Sie startete und fuhr los, ohne die Scheinwerfer einzuschalten. Sie mußte Augen haben wie eine Katze.
    Wir holperten über einen unebenen Weg. Dann ging es eine Böschung hoch, ehe wir die Straße erreichten.
    Sie schaltete das Licht ein.
    »Wollen Sie uns nicht erklären, was das alles bedeutet?« fragte ich nach einer Weile. »Wir sollten uns doch mit Ihnen in Verbindung setzen und…«
    »Sie haben alles verpatzt. Wir haben es auf der Gegenseite nicht mit Anfängern zü tun.«
    »Sie haben selbst beim FBI angerufen«, schaltete sich Phil ein. »Sie waren es, die uns auf diese Spur brachten. Sie werden Farbe bekennen müssen, Miß!«
    »Ja, ja, ja«, stieß sie hervor. »Aber ich bereue diesen Schritt. Den Gegnern ist das FBI nicht gewachsen. Die Gangster werden ihr Ziel erreichen.«
    »Welches Ziel?«
    »Wenn ich das wüßte, hätte ich Ihnen die ganze Bande gern selbst auf dem Tablett serviert«, fauchte sie. »Ich weiß nichts, gar nichts!«
    Sie bremste plötzlich.
    »Verschwinden Sie jetzt, Gentlemen. Iph kann Sie nicht weiter mitnehmen. Und wenn ich Ihnen einen guten Rat geben darf, dann verlassen Sie Washington so schnell wie möglich. Ihr seid unfähig! Das hatte ich nicht erwartet!«
    Das war eine lange und harte Rede für die kleine Zigarettenverkäuferin. Und wenn ich es richtig überlegte, hatte sie gar nicht so unrecht.
    Wir hatten bisher nichts erreicht. Im Gegenteil. Die Bande wußte jetzt genau, daß sich das FBI mit ihr beschäftigte.
    »Miß Gloria…«
    Sie ließ das Steuerrad los und trommelte mit ihren kleinen Fäusten auf meine Brust, »’raus! sage ich, ’raus!«
    Phil zuckte die Achseln. Er wußte offenbar auch nicht, wie wir uns gegen die Kratzbürste verhalten sollten. Immerhin hatte sie uns das Leben gerettet. Erzwingen konnten wir nichts.
    Wir stiegen also aus. Ich wollte sie gerade fragen, wie wir mit ihr in Verbindung treten könnten, als sie im Kavaliersstart davonschoß.
    Betreten blieben wir zurück.
    »Wir sollten mit dem Chef telefonieren«, schlug ich vor. »Ich glaube, wir müssen noch einmal ganz von vorn anfangen.«
    Phil schüttelte den Kopf. »Zuerst müssen wir laufen, mein Alter. Wenn mich meine trüben Augen nicht täuschen, sind es bis zur City noch gut acht Meilen.«
    »Vielleicht nimmt uns jemand mit?«
    »Jetzt? Mitten in der Nacht? Du bist ein Optimist, Jerry!«
    Phil war Pessimist, und er behielt recht. Der Morgen graute bereits, als wir die ersten Häuser erreichten, todmüde…
    ***
    Sie fuhr den Wagen in die Garage, zog den Zündschlüssel ab und schlüpfte durch die Seitentür ins Haus. Langsam, jedes Geräusch vermeidend, stieg sie die Treppen hoch. Einmal knarrte die Stufe.
    Sie blieb stehen. Als sich nichts rührte, ging sie vorsichtig weiter.
    Sie tastete nach dem Schlüssel in ihrer Tasche. Endlich fand sie ihn. Er lag wie immer auf dem Boden zwischen einer Zigarettenpackung, Kosmetikartikeln und allerhand anderem Kleinkram.
    Als Gloria aufschloß, hielt sie den Atem an. Dann tastete sie nach dem Lichtschalter, der sich links neben der Flurtür befand.
    Sie brauchte ihn nicht zu betätigen. Das Licht flammte schon vorher auf. Erstarrt blieb sie stehen und blickte auf den Mann im schwarzen Anzug, der mit einer silbrig glänzenden Pistole spielte.
    »Wer — wer sind Sie?« stammelte das Mädchen.
    »Sie kennen mich nicht?«
    »Nein.«
    Der Mann im schwarzen Anzug war groß und schlank. Sein Gesicht war unbewegt. Die schmale Nase stand weit vor und gab ihm den Ausdruck eines Geiers. Seine Hände steckten in 'schwarzen, mit Leder eingefaßten Zwirnhandschuhen.
    »Wo kommen Sie her, Gloria?« fragte er ruhig. Seine Stimme war völlig gefühllos.
    Gloria wußte nicht, was sie antworten sollte. Instinktiv ahnte sie, daß dieser Mann vom Chef kam.
    »Was geht Sie das an?« fragte sie angriffslustig. Sie nahm allen Mut zusammen. »Erklären Sie mir lieber, weshalb Sie in meine Wohnung eindringen und mich mit einer Pistole bedrohen!«
    Der Schwarze steckte das silbrige Ding in die Tasche. Er fühlte sich so sicher und überlegen, daß er es ohne weiteres riskieren konnte.
    »Ich gebe niemals Erklärungen ab. Ich stelle nur Fragen. Wenn die Antworten mich befriedigen, ist es gut. Wenn nicht«, er machte eine kleine Pause, »nun, dazu bin ich da. Es ist sozusagen mein Beruf. Ich ziehe die Konsequenzen.«
    »Mit der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher