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Böser Wolf: Kriminalroman (German Edition)

Böser Wolf: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Böser Wolf: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Nele Neuhaus
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umbringen.«
    Im Osten rötete sich der Himmel, in Kürze würde die Sonne aufgehen, wie sie das seit Milliarden von Jahren jeden Morgen tat, ungeachtet aller Tragödien, die sich auf der Erde abspielen mochten.
    »Ich hoffe, dieses Schwein liegt auf dem Grund der Nidda und wird von den Fischen gefressen, für das, was er getan hat.« Pia ließ die Zigarette fallen und trat sie aus. »Ich muss noch zu Christoph ins Krankenhaus, ihm ein paar Sachen bringen.«
    Kröger und sie blickten sich an, dann umarmte sie ihren Kollegen spontan.
    »Danke für alles«, murmelte sie.
    »Gern geschehen«, erwiderte er.
    Pia wollte gerade einsteigen, als ein roter Mini auf den Parkplatz einbog. Meike Herzmann und Wolfgang Matern!
    »Was wollen die denn hier?«
    »Du fährst jetzt nach Hause.« Kröger schob sie ins Auto. »Darum kümmere ich mich. Wir sehen uns am Montag.«
    Pia war zu erschöpft, um ihm zu widersprechen. Sie schnallte sich an, startete den Motor und fuhr los. Um die frühe Uhrzeit an einem Sonntagmorgen waren die Straßen leer, sie hatte in knapp zehn Minuten den Birkenhof erreicht. Vor dem Tor stand ein Taxi mit laufendem Motor. Pia zog die Handbremse an und stieg aus. Ihr Herz machte einen Satz, aber diesmal nicht vor Angst, sondern vor Freude und Erleichterung. Auf dem Beifahrersitz saß Christoph. Er war etwas blass und trug einen Kopfverband, aber sonst sah er aus wie immer. Als er sie erblickte, stieg er aus. Sie umarmte ihn.
    »Lilly geht es gut«, sagte sie leise. »Sie liegt im Auto und schläft.«
    »Gott sei Dank«, murmelte Christoph. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah sie an. »Und wie geht es dir?«
    »Das sollte ich wohl besser dich fragen«, erwiderte Pia. »Haben sie dich im Krankenhaus einfach so gehen lassen?«
    »Das Bett war so unbequem.« Christoph lächelte schief. »Und wegen einer Gehirnerschütterung muss ich wohl kaum im Krankenhaus herumliegen.«
    Der Taxifahrer ließ das Fenster der Beifahrerseite herunter.
    »Ist ja schön, dass ihr euch alle wiederhabt«, meckerte er. »Aber könnte mich mal jemand bezahlen?«
    Pia nestelte das Portemonnaie aus dem Rucksack und reichte ihm einen Zwanzigeuroschein.
    »Passt so«, sagte sie, dann schloss sie das Tor auf und stieg wieder in ihr Auto. Christoph setzte sich auf den Beifahrersitz und Pia fuhr los. Die Hundekadaver und die Blutflecken auf der Auffahrt waren verschwunden, das verdankte sie sicherlich Hans Georg.
    Auf der Rückbank regte sich eine kleine Gestalt.
    »Sind wir schon zu Hause?«, erkundigte sich Lilly verschlafen.
    »Was heißt hier ›schon‹.« Pia bremste vor dem Haus. »Es ist halb fünf morgens.«
    »Ganz schön früh«, sagte Lilly, dann bemerkte sie Christoph und bekam große Augen.
    »Opa mit einem Turban! Das sieht ja lustig aus!« Sie kicherte.
    Pia sah Christoph an. Das sah wirklich irgendwie komisch aus.
    Die Anspannung der letzten Stunden fiel von ihr ab und sie begann zu lachen.
    »Wer den Schaden hat, braucht wohl für den Spott nicht zu sorgen«, kommentierte Christoph trocken. »Raus aus dem Auto, ihr albernen Weibsleute. Ich brauche jetzt erst mal einen Kaffee.«
    »Ich auch.« Lilly stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich werde Mommy und Daddy auch nichts davon erzählen.«
    »Wovon?« Pia und Christoph drehten sich gleichzeitig zu ihr um.
    »Dass ich Kaffee trinken darf natürlich«, erwiderte Lilly und grinste.
    ENDE

Epilog
    » Välkomen til Sverige , Mr de la Rosa.« Die junge Beamtin an der Zollabfertigung lächelte freundlich und reichte ihm seinen argentinischen Diplomatenpass. »Jag hoppas att ni hade en trevlig flygning.«
    »Yes, thank you.« Markus Maria Frey nickte, lächelte ebenfalls und verließ den Abfertigungsbereich des Stockholmer Flughafens. Sie wartete draußen am Gate, er erkannte sie sofort, obwohl er sie seit ein paar Jahren nicht mehr gesehen hatte. Die Jahre hatten ihr gutgetan, sie war schöner, als er sie in Erinnerung hatte.
    »Nicky!« Sie strahlte, küsste ihn links und rechts auf die Wangen. »Wie schön, dich zu sehen! Willkommen in Schweden.«
    »Hallo, Linda. Nett, dass du mich abholst«, erwiderte er. »Wie geht es Magnus?«
    »Er wartet draußen im Wagen.« Sie hakte sich bei ihm unter. »Gut, dass du da bist. Die ganze Sache in Deutschland hat für große Unruhe bei unseren Freunden gesorgt.«
    »Ein Sturm im Wasserglas.« Markus Maria Frey, der nun laut Pass Hector de la Rosa hieß, winkte ab. »Das beruhigt sich auch wieder.«
    Vor ihnen stand eine Familie auf der
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