Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Burning Wings 02 - Die Mächte

Burning Wings 02 - Die Mächte

Titel: Burning Wings 02 - Die Mächte
Autoren: Annette Eickert
Vom Netzwerk:
versuchen, einwandfrei zu lügen.
    » Und wieso warst du im Palast ? «
    » Nun ja, ich … ich war da, weil … «
    » Er hat gestohlen! Jetzt will er es in der Stadt verkaufen. Durchsucht ihn!“ Der Befehl kam von einem der fünf Herren. Es war derjenige, der zuvor schon gesprochen hatte.
    Panisch schüttelte ich den Kopf. Ich sah mich bereits in einem dunklen Kerker eingesperrt.
    Überraschend stellte sich Aurie an meine Seite .» Mach dich nicht lächerlich, Mordecha i« , und bedachte ihn mit einem glockenhellen Lachen.
    Der Mann wirkte alles andere als erfreut darüber, aber schien sich zu fügen und die nächsten Worte, die ihm auf den Lippen lagen, hinunterzuschlucken. Um die Situation seiner Person gegenüber jedoch zu entschärfen, bedeutete er lächelnd :» Dann klärt uns auf ! «
    Ich war mir nicht sicher, aber ich glaubte offensichtliche Verachtung für Aurie herauszuhören. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Meine erste Einschätzung war nicht gerade vorteilhaft ausgefallen.
    » Der da ist der neue Bettgefährte von Raphael. Oh, entschuldigt … von Eljakim natürlic h« , verbesserte sie sich, als sie vorwurfsvolle Blicke der anderen zugeworfen bekam. Deutlicher hätte ihre Abscheu gegenüber dem Namen und der Person dahinter kaum sein können. Es schmerzte mich, besonders weil sich Eljakim nicht wehren konnte. Und wenn ich für ihn Partei ergriff, würde ich die angespannte Lage nur verschärfen, was das Letzte war, was ich wollte. Gleichzeitig hegte ich den Verdacht, dass Aurie es absichtlich gesagt hatte. Vielleicht um mich zu testen?
    » Jetzt bringt er schon niederes Gesindel in den Palas t« , mokierte sich Mordechai .» Metatron, du musst etwas dagegen unternehmen. Schick ihn endgültig …«
    » Nein .« Es war nur ein Wort, aber es genügte, um alle in absolutem Schweigen und Bewegungslosigkeit verharren zu lassen. Entweder standen sie unter dem gleichen Bann wie ich eben, oder ihr Respekt war gewaltig. Oder war es womöglich Angst?
    » Lasst ihn sich vergnügen. Besser er tut es hier als in der Stadt, wo ich kein Auge auf ihn haben kann .« Ein verschlagenes Grinsen erschien .» Vielleicht schadet er sich damit mehr, als es jede Strafe könnte .« Und plötzlich bewegten sich alle wieder. Ihre unsicheren Mienen jagten mir allerdings Furcht ein .» Lasst mich kurz mit ihm alleine. Ihr auch .« Er sah zu den Wachsoldaten, die ihre Waffen herunter nahmen, vor ihm salutierten, und dann im Gleichschritt zehn Meter von uns wegmarschierten.
    Obwohl Aurie und Mordechai aufbegehren wollten, schluckten sie die Widerworte hinunter und fügten sich, wie auch die restlichen vier Männer. Nur langsam folgten sie den Soldaten, behielten Metatron und mich aber im Auge. Ich fragte mich, ob ich mich nun glücklich schätzen oder mir lieber einen schnellen Tod wünschen sollte.
    » Gehe ich richtig in der Annahme, dass du aus der Unterstadt stammst ?« , fragte er mich so überraschend, dass ich innerlich zusammenzuckte.
    Zögernd nickte ich. Ich musste auf der Hut sein.
    » Das wundert mich nicht . «
    Der Typ hat mich beleidigt , dachte ich beiläufig, während ich versuchte, nicht vor Aufregung zu zittern. Egal, was er vorhat, es ist nichts Gutes .
    Metatron sprach unbeirrt weiter .» Du erhältst von mir 100 Goldstücke, wenn du für mich spionierst und falsche Informationen verbreitest . «
    Verstand ich das richtig? Metatron, der Herrscher der Himmelssphäre und Besitzer dieses prachtvollen Palastes, versuchte mich zu kaufen?! Diese Situation war so absurd, dass ich beinahe laut gelacht hätte. Innerhalb weniger Atemzüge wog ich meine Möglichkeiten ab. Ich saß in der Falle, das stand fest. Ich konnte mich nicht einfach befreien, ohne Verletzungen in Kauf zu nehmen, außer ich wollte mir Metatrons Zorn zuziehen, worauf ich nur allzu gerne verzichtete. Im Prinzip kam es nur darauf an, welche Art von Verletzungen ich bereit war, hinzunehmen.
    Erneut nickte ich und ging dann in die Vollen. »Zuerst die Bezahlung«, hörte ich mich sagen.
    Metatron lachte. »Wir zwei verstehen uns. Die erste Hälfte gleich, die andere, wenn du mir nützliche Informationen lieferst.«
    Konsterniert starrte ich ihn an, bis ich meinen Fehler erkannte und sofort ein freches Grinsen herzauberte. Wenn ich schon bestechlich war, musste ich die Rolle auch überzeugend spielen. Wie ein gieriger Dieb hielt ich ihm meine hohle Handfläche entgegen.
    » Das Gold bekommst du von Mordechai. Zuerst die Einzelheiten . «
    Zum dritten Mal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher