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BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten
Autoren: Falschgeld-Piraten
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verpflichtet, dem Finanzminister die Sache zu unterbreiten. Dann wird aus dem vorläufig noch eng begrenzten, wenn auch internationalen Kriminalfall eine Affäre für den parlamentarischen Untersuchungsausschuß. Und ich glaube nicht, daß wir so etwas wollen, nicht wahr?« Phil hätte sich beinahe bekreuzigt. Und Mr. Perth sah aus, als habe man ihm ein Weekend mit des Teufels Großmutter arrangiert.
    ***
    »Ihr Schirm, Sir«, sagte der Militärpolizist Jack. Mr. Perth nahm das Ding mit spitzen Fingern entgegen. »Haben Sie noch einen anderen Ausgang?« fragte er. Jack lachte. »Schätzungsweise zweihundert.«
    »Dann bestellen Sie uns ein Taxi zu einem davon. Immerhin sendet dieser Regenschirm noch, und es könnte sein, daß man uns draußen vor dem Tor erwartet.«
    »Wenn Sie einen längeren Fußmarsch nicht scheuen?« sagte Jack achselzuckend und griff zum Telefon. Ein grauer Bote lotste uns über endlose Korridore zu einem entfernt liegenden Portal, wo uns ein Taxi erwartete.
    »Zum Flugplatz«, sagte ich. Wir ließen uns in die Polster sinken. »Was haben Sie vor, Mr. Perth?« ‘fragte ich. Er lächelte listig.
    »Da ist noch etwas mit dem Schirm zu erledigen. Wir werden unsere Schatten in die Irre führen. Und dann denke ich, daß wir uns nach Boston begeben, wie?«
    Phil nickte. »Ich denke auch, daß unterwegs irgend etwas mit dem Geld passiert. Was ist das übrigens für ein alter Dodge, der uns vom Pentagon her verfolgt?«
    »Washingtoner Nummer«, sagte ich nach einem kurzen Blick über die Schulter. Ich tippte dem Taxifahrer auf die Schulter. »Fahren Sie mal eine Schleife. Ich will sehen, ob wir verfolgt werden!«
    Der Taxifahrer war anscheinend merkwürdige Aufträge gewöhnt. Er bog nach rechts in eine Seitenstraße ab, nahm die nächste Kurve und war nach einem weiteren Schlenker wieder auf dem Highway.
    »Niemand mehr hinter uns«, sagte Phil.
    »Aber vor uns«, gab ich zurück und wies auf den Dodge, der am Straßenrand vor uns hielt. Im Vorüberfahren sah ich hinein. Niemand war zu erblicken. Aber als wir zweihundert Yard vor ihm waren, erschien plötzlich wieder jemand hinter dem Lenkrad, und dann folgte uns das verschrammte, alte Gefährt aufs neue.
    »Gar nicht so dumm, die Brüder«, gab Phil anerkennend von sich. »Wollen wir sie uns holen?«
    »Es ist nicht verboten, hinter dem Taxi herzufahren.«
    »Da hast du auch wieder recht.«
    Mr. Perth nickte. »Außerdem werden wir sie mit diesem schönen Regenschirm abhängen«, verkündete er. Wir bogen in die Zufahrt zum Flugplatz ein. Der Dodge verschwand auf einem der Besucherparkplätze.
    In der Abflughalle steuerte Mr. Perth auf einen Gepäckschalter der TWA los. Neugierig folgten wir ihm.
    »Ich möchte diesen Schirm nach Chicago senden«, sagte er dem erstaunten Girl hinter dem Counter.
    »Per Luftpost?« fragte sie überflüssigerweise.
    »Ich nehme nicht an, daß TWA nebenher auch noch eine Bahnlinie nach Chicago betreibt«, sagte Mr. Perth. »Adressieren Sie den Schirm ans Fundbüro des Flugplatzes.«
    »Okay, Sir.« Sie füllte die Frachtpapiere aus, kassierte die Gebühr und war sichtlich froh, als wir uns — jetzt ohne Schirm — entfernten.
    Bis zum Abflug unserer Maschine nach Boston hatten wir noch eine Stunde Zeit. Wir setzten uns an einen ruhigen Tisch im Restaurant und bestellten uns ein kleines Dinner.
    »Wenn sich unsere unbekannten Gegner allein auf den Schirm als Beihilfe verlassen, sind wir sie für eine Weile los«, sagte Mr. Perth und steckte sich seine Pfeife an.
    »Glauben Sie, daß die sich auch auf dem Luftweg hinter Ihrem Regenschirm herbewegen?« fragte ich. Er nickte bedächtig und zielte mit seinem Pfeifenrohr auf mich.
    »Bei den Summen, die hier auf dem Spiel stehen, ist das durchaus möglich. Zumal'der ganze Fall nach Luftverkehr riecht. Alles fliegt. Auch die Gangster sind heute modern. Das sehen Sie schon an meinem Schirm. Besteht übrigens für das FBI eine Möglichkeit, ihn nach etwa zwei Tagen von Chicago wieder in meine Hände gelangen zu lassen?«
    Phil grinste mir zu. »Das wird ein feiner Fall für die Kollegen in Chicago. Ich weiß zwar nicht, wie die das machen werden, aber das FBI hat schon ganz andere Aufgaben gelöst, Mr. Perth.«
    ***
    Die Filiale der Bundesdruckerei in Boston war vielleicht noch gründlicher abgesichert als das Pentagon. Unser Gesprächspartner aus dem Riesenbau hatte uns zwar telefonisch angemeldet, aber wir wurden am Eingang untersucht wie eine Bande von Scheckdieben und
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