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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm
Autoren: Helen Fielding
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so. Himmel, was soll das? Warum ziehe ich mich mit solchen Gedanken runter?
    15.10 Uhr. Gaaah! Muss in zwanzig Minuten Mabel abholen, und die Reiswaffeln sind auch noch nicht eingepackt. Gaah! Jetzt klingelt auch noch dasTelefon.
    »Ich verbinde Sie mit Brian Katzenberg.«
    Mein neuer Agent! Ich habe nämlich seit Neuestem einen Agenten. Allerdings komme ich garantiert zu spät zur Schule, wenn ich jetzt mit ihm spreche.
    »Kann ich Brian später zurückrufen?«, trällerte ich in den Hörer und versuchte zugleich, die Reiswaffeln einhändig mit Margarine zu bestreichen, zusammenzuklappen und in einen Sandwichbeutel zu stecken.
    »Es geht um das Drehbuch, für das Sie einen Produzenten suchen.«
    »Ich bin … in einer Konferenz!«, sagte ich aufs Geratewohl, obwohl das natürlich Unsinn war. Nur Sekretärinnen können sagen, dass jemand in einer Konferenz ist, nicht dieser Jemand selbst. Denn der sitzt ja in dem Meeting.
    Also los zur Schule. Natürlich hätte ich am liebsten sofort erfahren, was es Neues an der Drehbuchfront gab. Brian hat das Manuskript bisher zwei Produktionsfirmen angeboten, beide Male mit einer Absage. Aber vielleicht hat ja jetzt einer angebissen.
    Versuchung war übermächtig, Konferenz für beendet zu erklären und Brian anzurufen, entschied mich aber dagegen. Daran sieht man, was für eine gute Mutter ich bin. Man muss Prioritäten setzen.
    16.30 Uhr. Fahrt zur Schule noch chaotischer als sonst. Erinnerte mich an eine Szene aus Wo ist Walter? Ein Wimmelbild mit einer Million grellgelb bemantelter Verkehrshelfer-Damen, Babys in Kinderwagen, Proleten in Lieferwagen und studierten Mums, die sich mit ihren dicken SUV s gegenseitig den Weg versperren. Dazu noch ein Fahrradfahrer mit einer Bassgeige auf dem Rücken und all die Öko-Muttis mit den Kinder-Rikschas für die Brut. Die ganze Straße war vollkommen dicht. Auf einmal kam eine Frau angerannt und schrie aufgeregt: »Platz da! Platz da! Denkt denn jeder nur an sich?«
    Mir wurde klar, dass dort ein Unfall geschehen war, und alle, auch ich, rangierten ihren Wagen hektisch auf den Bürgersteig und in anderer Leute Vorgärten, um eine Gasse für den Rettungswagen zu bilden. Als das erledigt war, wollte ich dann doch mal einen Blick auf die Unfallstelle riskieren, aber Fehlanzeige. Von Einsatzkräften keine Spur! Da war nur diese aufgestylte Frau, die sich in ihren schwarzen Porsche pflanzte und über die nun freie Straße davonbrauste, das feiste, schuluniformierte Balg neben sich auf dem Beifahrersitz.
    Als ich endlich an der Schule ankam, war Mabel (neben Thelonius, der gerade von seiner Mutter abgeholt wurde) das letzte Kind aus ihrer Klasse, das dort wartete.
    Mit ihren großen ernsten Augen sah sie mich an.
    »Hey, langsame Kröte«, sagte sie lieb.
    »Wir haben uns schon gefragt, wo du bleibst«, meinte die Mutter von Thelonius. »Schon wieder vergessen, wann du hier sein sollst?«
    »Nein«, sagte ich, »ich stand nur ewig im Stau.«
    »Mummy ist 51«, krähte Mabel auf einmal. »Mummy ist 51. Sie sagt, sie ist 35, aber in Wirklichkeit ist sie 51.«
    »Schhh. Hahah!«, sagte ich in Richtung von Thelonius-Mum. »Geh lieber und hol Billy!«
    Aber Mabel machte einfach weiter, und ich schob sie schnell ins Auto, wo ich mir fast den Rücken verrenkte bei dem Versuch, sie im Kindersitz anzuschnallen. Irgendwie bin ich nicht mehr so beweglich wie früher.
    Vor dem Trakt für die Grundschüler fällt mir als Erstes Nicolette auf. Nicolette, die Unerreichte. Nicolette ist unsere Elternvertreterin, die Supermum mit dem perfekten Haus, dem perfekten Mann, den perfekten Kindern. Das Einzige, das nicht ganz so perfekt ist, ist ihr Vorname. Der klingt nämlich verdächtig nach einem beliebten Nikotinersatzprodukt. Natürlich steht sie auch jetzt im Mittelpunkt der Mütter. Nicolette ist mal wieder wahnsinnig schick angezogen, die Haare mit dem Föhn perfekt gestylt, und sie trägt eine von diesen coolen megagroßen Handtaschen. Ich drängelte mich nach vorn, um das Thema des Tages mitzukriegen, da wirft sie verärgert die Haare zur Seite und rammt mir ihre Riesenhandtasche direkt ins Auge.
    »Ich fragte ihn, warum Atticus in Fußball immer noch eine Vier hat. Dass der Junge in Tränen aufgelöst nach Hause kommt, scheint ihm völlig egal zu sein. Er meinte nur: ›Er hat eine Vier, weil er spielt wie ein Blinder. Sonst noch was?‹«
    Ich blickte hinüber zum Thema des Tages, das heißt zu dem neuen Sportlehrer: durchtrainiert, etwas jünger als
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