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Blutige Verführung 5 (German Edition)

Blutige Verführung 5 (German Edition)

Titel: Blutige Verführung 5 (German Edition)
Autoren: Ina Cult
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waren sehr niedrig und der Boden war aus blankem Fels gehauen. Wir durchquerten einige kleine Höhlen, die mit Unrat angefüllt waren, bis Silvio plötzlich vor mir stehen blieb.
    "Dort in diesem Kerker ist Orlando.", sagte er und zeigte er auf eine angelehnte Türe. Dann gab er mir die Fackel.
    "Ich werde hier auf dich warten." Mein Herz schlug mir bis zum Halse, als ich sie langsam aufschob. Ich sah zunächst gar nichts und ging ein paar Schritte hinein in die Dunkelheit. Dann erblickte ich ihn.
    Orlando kauerte auf dem Boden. Seine Beine waren in Ketten und die Hände auf dem Rücken gefesselt. Er blinzelte ins Licht der Fackel als ich einen Schritt näher trat. Er war nackt und sein Körper zeigte deutliche Spuren von Schlägen oder anderen Misshandlungen. Als er mich erkannte, stand er mühsam auf und wich an die Wand zurück. Dort lehnte er sich mit einer Schulter an und ließ den Kopf sinken. Er wich meinem Blick aus. Ich musste all meinen Mut zusammennehmen, um mit ihm zu sprechen, denn seine ganze Haltung glich einem Schuldeingeständnis. Wo war der souveräne, blendend aussehende Orlando geblieben, den ich kannte? Die Erinnerung an seine Zärtlichkeiten, an seine Leidenschaft und das Gefühl, das ich hatte, wenn er mich intensiv liebte, löste all meine Entschlüsse in Nichts auf.
     Ich sagte und meine Stimme war nicht viel mehr als ein Krächzen:
    "Orlando, sag mir, dass der Fürst dich zu Unrecht festhält." Sein Gesicht zeigte keine Regung, als er antwortete:
    "Er weiß was er tut." Gab er damit zu, dass er mich an die Dämonen ausgeliefert hatte? Ich wollte es noch immer nicht glauben.
    "Du hast mich also verraten?", sagte ich jetzt laut und deutlich.
    Orlando wandte mir sein Gesicht zu und seine Augen glühten.
    "Ich allein bin der rechtmäßige Erbe der Fürstenkrone. Ohne mich wird der Clan untergehen!"
    "Du hast meine Frage nicht beantwortet.", sagte ich und trat noch einen Schritt näher, so dass er mir ins Gesicht sehen musste.
    "Soll ich um mein Leben betteln?", fragte er stattdessen.
    "Dann ist es also wahr."
    Ich entfernte mich wieder ein Stück von ihm, denn sein kühler Atem war direkt in meinem Gesicht gelandet. Er hatte auf mich noch immer die Wirkung eines Aphrodisiakums. Ich musste sofort an unsere gemeinsame Lust denken. Doch dies war der falsche Augenblick. Seine Wirkung auf mich war teuflisch. Doch ich durfte nicht schwach werden. Ich hatte mich immerhin so weit im Griff, dass ich mein Gespräch mit ihm sachlich fortführen konnte.
    "Ich muss über dich richten. So will es das Gesetz des Clans."
    Orlando sah mich mit hasserfülltem Gesicht an.
    "Dann töte mich!", sagte er,
    "Ich will keine Gnade."
    "Gnade will ich dir auch nicht gewähren", erwiderte ich, aber vielleicht bist du bereit, mir einen Dienst zu erweisen für die Freiheit, die ich dir geben könnte?"
    Orlandos Körper richtete sich plötzlich auf, er sah mich gespannt an. Seine Augenbrauen waren hochgezogen und sein Mund hatte diesen spöttischen Zug, der mir an ihm immer so gefallen hatte.
    "Welcher Dienst sollte das sein?", fragte er.
    "Nicholas hat mich heute Nacht verlassen. Bring ihn mir unversehrt zurück. Du hast dafür einen Monat Zeit. Wenn du es schaffst, musst du zwar den Clan für immer verlassen, aber du bist frei. Wenn nicht, werden wir dich finden und töten."
    "Du willst mich nicht sofort töten?", fragte Orlando ungläubig.
    Ich schüttelte den Kopf:
    "Dein Tod nützt mir nichts, aber ich weiß, dass du der Einzige bist, der es schaffen könnte, Nicholas zu überzeugen zu mir zurückzukehren. Wenn dir also etwas daran liegt, weiterhin ein Leben als Vampir zu führen, dann erfülle mir diesen Wunsch und du bist frei. Ich garantiere dir, dass du gehen kannst wohin du willst und dass man dich nicht verfolgen wird." Orlandos Blick hing an meinen Lippen, dann antwortete er:
    "Ich kann dir nicht versprechen, Nicholas zurückzubringen, denn wenn er dich nicht mehr liebt, ist diese Mühe vergebens. Aber ich würde es versuchen."
    "Ich weiß", sagte ich,
    " ich glaube nach wie vor daran, dass er zu mir gehört."
     
    Ende Buch 5
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