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Bruce Cincinnaty - Genie der Nanozyten (German Edition)

Bruce Cincinnaty - Genie der Nanozyten (German Edition)

Titel: Bruce Cincinnaty - Genie der Nanozyten (German Edition)
Autoren: Adil Edin
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Für Essen. Die Leichen entsorgte man einfach in Mülltonnen. Ein Lügenmärchen wanderte im Gefängnis umher. Es besagte, dass die Menschenreste in Fleischgerichten verwendet wurden. Darious hatte die Schnauze voll.
    Er war zu einer Haftstrafe von 37,5 Jahren verurteilt worden und soll damals bei einem missglückten Raubüberfall einen bekannten Diamantenhändler getötet haben. Der Clou dabei war, dass Darious an jenem Abend des Überfalls 20 Jahre alt war und bei seiner Mutter saß und ihre letzten Atemzüge am Sterbebett teilte. Ein brutaler Raubüberfall auf einen Diamanten-Kurier in Brooklyn und ein Schuss in den Kopf eines Kriegs-Überlebenden veränderten das Leben von Darious. Er hatte so viel vor. So viele Träume. Ein Studium. Eventuell mal eine eigene Pizzeria. Eine Familie. Kinder.
    ...
    Mit einem Mal zunichte. Ganz Amerika war am Tod des Diamantenhändlers aufgewühlt. Sogar Darious. Aber er war es nicht. Schnell musste ein Verdächtiger auf den Präsentierteller der Polizei. Es wurde Darious. Vaterlos. Mutter tot. Der perfekte Kandidat für die kriminelle Polizei, die Beweise fälschte. Er würde sich rächen. Er plante. Er plante schon seit langer Zeit. 7 Jahre. Bis ins kleinste Detail. Er trainierte seinen Verstand. Er kämpfte gegen die Leere. Er wurde zu einem Tier. Einem Monster. Zu jemandem, der keine Seele hatte. Er hatte nichts mehr zu verlieren. Sein erster Mord geschah an seinem ersten Tag im Gefängnis. Bandenkrieg. Selbstverteidigung. Er war schon reingerutscht. Er hatte keine Chance im Himmel. Der Höllenflug zog ihn wie ein Sog in sich hinein. Und es ging noch tiefer. Er musste sich wehren und seinen Zellnachbar erwürgen, da dieser ihn vergewaltigen wollte. Seitdem war er nicht mehr derselbe. Sein einziger Gedanke war es, sich zu rächen, an der kriminellen Polizei, den Rechtsanwälten oder den Richtern. All diejenigen, die dahinter steckten. Allesamt nicht ihrer Tätigkeit würdig. In Alcatraz überlebte man nur, wenn man Macht besaß. Leise und tödlich. Darious verdiente sich zunehmend Respekt. Er war angesehen. Er war nicht muskulös, hatte aber diese gewisse Aura, den Nimbus, den man für die Herrschaft der Massen brauchte. Er erhielt jede Aufmerksamkeit von muskulösen Männern, die ihm Achtung schenkten, die seine Rache der Ungerechtigkeit teilten.
    Trunken vor Macht. Götter unter uns. Das erste Kapitel, Vers 1 der Loyalität. Darious sprach, heiligt die Bruderschaft des schwarzen Phönix und dient jedem Bruder. Aufmerksamkeit, die Darious nicht nur mit seinem von Narben übersähten Gesicht gewann. Der Hass und die Autorität, die er ausstrahlte, zusammen mit brutalen Entscheidungen machten ihn zu einer Art Vaterfigur, oder besser gesagt, einem Hoffnungsträger, einem Propheten, der jenen verlorenen Seelen finsterer Pfade neue Wege in einem Betonobjekt zeigte. Und das in einem ausweglosen Irrgarten. Betonobjekt. Alcatraz. Innerhalb dieser 7 Jahre gab es entweder nur noch Anhänger von Darious oder seine Gegner. Alle warteten gespannt auf die wöchentlichen Nachrichten, die er von seiner Zelle aus schrieb.
    Nachrichten über Glück, einem lebenswerten Leben und Ideologie. Loyalität und Gerechtigkeit. Es gab Kriege. Kriege im Namen von Darious. Innerhalb der Mauern. Blutüberströmte Flure und zerstückelte Körper von den Gegnern lagen fast jede Woche irgendwo herum. Er gründete eine neue Familie, die mit Blutstropfen durch Messerschnitte am Unterarm zwischen den einzelnen Mitgliedern gefestigt werden musste. Die Bruderschaft des schwarzen Phönix. Sie verbreitete sich wie eine Seuche sogar außerhalb der Mauern. Alle seine Mitglieder taufte er seine Brüder. Schwarz drückte für ihn Tiefgründigkeit aus, weil man beim Blick in einen tiefen Brunnen nichts außer schwarz und nur schwarz sehen kann. Aus der Asche seiner verbrannten Seele würde er wieder aufsteigen, wie ein Phönix, und alle anderen verbrennen. Und eine Familie kann man sich nun mal nicht aussuchen, man wird in sie hineingeboren. Es war für alle ihr unausweichliches Schicksal.
    „Alexandro. Das Schlitzauge ...“
    „Ja, Darious.“
    „Bald ist die Rache unser Triumph. Er mordet für uns. Und ... Er mordet für seine Familie in Japan ...“
    „Ja.“
    „Seit seiner Kindheit ... Heute Nacht kommen wir raus. Es könnte jeden Augenblick sein. Er hat mächtige Kontakte, die ihn heute Abend ...“
    „Bruder ...“
    „Und mich holen werden. Die ganze Familie wird es nicht schaffen. Aber du kommst mit mir mit.
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