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Bondage (German Edition)

Bondage (German Edition)

Titel: Bondage (German Edition)
Autoren: Wolfram Alster , Simon Rhys Beck
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Meter neben mir lodert, und schaue mich dann in den Raum um, in dem ich gelandet bin. Durch die Decke, weswegen der Aufprall besonders hart war und mir jetzt die Schulter schmerzt. Scheint, als hätte Seth sich nun doch seiner Pflicht besonnen, mir als seinem wertvollsten Diener zu helfen.
    Ich bin in der Pyramide der „Kinder der Isis“ gelandet, muss ich ja wohl. Auch wenn ich den Raum hier nicht kenne, müssen doch meine Leute ihn gefunden haben, denn das Feuer und die Fackeln an der Wand brennen ja nicht von alleine.
    Meine Augen wandern durch den Raum, und ich erschrecke, als ich feststelle, dass der Raum keine erkennbare Tür hat. Alle vier Wände sind geschlossen, und außer der großen, mehrere Meter Durchmesser umfassenden Feuerschale, ist hier kein einziges Möbelstück im Raum. An der Wand hängen jedoch Fackeln, die zur Hälfte hinuntergebrannt sind, also wird sicher irgendwann mal jemand vorbeikommen und mir hier raushelfen. Wie gesagt, ich kann mich an den Raum nicht erinnern, und eigentlich sieht es auch eher aus wie einer der Lagerräume in der roten Pyramide, die wir vor ihrer ersten Benutzung als Waffen- und Sprengstofflager ausgeräumt haben. Aber ich muss in der sandsteinfarbenen Pyramide sein, denn es war deren Spitze, von der ich hinabgestürzt bin. Und ich bin sicher nicht im Kreis gefallen.
    Überhaupt ... wie konnte dieser Mendelssohn seine „Retter“ befreien? Anscheinend hat er Unterstützung von außen gehabt, ohne dass wir das bemerkt haben. Dann gibt auch sein plötzliches Verschwinden aus der Zelle einen Sinn. Ich weiß nur eins: Wir werden hier aufrüsten, und dazu werde ich noch das gesamte Personal austauschen. Hier kommt keiner mehr ungesehen ins Tal, ich schwöre das!
    „Das habe ich gehört“, ertönt eine laute Stimme neben mir. Klingt wütend.
    Ich drehe mich herum und werfe mich im gleichen Augenblick auf den Boden.
    „Seth, mein Herr und Meister“, begrüße ich ihn in unterwürfigem Ton. Hey, ich achte Seth. Er gibt mir, was ich brauche, um ihm zu geben, nach was es ihm gelüstet. Natürlich hat er mitbekommen, dass sein kleines Geschenk ausgebüxt ist, und heute ist der Tag seines Hochfestes. Und ich werde keine Macht von ihm dafür bekommen, das ist klar. So kann ich ihm nur den Berber als Geschenk anbieten, anstelle ihn zum Priester zu weihen. Vielleicht lässt Seth sich beschwichtigen, wenn ich ihn langsam zu Tode foltern lasse?
    Plötzlich packt mich eine starke Hand im Nacken und hebt mich vom Boden auf. Seth führt sein Gesicht ganz nah an seines und reißt sein Maul weit auf, dass ich die riesigen Zähne sehen kann.
    „Warum?“, knurrt er. „Wie kommst du auf solche Ideen, Mensch?“
    Noch während ich mir die geeigneten salbungsvollen Worte in meinem Geist zurechtlege, um meine eigene Schwäche als Stärke zu verkaufen, und noch bevor ich diese Rechtfertigung aussprechen kann, fliege ich schon quer durch den Raum und lande an der gegenüberliegenden Wand. Verdammt, das tut weh!
    Seth knurrt laut, und das Feuer in der Schale lodert hell auf. Mühsam rappele ich mich auf, hoffentlich ist nichts gebrochen!
    „Ich kann ja verstehen, dass Ihr wütend seid, oh Großer Würdiger!“
    Schon ist er bei mir, hebt mich hoch und schüttelt mich so, dass mir ganz schön schlecht wird. Dann spüre ich seine knochigen starken Finger an meinem Hals.
    „Soll ich dich noch ein bisschen würgen, oder hörst du auch so mit dem Geschleime auf?“, faucht er.
    Ich ziehe den Kopf ein. So wütend habe ich Seth noch nie gesehen. Wobei ich Seth bisher sowieso nur in meinen Träumen gesehen habe.
    „Ich werde das wieder gutmachen“, piepse ich und erschrecke, als er mich loslässt und ich aus zwei Metern Höhe auf den Boden plumpse.
    „Enttäusche mich noch einmal, und du bist tot. Sofort und ohne Diskussion. Wenn du mir dienen willst, dann mach es nach meinem Willen – und nicht so!!!“, schreit er so laut, dass ich mir unwillkürlich die Ohren zu halte. Trotzdem ist er immer noch besser als gut zu verstehen.
    „Und jetzt raus hier! Und wag nicht, noch einen Fehler zu machen! Wenn du diesen Mist wieder gutgemacht hast, dann reden wir weiter, vorher nicht! Raus!!!“, brüllt Seth und deutet zu einer Tür, aus der Tageslicht fällt.
    Weil ich mich nicht schnell genug aufgerappelt habe, gibt er mir einen Tritt in meinen verlängerten Rücken, der so heftig ist, dass ich richtig Schwung bekomme, durch die Tür stolpere und draußen in den Sand plumpse, froh, so glimpflich
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