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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe
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Ehefrauen und Troths engste Freundin im Haus. Troth wollte nicht in ihren verbotenen Kleider gesehen werden und rief: »Einen Augenblick, Ling-Ling.«
    Rasch zog sie die Sachen aus und legte sie zurück in die Truhe. Dann zog sie ihre Tunika und die Hose wieder an. Sie hatte nicht genug Zeit, ihr Haar wieder zu flechten. Während Ling-Ling ungeduldig nach ihr rief, riss Troth die Haarnadeln heraus und ließ das Haar offen über die Schultern fallen. Erst dann öffnete sie die Tür.
    Ling-Ling kam herein. Sie war wunderschön zurechtgemacht und balancierte graziös auf ihren winzigen, gebundenen Füßen ins Zimmer. Ihre >goldenen Lilien< waren nur drei Zoll lang, was sie mit großem Stolz erfüllte. Überrascht blickte sie zu Troth auf. »Wie viel Haar du hast und von welch merkwürdiger Farbe es ist. Nicht richtig schwarz. Natürlich, das liegt an deinem Fan-qui- Blut.«
    Troth unterdrückte einen Seufzer. Man konnte wirklich nicht behaupten, dass ihre Freundin nicht offen war. Troths Haar sah in geflochtenem Zustand ziemlich dunkel aus, aber war es offen, so konnte man rötliche Schimmer darin sehen. »Nicht alle können so schön sein wie du, Ling-Ling.«
    »Wie wahr.« Ling-Ling hatte sich auf den einzigen Stuhl gesetzt und lächelte verschmitzt. »Wie ich sehe, hast du deine Brüste losgebunden. Sie sind ja so groß.«
    »Liegt wohl auch an dem schrecklichen Fan-qui-Blut.«
    Ling-Ling nickte. »Die Barbaren sind so riesig groß, nicht wahr? Und so behaart. Das letzte Mal, als mein Herr einen zu Gast hatte, habe ich mich hinter einem Schirm versteckt und sie beobachtet. Wie schrecklich es wäre, einem Barbaren zu gehören.«
    »Ein fürchterlicher Gedanke. Du kö n ntest ein Kind bekommen, das aussieht wie ich.«
    »Du kannst nichts dafür, dass dein Blut befleckt ist.«
    Troth wusste, dass ihre Freundin sie nicht kränken wollte. Sie setzte sich auf ihr Bett und streckte den verletzten Knöchel aus. »Bist du aus einem bestimmten Grund zu mir hochgekommen? «
    Ling-Ling beugte sich ein wenig vor. Ihre Augen funkelten. »Ich glaube, ich bekomme ein Kind!«
    »Das ist ja wunderbar! Bist du sicher?«
    »Noch nicht ganz, aber ich spüre es in meinen Knochen. Ich werde meinem Herrn einen Sohn schenken.«
    »Es könnte auch ein Mädchen werden.«
    Ling-Ling schüttelte den Kopf. »Ich habe im Tempel von Kuan Yin gebetet und jeden Tag Räucherstäbchen angezündet. Es wird ein Junge. Auch mein Herr wünscht sich einen Sohn, sonst hätte er seinen Samen nicht gegeben. Er wird sich so freuen.«
    Ling-Lings unbeschwertes Geschnatter hatte Troth viel darüber verraten, was im Bett zwischen Männern und Frauen geschah. Sie war sehr neugierig und hörte ihr interessiert zu. Gleichzeitig aber hatte sie das Gefühl, es schickte sich nicht, über solch persönliche Dinge zu reden. Sie konnte sich Chenqua nicht als Liebhaber vorstellen. Ling-Ling zufolge war er anscheinend sehr ausdauernd. Wenn er in seinem Alter ein weiteres Kind gezeugt hatte, war er wirklich in sehr guter körperlicher Verfassung.
    »Ganz gleich, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, ich beneide dich, Ling-Ling.«
    Das Mädchen neigte ihren Kopf zur Seite. »Wirklich? Ich dachte, dich würde das Leben einer Frau nicht interessieren.«
    »Ich darf nur Jin Kang sein, ich habe keine andere Wahl.« Troth presste die Lippen aufeinander. »Kein Mann würde mich wollen.«
    »Kein Chinese, aber vielleicht ein Fan-qui«, erwiderte Ling-Ling nachdenklich. »Für einen solchen Mann wäre es eine große Ehre, eine Konkubine zu haben, in deren Adern das Blut des Himmlischen Kaiserreichs fließt.«
    Troth hatte schon oft heimlich die europäischen Kaufleute betrachtet. Sie hatte sich gefragt, wie es mit einem von ihnen wohl sein würde. Gavin Elliott gefiel ihr besonders, da er sie an ihren Vater erinnerte. Er war groß und gut aussehend, ehrenhaft und klug, höflich zu allen. Aber Lord Maxwell - Troth errötete, als sie an ihn dachte. Er hatte ihr Blut in Wallung gebracht und ihre Fantasie beflügelt. Eine Beziehung zu ihm wäre allerdings undenkbar.
    »Aiie, gibt es da jemand, der dir gefällt?«, fragte Ling-Ling neugierig. »Soll ich meinen Herrn heute Nacht fragen, ob er dich dem Fan-qui schenkt, den du begehrst?«
    »Nein!« Troth zwang sich, mit den Schultern zu zucken, als wäre es ihr gleichgültig. »Ich bin vielleicht selbst eine halbe Barbarin. Das heißt aber nicht, dass ich mich mit einem Barbaren vermählen möchte.«
    Ling-Ling nickte zustimmend. So dachte
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