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bringen alle in Schwung

bringen alle in Schwung

Titel: bringen alle in Schwung
Autoren: Enid Blyton
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Orchester stimmte die Instrumente. Spannung lag in der Luft, fühlbare Spannung, Spannung zum Anfassen.
    Nanni war genauso gespannt wie die anderen. Nein, vielleicht nicht genauso, denn sie hatte Roy Bernhard schon kennengelernt. Aber gespannt war sie trotzdem. Außerdem musste sie dringend aufs Klo. Zuerst nahm sie sich zusammen, sie wollte das Eintreffen des Stars nicht versäumen. Aber als er um zehn nach drei immer noch nicht aufgetaucht war, entschloss sie sich, auf die Toilette zu gehen. Auf dem Rückweg zur Turnhalle kam sie am Eingangstor vorbei. In diesem Augenblick klingelte es. Nanni öffnete. Er stand vor der Tür.
    „Hallo, Hanni oder Nanni“, lachte Roy Bernhard sie an. „Nett, dass eine von euch beiden mir aufmacht. Tut mir leid, dass ich es nicht schaffe, euch auseinanderzuhalten. Aber vielleicht lerne ich es noch mal, wenn wir uns länger kennen.“
    „Guten Tag, Herr Bernhard“, sagte Nanni und freute sich, dass sie ihm begegnet war. Wenn man Glück hatte, konnte es sich sogar lohnen, aufs Klo zu gehen. „Also, erstens bin ich Nanni. Und zweitens, wie geht es Püsselchen?“
    „Prima. Das Püssel tobt im Schnee herum wie verrückt. Und frisst wie ein Scheunendrescher. Frau Ritter jammert immer, der Hund würde zu fett. Aber ich kann das arme Tier doch nicht hungern lassen, oder?“
    Er grinste wie ein kleiner Junge. Nanni lachte auch. Der Star war auch heute kein Star, sondern nett und normal, genauso wie damals.
    „Kommen Sie mit mir?“, bat Nanni. „Ich bringe Sie in den Turnsaal. Alle warten schon auf Sie.“
    Sie gingen durch den langen Korridor, der nach Bohnerwachs und schulmäßiger Sauberkeit roch. Auf halbem Weg legte Roy Bernhard seinen Arm um Nannis Schultern. Und so hielt sie vor dem komplett versammelten Lindenhof ihren Einzug: mit Roy Bernhard, der sie im Arm hielt. Nanni war nicht übertrieben eitel, aber natürlich tat das gut. Sehr gut sogar! Viele Augenpaare starrten sie neidvoll an. Jedes Mädchen wäre gern an Nannis Stelle gewesen.
    Frau Theobald bereitete dem glanzvollen Auftritt schnell ein Ende. Sie eilte herbei, begrüßte den Gast und stellte ihn den Lehrerinnen vor.
    „Wo ist denn Hanni, die andere Zwillingshälfte?“, wollte Roy Bernhard wissen, nachdem er allen Damen die Hand geschüttelt hatte.
    „Oh, irgendwo da hinten“, sagte Frau Theobald. „Aber setzen Sie sich bitte. Wir fangen gleich an.“
    Das Programm begann. Frau Martin schwirrte als fröhlich bunter, runder Brummer herum und erklärte die einzelnen Nummern. Die Mädchen sangen, spielten und tanzten.
    „Sehr hübsch“, erklärte Herr Bernhard, „ganz reizend.“ Zwischendurch sah er auf seine Armbanduhr.
    „Verzeihen Sie, haben Sie es eilig?“, fragte Frau Theobald schließlich, die langsam nervös wurde.
    Er lächelte.
    „Keine Spur. Ich versuche nur, ungefähr die Zeit zu stoppen, die Ihre Mädchen für die einzelnen Lieder und Tänze brauchen. Wir müssen ein volles Abendprogramm bieten, wenn wir von den Zuschauern normalen Eintritt verlangen wollen. Das bedeutet eineinhalb Stunden mindestens, vielleicht sogar zwei. Ich komme nach der Pause und singe drei Lieder. Ich bringe meine eigene Band mit, die Jungens haben mir versprochen, umsonst zu spielen. Nicht deshalb, weil ich nicht mit Ihrem Schulchor singen will, wirklich nicht, Frau Theobald. Aber die Mädchen haben keine Erfahrung, da müssten wir zu lange proben. Nur das letzte Lied, das sollten wir gemeinsam machen. Aber ehe ich weiter darüber rede - das Programm ist ein bisschen kurz. Haben Sie nicht noch ein oder zwei Nummern in Reserve?“
    Frau Theobald schaute ihn unschlüssig an.
    „Ich weiß nicht“, sagte sie. „Aber natürlich könnten die Mädchen noch ein paar Lieder mehr singen oder einen zusätzlichen Tanz einüben. Wenn Sie meinen ...“
    „Vielleicht lieber etwas anderes. Etwas Lustiges“, erklärte Roy Bernhard.
    Frau Theobald zuckte die Achseln.
    „Etwas Lustiges? Etwas Lustiges wollen Sie?“
    Nanni, die nicht weit von den beiden entfernt auf dem Boden hockte, hatte das Gespräch mit angehört. „Ich habe eine Idee“, rief sie plötzlich.
    Roy Bernhard und Frau Theobald wandten sich zu ihr um.
    „Carlotta“, sagte Nanni. „Sie ist eine richtige Artistin. Sie könnte sich als Cowboy verkleiden und ihre Kunststücke vorführen. Und dazu Doris als Clown, mit Pappnase und so, die ihr andauernd zwischen die Füße läuft.“
    „Das klingt ganz gut“, meinte Roy Bernhard und lächelte Nanni zu. „Wo ist
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