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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2
Autoren: Der magische Dolch
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bl ü henden Büschen, die die Leute im Laufe der Jahre dort angepflanzt hatten, Holunder, Forsythie, Flieder. Manche von ihnen waren so alt, dass ihre Stämme so dick wie Bäume waren.
    Sitzblöcke waren auf dem Rasen aufgestellt worden, den frie d lich weidende Schafen kurz hielten. Auf der e i nen Seite erhob sich eine offene Konstruktion mit Schi n deldach für schlechteres Wetter, die beinahe so groß wie das Hauptquartier der Streife n reiter war. Aber heute gab es nur einen kleinen Ring von Sitzen im Schatten am Rande der Lichtung. Als Dag und Fawn ank a men, strö m ten gerade noch einige Leute auf den freien Platz, also waren sie offensichtlich nicht zu spät.
    Fairbolt Schwarzvogel traf als Letzter ein, den Kopf mit Mari zusammengesteckt und in eine leise Unterha l tung vertieft. Sie trennten sich, und Fairbolt nahm den letzten freien Platz am E n de einer Reihe von sieben dicht beieinanderstehenden Sitzbl ö cken ein. Diese standen vor einigen würdevoll wirkenden H o lunderbüschen, deren Zweige schwer mit Früchten beladen w a ren.
    Mari trat zu einer Schar Streifenreiter, die rechts von Dag saß. Dag war nicht überrascht, als er bemerkte, dass Saun, Razi und Utau bereits da waren. Saun sprang auf die Füße und rückte für Mari einen Sitzblock zurecht. Ein wenig überraschter war Dag, als er Dirla entdeckte – war sie den ganzen Weg von Bibers Leid hierher gerudert? –, und dazu noch Griff aus Obios Pa t rouille.
    Zur Linken der Ratsmitglieder befanden sich nur Dar, Cumbia und Omba, und Letztere war offenbar nicht sehr glücklich, hier anwesend zu sein. Seine Mutter blickte von einer Schnur auf, an der sie in ihrem Schoß arbeitete, aus Gewohnheit oder zum Trost, und warf Dag einen tr i umphierenden Blick zu, den er kaum einzuordnen wusste – siehst du, wozu du mich gebracht hast?, sagte er mögl i cherweise. Dann blickte sie beiseite. Das Beiseit e blicken verstand er hingegen sehr gut, da er dasselbe tat, wie man auch einen Heiler nicht ansah, der in einer Wunde herumstocherte. Dar sah einfach nur so aus, als hätte er Bauc h schmerzen und würde Dag die Schuld d a für geben. Das war für Dar nicht weiter ungewöhnlich.
    Ein Sitzklotz stand direkt den Ratsmitgliedern gege n über. Utau murmelte Razi etwas zu, und dieser holte ha s tig einen weiteren Holzklotz herbei und stellte ihn neben den ersten. In der Mitte waren keine drei Schritt frei g e blieben. Niemand würde brüllen müssen … zumindest nicht, um gehört zu werden.
    Fawn sah scheu aus wie ein junges Reh. Unmittelbar außer Hörweite hielt sie Dag noch einmal auf, indem sie ihn am Arm fasste. Er neigte den Kopf ihrem eindringl i chen Flüstern zu: »Schnell! Was sind das alles für Le u te? «
    Fairbolt saß, womöglich nicht zufällig, am nächsten bei den Streifenreitern, und Dowie Graureiher saß neben ihm. Dag flü s terte zurück: »Links von Fairbolt und Dowie sitzt Pakona Hecht. Sie ist derzeit die Ratsvorsi t zende und das Oberhaupt von Zelt Hecht. « Eine Frau von neunzig mit steifer Haltung und eine von Cumbias eng s ten Freundinnen – Dag erwartete von dieser Seite keine wohlwollende Neutralität, aber das sagte er Fawn nicht.
    »Neben ihr sitzen Laski Biber und Rigni Habicht, Rat und stel l vertretender Rat von Bibers Leid. « Laski, eine Frau in den Achtzigern, war das Oberhaupt des Zeltes Biber auf Bibers Leid und eine Lederwirkerin. Ihre Schwester fertigte die Mäntel, die Pfeile abwiesen. Niemand hätte sie jemals von ihrer Arbeit a b halten können, um eine Ratspflicht zu übernehmen.
    Rigni, die dichter an Dags Alter war, stammte aus e i nem Zelt von Formwirkern, die auf Boote und Gebäude spezialisiert w a ren. Sie selbst allerdings war bisher damit beschäftigt gewesen, eine ganze Reihe Kinder großzuzi e hen. Außerdem war sie eine von Dirlas Tanten. Sie hatte möglicherweise schon Gutes von Dag und Fawn gehört.
    »Neben ihnen sitzen dann Tioca Röhricht und ihr Ve r treter Ogit Bisam von der Graureiher-Insel . Die kenne ich nicht allzu gut. « Er wusste nur, dass Tioca eine Heilerin war und seit dem kür z lichen Tod ihrer Mutter Oberhaupt des Zeltes Röhricht auf der Graureiher-Insel . Ogit war ein Streifenreiter im Ruhestand und etwa in Cumbias A l ter. Er war griesgrämig wie Cattagus, aber ohne dessen Liebenswürdigkeit. Ohne besondere Fertigkeiten als Formwirker saß er gern im Rat, hatte Dag gehört. Auch wenn er kein engerer Freund von Cumbia war, kannten die be i den einander doch schon seit
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