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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm
Autoren: Helen Fielding
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ich mir nicht erlauben. Also erst einmal den Wasserkessel aufgesetzt. Ich war lange genug in diesem Schattenreich, da will ich nie wieder hin.
    22.01 Uhr. Gott sei Dank, es klingelt an der Tür. Wer kann das bloß sein um diese Uhrzeit?

HAUFENWEISE FLACHWICHSER
    Donnerstag, 18. April 2013 (Fortsetzung)
    22.45 Uhr. Tom und Jude. Beide waren zu wie eine Handbremse und kamen kichernd in den Flur gestolpert.
    »Können wir mal kurz deinen Laptop benutzen? Wir waren gerade im Dirty Burger und …«
    »Ich wollte mit meinem iPhone auf PlentyofFish.com gehen, aber wir können uns über Google kein Foto runterladen, deshalb dachten wir …« Und schon klapperte Jude in Highheels und Business-Kostüm nach unten in die Küche, während mich Tom (immer noch ohne ein einziges graues Haar, immer noch unheimlich attraktiv, immer noch unfassbar schwul) mit übertriebener Geste auf die Wange küsste.
    »Muahh, Bridget! Hast du etwa abgenommen?«
    (Das fragt er mich seit fünfzehn Jahren, fragte es sogar, als ich im neunten Monat schwanger war.)
    »Sag mal, hast du noch Wein im Haus?«, rief Jude von unten aus der Küche.
    Wie sich herausstellt, wurde Judes Profil gestern auf einer Internet-Dating-Seite entdeckt, und zwar ausgerechnet von ihrem widerlichen Ex, genannt Richard, der Fiese. Jude herrscht zwar souverän über das Kurskarussell an der Londoner Börse, bringt es aber fertig, das durchgedrehte Geschehen auf dem Parkett direkt auf ihr Liebesleben zu übertragen.
    »Man muss sich das mal vorstellen«, sagte Tom. »Nicht nur, dass dieser niederträchtige Flachwichser und Beziehungsphobiker ewig mit ihr gespielt hat, ehe er sie heiratete und zehn Monate später wieder verließ, nein, jetzt schreibt er ihr auch noch eine beleidigte Nachricht, weil sie auf PlentyofFish ist. Typisch Richard! Jude, zeig doch mal, was er geschrieben hat.«
    Konfus drückte Jude auf dem Touchscreen ihres Smartphones herum. »Shit, jetzt finde ich es nicht mehr. Er hat es gelöscht. Kann man eigentlich seine eigene Nachricht wieder löschen, nachdem man sie …«
    »Gib mal her. Wie auch immer, der Punkt ist, dass er sie erst beleidigt und dann blockt, damit sie nicht antworten kann …« Tom lachte. »Aber jetzt haben wir uns überlegt …«
    »Wir haben uns überlegt, dass wir auf PlentyofFish ein Fake-Profil erstellen«, beendete Jude den Satz.
    »PlentyofÄrsche passt wohl eher«, schnaubte Tom.
    »Noch besser: PlentyofFlachwichser. Und mit dem erfundenen Mädchen machen wir ihn fertig«, sagte Jude.
    Wir drei quetschten uns aufs Sofa, und Tom durchsuchte Google nach fünfundzwanzigjährigen Blondinen, deren Foto wir in das Profil einfügen konnten, während wir uns launige Antworten für den Fragebogen überlegten. Wünschte, Shazzer wäre da gewesen. Sie hätte ihre feministische Platte abspielen können, statt im Silicon Valley zu sitzen und als Dotcom-Start-up die fette Kohle zu machen. Entgegen jeder Erwartung ist sie heute übrigens mit dem passenden Dotcom-Ehemann verheiratet.
    »Was liest denn unsere Kleine so?«, fragte Tom.
    »Schreib ›Was soll die Frage? Dafür bin ich nicht hier‹«, sagte Jude. »Immer dran denken: Männer lieben verdorbene Luder.«
    »Oder schreib: ›Bücher, wass’n das?‹«, schlug ich vor, hatte dann aber Bedenken. »Moment mal, Leute, verstößt das nicht gegen die Online-Dating-Richtlinien? Stand da nicht irgendwo, man soll nur ehrliche, ernst gemeinte Angaben machen?«
    »Das ist es ja gerade. Unsere Seite wird krass daneben und herrlich pervers sein«, sagte Tom, mittlerweile ein ziemlich angesehener Psychologe. »Außerdem gilt das nicht bei Flachwichsern.«
    Ich war so froh, dem großen grauen Elends-Tsunami entronnen zu sein und mich als Racheengel auf PlentyofFish aufschwingen zu können, dass ich meine eigenen Neuigkeiten beinahe vergaß. »Habt ihr schon gehört? Greenlight Productions will mein Drehbuch verfilmen«, platzte es aus mir hervor.
    Anfangs sahen sie mich nur mit offenem Mund an, dann fragten sie mir ein Loch in den Bauch und brachen schließlich in Jubel aus.
    »Wahnsinn!«, rief Jude. »Erst der Toyboy, dann das Drehbuch, manche kriegen einfach alles.«
    Dann schob ich die beiden sanft zur Tür, weil ich müde war und ins Bett wollte.
    Während Jude nach draußen wankte, blieb Tom noch kurz stehen und sah mich besorgt an. »Alles okay mit dir?«
    »Ja«, sagte ich. »Es kommt nur alles ein bisschen schnell …«
    »Dann mach langsam«, sagte er mit unerwarteter professioneller
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