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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker
Autoren: Cherie Priest
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dann sagte er mir, er würde den Probelauf vorziehen, weil man ihn in einem Brief darum gebeten hätte.«
    Sie waren im Keller angelangt.
    Briar hob ihre Laterne und leuchtete den Raum aus, während Ezekiel neben sie trat.
    »Wo ist der Boneshaker?«, fragte er.
    Das Licht der Laterne erhellte einen fast leeren Raum. Auf dem Boden lagen Tücher herum, die einmal Geräte oder Ausrüstung bedeckt hatten. »Hier nicht. Das ist noch nicht die Versuchswerkstatt. Das ist nur der Keller. Hier hat er immer seine Geräte aufbewahrt, während er darauf wartete, dass sie jemand kaufte – oder auf die Erleuchtung, was er mit ihnen anfangen sollte.«
    »Was ist aus den Sachen geworden?«
    »Ich schätze, Minnericht hat sich alles unter den Nagel gerissen, was er tragen konnte. Das meiste, was ich dort unter dem Bahnhof gesehen habe – na, jedenfalls ein großer Teil davon –, stammte von hier. Diese schönen Lampen, hast du die gesehen? Mit Elektrizität angetrieben, die, keine Ahnung wie, erzeugt wurde. Hast du den Dreischüsser gesehen? Diese Flinte mit den vielen Läufen? So eine habe ich hier unten nie gesehen, wohl aber die Entwürfe. Sie lagen dort drüben.«
    An der Wand stand ein langer, gedrungener Tisch. Er war vollkommen leer; kein Blatt Papier lag darauf, nicht einmal ein Schnipsel.
    »Minnericht oder Joe Foster oder wie er nun hieß … Ich schätze, er hat alles mitgehen lassen, was nicht niet- und nagelfest war. Jedenfalls hat er alles mitgenommen, was er finden konnte. Alles, was er von der Stelle bekam. Aber diesen gottverfluchten Boneshaker konnte er nicht von der Stelle bekommen, selbst wenn er ihn gefunden hat.«
    Sie öffnete die oberste rechte Schublade und schob ihre Finger unter eine Blende, wo sie einen Knopf drückte.
    Mit einem Knall und einem Knirschen erschien der Umriss einer Tür in der Wand.
    Zeke schrie begeistert auf und rannte sofort los.
    »Vorsicht«, warnte Briar. »Ich zeig’s dir.« Sie ging zu dem rechteckigen Umriss und fuhr mit den Händen die Vertiefung an dessen Rand entlang. Sie drückte an einer bestimmten Stelle, und die Blende zog sich zurück, glitt mit einem Quietschen beiseite und gab den Blick auf einen weiteren Raum frei.
    »So, jetzt.« Briar leuchtete mit ihrer Laterne in die Dunkelheit. »Anscheinend hat die Decke gehalten.«
    Aber viel mehr auch nicht.
    Eine Wand war teilweise eingefallen, und vom Boden war nichts mehr übrig als zerwühlte Erde. Fingerdicke Drähte hingen zerrissen von der Decke herab, lagen in wirren Schlaufen auf den Schuttbergen, die der Boneshaker aufgehäuft hatte, als wäre es nur Schnee gewesen, und dazwischen ragte die Spitze der riesigen Maschine aus den unterirdischen Tiefen von Denny Hill in die alte Versuchswerkstatt hinein.
    Der Boneshaker selbst war vollkommen unbeschädigt unter all dem Gestein, das er so effizient zertrümmert hatte, kauerte regelrecht in der Raummitte, als hätte er dort Wurzeln geschlagen.
    Die Laternen reichten nicht aus, um die Dunkelheit vollständig zurückzudrängen, aber Briar konnte zwischen den heruntergefallenen Mauerbrocken die verkratzten Panzerplatten der Maschine sehen und zwei der vier gewaltigen Bohrköpfe, die wie die Scheren eines übergroßen Krebses in die Luft ragten.
    Drei lange Tische, die von Glasscherben glitzerten, hatte das Bohrfahrzeug weniger zerbrochen als vielmehr zu Staub zermalmt. Es hatte Reihen von Regalen und Vitrinen umgeworfen und zertrümmert; alles, was es auch nur gestreift hatte, war zu Splittern zerborsten.
    »Es ist ein Wunder, dass er nicht das ganze Haus zum Einsturz gebracht hat«, flüsterte Briar. »Ich sage dir, ich habe damals jeden Moment damit gerechnet.« Selbst durch die Gasmaske war die Luft stickig und kalt, und die Filter setzten sich mit dem Schimmel, Staub und Fraß von sechzehn Jahren zu.
    »Ja«, sagte Zeke nur.
    Auf den ersten Blick schien es, als würde der Boneshaker auf der Seite liegen, aber das täuschte. Nur das vordere Drittel ragte aus dem Kellerboden, streckte die Schnauze in die Höhe, und die Bohrköpfe – ein jeder von der Größe eines Ponys – hatten das gesamte Inventar der Werkstatt verdreht und verformt, wie riesige Gabeln, die Spaghetti eindrehten. Und obwohl der Rost den geschwungenen Schneidkanten ihren Biss genommen hatte, sahen sie immer noch heimtückisch aus, wie die Klauen eines Monsters, das selbst der Teufel sich im Traum nicht hätte ausmalen können.
    Briar musste schlucken. Zeke machte Anstalten, als wollte er jeden Moment
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