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Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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warf noch einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, und schwebte dann elfengleich zur Tür hinaus.
    Ich ließ meinen Kopf nach hinten auf die Sofalehne fallen, schloss die Augen und atmete erleichtert auf. Da ich schon den ganzen Tag mit leichten Kopfschmerzen zu kämpfen hatte, war die nun eingekehrte Stille eine wahre Wohltat.
    Dies hatte nun aber auch zur Folge, dass mich eine bleierne Schwere befiel, die es mir unmöglich machte, meine Augen wieder zu öffnen und so döste ich langsam ein.
     

 
    Kapitel 2
     
     
    Als ich erwachte, fuhren meine Hände automatisch zu meinem Schädel. Ich hatte furchtbare Kopfschmerzen und stöhnte laut auf, während ich mit kreisenden Bewegungen meine Schläfen massierte.
    »Warum musste ich auch diesen verfluchten Wein probieren«, brummte ich, quälte mich aus der Couch und machte mich auf die Suche nach einem Schmerzmittel, während die Bauarbeiter in meinem Kopf, diverse Presslufthämmer anwarfen.
    Zehn Minuten und acht vollgestopfte Schubfächer später gab ich resigniert auf. Nicht eine einzige Tablette war bei meiner Suche zum Vorschein gekommen. Jeder normale Mensch hatte einen Vorrat an verschiedenen Arzneien, aber bei Christopher und Kim war nicht ein einziges Aspirin zu finden. Ich zog mein Telefon aus der Tasche und wählte Kims Nummer. Auf der Kommode leuchtete ein Display und es begann zu klingeln. Ich verdrehte die Augen, denn sie hatte wieder einmal ihr Handy liegen lassen und ich fragte mich, warum sie überhaupt eines besaß. Seufzend legte ich mein eigenes Smartphone daneben und sah dann unentschlossen auf die Uhr.
    Es war weit nach Mitternacht und ich überlegte, ob ich mich jetzt noch auf die Suche nach einem Drugstore machen sollte. Nachdem ein weiterer stechender Schmerz meinen Kopf durchfuhr, schlüpfte ich kurzentschlossen in meine Schuhe, zog meine Jacke über und öffnete die Haustür, wo ich noch einmal innehielt.
    Ich fühlte mich unwohl bei der Vorstellung, um diese Zeit allein durch die dunklen Straßen von New York zu marschieren, aber wenn ich jetzt nichts gegen die Schmerzen unternahm, würden diese mich sicher bis in die Morgenstunden quälen.
    Mit einem Kopfschütteln verdrängte ich die düsteren Gedanken an Vergewaltigung, Raub oder Mord, schließlich hatte ich ja nicht vor, nackt durch die Bronx zu laufen, sondern wollte nur ein paar Blocks weiter in einen Drugstore. Ich steckte mir einige Geldscheine in meine Hosentasche, dann nahm ich den Schlüsselbund vom Tisch und verließ die Wohnung.
     
    Fünf Minuten später bog ich in eine der belebten Hauptstraßen ein, auf der es mehrere Geschäfte gab, die rund um die Uhr geöffnet hatten. Um diese Zeit waren noch etliche Nachtschwärmer unterwegs und aus einem vorbeifahrenden Auto war das dumpfe Bum–Bum–Bum dröhnender Bässe zu hören.
    »Hey Süße, haste Lust auf nen Drink?«, grölte ein angetrunkener junger Mann, der mir mit einigen Freunden unheilvoll entgegen schwankte.
    Schnell wechselte ich die Straßenseite und konnte das darauf folgende laute Gelächter der Männer vernehmen, die sich offenbar darüber amüsierten, dass ich so ängstlich war. Dann atmete ich erleichtert auf, denn endlich lag der hell beleuchtete Drugstore vor mir.
    Ich fand sofort, was ich suchte und bewegte mich mit der Packung Schmerztabletten zur Kasse. Der Kassierer, ein pickliger junger Mann mit fettigen Haaren, lächelte mich allwissend an und offenbarte seine ungepflegten Zähne, als er mir das Wechselgeld in die Hand drückte.
    »Wohl etwas zu viel gefeiert!«, stellte er belustigt fest. Stirnrunzelnd sah ich ihn an, verbiss mir jedoch einen Kommentar. Schlimm genug, dass mir die Kopfschmerzen fast den Verstand raubten, musste mir nun auch noch dieser pubertäre Streuselkuchen seine Meinung kundtun?
    Ich murmelte etwas Unflätiges, während ich das Wechselgeld in meine Hosentasche stopfte. Als ich zum Ausgang schlenderte, warf ich noch einen letzten Blick auf den Kassierer, der mir kopfschüttelnd nachsah.
    Vor dem Eingang schluckte ich hastig zwei Tabletten und entschied mich dann, einen kürzeren Rückweg zu nehmen, um nicht noch einmal auf eine Gruppe angetrunkener Idioten zu treffen. Dazu jedoch musste ich eine der unzähligen, dunklen Gassen durchqueren, was mir gar nicht so recht behagte, aber die Faulheit in mir gewann die Oberhand.
    Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend lief ich die Straße entlang, vorbei an einigen Geschäften mit heruntergelassenen Schutzgittern und vereinzelten
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