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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten
Autoren: Tanja Rauch
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es deinem Hals bestimmt besser gehen." sagte er sanft, "Ich bin übrigens Zac."
Er schien immer bester Laune zu sein, denn er lächelte unentwegt. Ich nahm die Tasse und nickte dankbar.

Ab diesem Moment ging es mir von Stunde zu Stunde besser.
Zac sah jeden Tag nach mir, auch wenn er gar nicht arbeiten musste. Ich fragte mich, warum er das gerade für mich tat. Schließlich war ich doch niemand Besonderes. Bestimmt gab es noch viele andere Patienten, denen es viel schlechter ging als mir. Doch ich fragte natürlich nicht nach. Dafür fehlte mir der Mut. Ich erholte mich sehr schnell. Die Ärzte sagten meiner Mutter ich hätte wohl größtes Glück gehabt, als ich nach einer Woche nach Hause entlassen wurde. Sie hatten sich darauf eingerichtet mich noch Wochenlang auf Kur zu schicken. Schließlich hatte man mir die Milz entfernt und ich hatte dabei wohl sehr viel Blut verloren. Doch anscheinend war tatsächlich alles wieder verheilt. Als man das Pflaster entfernte um die Fäden zu begutachten war nur noch eine kleine Narbe zu sehen. Ich verließ das Bett und mein Körper funktionierte besser, als je zuvor. Bei meiner Entlassung war auch Zac dabei. Er und die Ärzte erklärten Mom und mir, das ich wohl über eine erstaunliche Selbstheilung verfügte. Das erklärte wohl auch warum mein Körper sich in Rekordzeit erholt hatte. Und obwohl ich mich blendend fühlte, bestanden sowohl die Ärzte als auch meine Mutter darauf, dass ich mich noch zwei Wochen zuhause ausruhen und schonen sollte.

Doch dann kam der Tag, an dem ich wieder zur Schule gehen musste. Eine Tatsache die meine Mutter zwar glücklich machte, mich aber nicht in Begeisterung versetzte. Das neue Schuljahr hatte schon angefangen und ich wusste genau, dass es nicht einfach werden würde wieder Anschluss zu finden. Schon in meiner alten Klasse war ich als Außenseiterin
bekannt. Irgendetwas hatte ich wohl schon immer an mir, mit dem manche meiner Mitmenschen nicht klar kamen.

    ***

Auch wenn ich es nicht für möglich gehalten hatte, die Schuljahre vergingen und ich machte meinen Abschluss - durchschnittlich, wie konnte es auch anders sein.
Für mehr war ich einfach nicht geboren.
Meine Lehrer bestätigten mir in jedem meiner Zeugnisse,
dass ich Probleme mit dem logischen Denken hätte. Nach dem Ende der Schule schwor ich mir, dass von nun an alles anders werden sollte. Ich wollte nicht mehr die
durchschnittliche Außenseiterin sein und nahm mir fest vor, mit meinem Job in einem Versicherungsbüro in Brookhaven einen neuen, besseren Lebensabschnitt anzufangen. Damals ahnte ich noch nicht, dass alles ganz anders kommen würde.

Zuerst musste eine neue Haarfarbe her und so wurde ich von einer langweiligen Brünetten zur Blondine. Im Juli feierte ich meinen 19. Geburtstag und Mom überraschte mich mit einer Reise nach Europa, auf die Insel Malta.
"Wieso gerade Malta?" fragte ich Mom und war verwirrt.
Mom´s Augen begannen zu leuchten. "Weißt du, dein Dad und ich sind viel gereist bevor du geboren wurdest. Von dieser Insel war er schon immer begeistert und er wollte unbedingt noch einmal dort hin. Aber dann ist er so schrecklich krank geworden und na ja, ich verbinde mit dieser Insel so viele wundervolle Erinnerungen. Und weil er uns nicht mehr begleiten kann, dachte ich dein Vater hätte sich bestimmt gefreut, wenn wir beide dort hin fliegen.", Ihre Stimme stockte und sie senkte den Blick. Sie rang sehr mit sich um nicht in zu weinen. Ich strich ihr schweigend über ihre Hand. Es war zwar schon neun Jahre her das Dad gestorben war, aber Mom fiel es immer noch schwer darüber zu sprechen. Schließlich blinzelte sie mich an und hatte sich wieder halbwegs gefangen. "Es sind nur zwei Wochen. Ich habe extra etwas angespart, damit wir noch mal zusammen verreisen können. Wer weiß, wann du das nächste Mal Zeit hast wenn du erstmal arbeitest." Sie klang betont heiter und klemmte sich eine störrische Haarsträhne hinter das Ohr.
"Oh Mom, Dankeschön! Das ist eine tolle Idee! Ich war noch nie in Europa. Ich freue mich wirklich sehr!" Ich fiel ihr um den Hals.
Mir war bewusst, dass es eine enorme finanzielle Belastung für sie war, doch wenn ich erst einmal arbeitete wollte ich sie unterstützen. Unser Flug sollte schon in zwei Tagen über Paris nach Malta gehen. Typisch Mom, dachte ich. Alles in letzter Minute zu organisieren.

Am Montagmorgen brachte uns Alex, zum Flughafen nach Philadelphia. Der Flug nach Paris dauerte zehn Stunden und nach einem weiteren
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