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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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doch noch: Hat Braun Sie in irgendeiner Weise dazu angeregt, diesen Ereignissen nachzugehen, von denen Sie berichtet haben?«
    »Wie meinen, Sir?«
    »Agent Books, einer der vergessenen Fälle in Ihrem Archiv steht in direkter Verbindung mit Harrison Thorne, Brauns ehemaligem Partner. Waren Sie sich dessen bewusst?«
    »Des vergessenen Falles oder des Umstandes, dass Agent Thorne der ehemalige Partner von Agentin Braun war?«
    »Beides.«
    Wellington bemerkte auf einmal, wie warm es in Sounds Büro war. »Im Großen und Ganzen bin ich mit ihrem Werdegang vertraut. Ich glaube, die Stille im Archiv macht sie ein wenig nervös, um ehrlich zu sein. Abgesehen davon bin ich mir keines besonderen Falles – vergessen oder nicht – bewusst, der Agentin Braun dazu veranlassen könnte, abseits des ministerialen Einsatzprozedere zu agieren.« Dann straffte er die Schultern und zog eine Augenbraue hoch, als er hinzufügte: »Und wenn ich offen sprechen darf, Direktor, ich bezweifle doch sehr, dass sie so leichtsinnig wäre, ihre ohnehin heikle Stellung im Ministerium zu gefährden. Genau genommen ist Agentin Braun sogar sehr intelligent und überaus tüchtig.«
    »Ach, tatsächlich?« Jetzt war es an Dr. Sound, eine Augenbraue hochzuziehen. »Und das wollen Sie alles in der kurzen Zeit, die Sie mit ihr zusammenarbeiten, in Erfahrung gebracht haben, ja?«
    »Durchaus, Sir. Agentin Braun mag nicht an den Lebensstil eines Archivars gewöhnt sein, aber sie ist ganz gewiss kein Hemmnis für meine Arbeit. Im Grunde ist sie sogar eine Bereicherung. Anfangs habe ich die Entscheidung vielleicht nicht verstanden oder begrüßt, aber mittlerweile habe ich keineswegs mehr so viel dagegen. Wir … « Wellington hielt inne. In diesem Punkt wollte er den Direktor nicht belügen. Es bedeutete ihm einfach zu viel. »… wir lernen einander langsam kennen.«
    »Ich verstehe.« Dr. Sound nickte knapp und widmete seine Aufmerksamkeit einer anderen Fallakte, die anscheinend auf seine abschließende Prüfung und Billigung wartete. »Nun denn, Sie haben sich an diesem unverhofft turbulenten Wochenende wacker geschlagen, Agent Books. Das wäre dann alles.«
    Wellington war bereits an der Tür, als Dr. Sound ihn doch noch einmal aufhielt: »Da wir gerade vom Hitzkopf des Ministeriums sprechen: Ist sie noch im Krankenhaus?«
    »Ich fürchte, nein, Sir. Kaum war sie wieder bei Bewusstsein, blieb dem Arzt genau ein Tag, um sie zu versorgen. Am nächsten Morgen hat sie sich selbst entlassen.«
    »Also wie immer.« Dr. Sound schüttelte den Kopf. »Und wo ist sie jetzt?«
    »Sie hat sich den Vormittag freigenommen, Sir. Aus persönlichen Gründen.«
    Zwischenspiel
    In welchem Agent Campbell ein höchst beunruhigendes Treffen hat
    Prinz Albert mochte als aufgeblasener Germane verschrien gewesen sein, aber er hatte gewusst, wie man den Stein ins Rollen brachte. Wenn er auch nicht der Architekt hinter dem Kristallpalast gewesen war, so stammte zumindest das brillante Konzept für die Weltausstellung von ihm. Ziemlich beeindruckend für einen Mann allein.
    Agent Bruce Campbell schaute zu dem gewölbten Glasdach hinauf. Der Kristallpalast war zunächst im Hyde Park erbaut, später jedoch als dauerhaftes Museum und Ausstellungsgebäude auf den Sydenham Hill verlegt worden. Seit fast fünfzig Jahren war er bereits ein beliebtes Ausflugsziel in London. Zumindest sofern man seine Freizeit gern auf vornehme Weise und unter Ausschluss von Alkohol verbrachte.
    In Königin Viktorias Blütezeit war der Palast vermutlich ein wahres Wunderwerk gewesen, doch mittlerweile machte er einen eher klapprigen Eindruck, ganz wie Ihre Majestät selbst. Seit Albert tödlich verunglückt war, als er an einem Heizkessel für einen seiner Pläne herumhantiert hatte, hatte sie sich von der Welt zurückgezogen. Und dennoch waren sie der kleinen, rundlichen Herrscherin der Welt stets treu geblieben. Nun, bisher jedenfalls. Solcherart waren die verbitterten Gedanken eines Agenten, der sich anschickte, seine Freunde zu verraten.
    Bruce konnte Sussex nirgendwo entdecken, aber der Brief, den man ihm heute Morgen unter seiner Haustür durchgeschoben hatte, musste von ihm gekommen sein. Der Treffpunkt. Die gestochene, überaus elegante Handschrift auf der Karte. Ja, es handelte sich definitiv um Sussex.
    »Diese Hallen sind verdammt riesig«, brummte der Agent vor sich hin. Er vermutete jedoch, dass es zum Plan des Hofrats gehörte, seinen »Ministeriumsmaulwurf« aus dem Gleichgewicht zu
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