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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Allison Brennan
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zerstört, der Altar zertrümmert. Einzig das Kreuz, das von der Decke hing, war unbeschädigt.
    Rafe und Moira näherten sich vorsichtig dem Taufbecken. Die beiden Glashälften waren wieder zusammengefügt und schwarz. Moiras Herz schlug schneller. »Er ist da drin.«
    »Aber der Kelch …«
    »Nein, der Dämon ist in der Glaskugel gefangen.«
    Jackson und Nina kamen herein. »Jackson«, sagte Moira, »können Sie diese Eisenkiste holen, die Sie für den Kelch benutzt haben?«
    »Sie ist in der Sakristei«, sagte er und reichte Nina den Verbandskasten.
    Mit Tränen in den Augen blickte Nina von Moira zu Rafe. »Danke zu sagen kommt mir lachhaft unangemessen vor.«
    »Schon gut«, entgegnete Moira. »Danke für Ihre Hilfe.«
    »Ist, ähm, sind … Nach allem, was hier geschehen ist, frage ich ungern, aber …«
    Rafe ergriff Ninas Hand. »Georges letzter Wunsch war, dass ich Ihnen sage, dass er Sie liebt und aufpasst, dass Sie glücklich sind.«
    Verwundert sah Moira sich zu ihm um.
    »Als die Seelen gingen, konnte ich ihre letzten Gedanken fühlen«, flüsterte er.
    »Grant, Jeff und Julie warten draußen vor der Kirche«, informierte Nina sie. »Jackson hat einen Krankenwagen gerufen. Ich fürchte, dass Julie es nicht schafft.«
    Jackson tauchte mit der Eisenkiste auf. Inzwischen hatte Moira Rafes T-Shirt gefunden, das noch feucht von ihrem Blut war. Sie wickelte es um die Glaskugel und legte sie mitsamt dem T-Shirt in die Kiste. Jackson gab noch den eingeschmolzenen Kelch dazu und verschloss die Kiste.
    »Stellen Sie sie bitte in Ihren Tresor, bis Rico sie abholt«, bat Moira.
    »Nina?«, fragte Jackson. »Darf ich Sie bitten, mir die Türen aufzuhalten?«
    Nina reichte Rafe den Erste-Hilfe-Kasten und ging mit Jackson, während Rafe und Moira sich zum Portikus vor der Kirche aufmachten.
    Grant hockte auf dem Boden, den Rücken an die Mauer gelehnt, und hielt Julie in seinen Armen. Tränen liefen ihm über die Wangen. Ein Stück entfernt saß Jeff, den Kopf auf seine Knie gestützt. Sein Hemdkragen war hinten blutig, und er hatte eine böse Schwellung seitlich am Kopf, wo er gegen die Kirchenbank geschlagen war. Allerdings dürfte seine Bewusstlosigkeit ihm das Leben gerettet haben.
    »Wo bleibt der Krankenwagen?«, fragte Grant. »Ich habe schon zigmal angerufen. Sie braucht Hilfe!«
    Julie war blass, ihre Aura so gut wie fort. Sie starb.
    Moira kniete sich neben die beiden. »Du hast ihn gerettet, Julie. Du hast geholfen, uns alle zu retten.«
    Grant schubste Moira weg. »Lassen Sie sie in Ruhe!«
    Julies Lider hoben sich flatternd. »Grant …« Sie schluckte. »Bitte!«
    »Nicht reden!«, flehte Grant.
    Zitternd berührte Julie sein Gesicht und sagte zu Moira: »Danke. Jetzt verstehe ich, was Sie heute Morgen im Hotel sagten. Ich … es tut mir leid, dass ich so viel Leid verursacht habe. Was ich getan habe, war falsch.«
    Moira wünschte, sie hätte etwas tun können. »Rafe, kannst du ihr helfen?«
    »Ich kann Julie die letzte Ölung geben«, antwortete er.
    Moira küsste Julies Hand, stand auf und trat zurück, um Rafe Platz zu machen. Am Rande des Portikus wischte sie sich die Tränen ab.
    Rafe kniete sich zu Julie. »Der Krankenwagen kommt. Ich höre ihn schon.«
    Julie schüttelte den Kopf. »Ich … es hat keinen Sinn mehr.«
    Rafe salbte ihren Kopf mit Öl und betete.
    »Nein! Sie stirbt nicht! Oh Gott, nein!«, schrie Grant und drückte Julie an sich.
    »Grant.« Julie hüstelte. »Ist schon gut.«
    »Nein, wir schaffen das – versprochen! Ich liebe dich, Julie. Ich liebe dich! Es tut mir leid, alles, bitte, lass es mich wiedergutmachen! Lass mich …«
    »Schhh! Bitte, Grant, ich sterbe. Ich möchte noch eines tun, um jemandem zu helfen.«
    »Ich lasse dich nicht sterben!«
    Julie schluckte. Ihre Stimme war schwach. »Kannst du mir einen Gefallen tun?«
    »Jeden.«
    »In der Gerichtsmedizin ist ein Mädchen. Sie ist schon seit Jahren dort, weil man nicht weiß, wer sie ist. Sie heißt Amy Carney. Such ihre Familie, damit sie sie begraben können. Ihre Eltern wissen nicht, was mit ihr passiert ist, und die Pathologen kennen ihren Namen nicht. Sie will nur, dass sie wissen, was geschehen ist.«
    Grants Tränen tropften auf Julies Brust. »Julie«, schluchzte er.
    Rafe beendete das letzte Sakrament und nahm Julies Hand. »Ruhe in Frieden, Julie. Der Herr ist ein vergebender Gott.«
    »Das hoffe ich«, erwiderte sie mit einem Anflug von Furcht in ihren Augen. Sie hustete wieder, sah zu Rafe, konnte aber
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