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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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um und schauen Sie den Weg dort hinunter“, befahl er dem älteren Mann. „Sehen Sie den Baum mit der weißen Kennzeichnung? Die habe ich nur für Sie angebracht. Sehen Sie, welchen ich meine? Ganz dort hinten?“
    Garvin nickte ruckartig.
    „Das ist der äußere Rand meines Tötungsradius“, informierte Crash ihn. „Wenn Sie von mir aus einen Kreis zu diesem Punkt ziehen, dann können Sie sich die Fläche vorstellen, die zerstört wird, wenn ich den Auslöser loslasse.“
    Garvins Gesicht war kalkweiß geworden. „Das würden Sie niemals tun.“
    Crash senkte seine Stimme und beugte sich nach vorne, sodass er nur noch wenige Zentimeter von Garvins Gesicht entfernt war. „Wollen Sie mich herausfordern?“ Er hob den Auslöser hoch, sodass der andere seinen Daumen sehen konnte und begann, den Finger langsam zu bewegen.
    „Nein!“
    Crash nickte und hielt inne. „Also gut. Es sieht so aus, als hätte ich hier etwas, das Sie wollen – Ihr Leben. Und da Sie etwas haben, das ich will – die Wahrheit –, können wir uns wahrscheinlich …“
    „Und ob ich etwas habe, das Sie wollen“, unterbrach ihn Garvin. Sein Gesicht war schweißüberströmt. „Ich habe etwas, das Sie sogar unbedingt wollen. Ich habe diese Frau. Nell Burns.“
    Crash rührte sich nicht, aber etwas, irgendetwas war wohl in seinen Augen aufgeflackert. Eine winzige Unsicherheit. Ein kleiner Zweifel.
    „Ob ich wohl bluffe? Das fragen Sie sich doch gerade, oder?“ Garvin brachte ein verkrampftes Lächeln zustande. „Gute Frage.“
    „Nein, Sie haben sie nicht.“
    „Nicht? Vielleicht haben Sie ja recht. Vielleicht habe ich unseren gemeinsamen Freund Mr. Sarkowski nicht zu dem Haus ihres SEAL-Kameraden geschickt. Vielleicht hat er ihrem Freund keine Kugel durch den Kopf gejagt und die Frau in seine Gewalt gebracht. Und vielleicht wartet er nicht bis sieben Uhr auf ein Lebenszeichen von mir, um – falls es nicht kommt – mit ihrer Freundin machen zu können, was er will. Die Ärmste.“
    Crash reagierte nicht. Garvin bluffte. Es musste ein Bluff sein. Sarkowski konnte es nie im Leben mit Blue aufnehmen. Niemals.
    „Das Schönste an der ganzen Sache ist, dass der Bericht der Spurensicherung besagen wird, dass die Kugel, die sie getötet hat, aus Ihrer Waffe stammt“, fuhr Garvin fort. „Wenn Sie also nicht sofort diese Bombe entschärfen …“
    „Nein.“ Crash sah ihn direkt an. „Das konnten Sie nicht wissen – aber indem Sie mir gesagt haben, dass Nell in Ihrer Gewalt ist, haben Sie dieses Spiel hier verloren. Ich habe gewonnen. Schachmatt, Arschloch.“ Er sprach mit leiser Stimme. Seine Augen wirkten leer, seelenlos. „Denn wenn Sie Nell haben, habe ich überhaupt nichts mehr zu verlieren. Wenn Sie Nell haben, sterbe ich lieber, als weiterzuleben – vor allem, wenn es bedeutet, dass ich Sie gleichzeitig vernichten kann.“
    Alles was er sagte, war die Wahrheit. Vor wenigen Stunden noch hatte er so empfunden. Er war so überzeugend in seiner Rolle, weil er genau wusste, wie es sich anfühlte, zum Sterben bereit zu sein.
    „Sehen Sie das Ganze doch einmal aus meiner Perspektive“, schlug er Garvin vor. „Wenn ich diese Bombe entschärfe, dann töten Sie mich. Und danach töten Sie Nell – trotzdem. Zur Hölle, wenn Sarkowski sie wirklich hat, dann ist sie wahrscheinlich schon längst tot! Sie werden einsehen, Senator, dass Sie mit dieser Neuigkeit gerade meine letzte Verbindung zur Welt durchtrennt haben. Ich habe überhaupt keinen Grund, meine Suche nach innerem Frieden im Leben nach dem Tod weiter aufzuschieben.“ Er lächelte dünn. „Und ich bin sicher, dass ich in den Himmel komme, denn meine letzte Tat auf Erden wird sein, Sie in die Hölle zu befördern.“
    Garvin schluckte es. Er kaufte ihm alles ab, jedes einzelne Wort, ohne jeden Zweifel. „Okay, okay. Du lieber Himmel. Ich habe doch nur geblufft! Ich habe sie ja gar nicht. Verdammt, Sie sind wirklich verrückt!“
    Crash schüttelte den Kopf. „Das glaube ich Ihnen nicht“, sagte er mit unverändert leiser Stimme. „Vielmehr denke ich, dass Sie Sarkowski gesagt haben, er soll sie töten.“ Erneut bewegte er seinen Daumen auf dem Abzug.
    „Habe ich nicht – ich schwöre es!“ Garvin machte sich beinahe vor Panik in die Hose.
    Crash griff in seine Jacke und zog sein Handy hervor.
    „Wenn Sie weiterleben wollen, tun Sie jetzt Folgendes.“ Mit seinem anderen Daumen wählte er die Büronummer von Admiral Stonegate. In Washington D.C. war es schon nach
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