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Blutheide

Blutheide

Titel: Blutheide
Autoren: K.Hanke und C. Kröger
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größter Gefahr!

    Ben erinnerte sich daran, dass es sich um die Krähensaal-Kolonie handelte, in der sich die Laube befand, aber nicht, wo dort das Haus gestanden hatte. Nicht genau jedenfalls. Doch Bene hatte sich zwischenzeitlich noch einmal gemeldet, als Tobi und Ben gerade im Auto gesessen hatten. Auch ihm war wieder eingefallen, wie die Laubenkolonie hieß, und er hatte es Ben mitgeteilt. Und er hatte noch mehr gesagt, nämlich, dass an der Pforte des Gärtchens eine merkwürdige Figur gestanden hatte, mit der sie Toffi damals immer verglichen hatten. Das war zumindest ein kleiner Hinweis. Ben war sicher, dass er die Statue wiedererkennen würde, wenn er davor stand, denn jetzt erinnerte auch er sich daran. Ansonsten würde ihnen nichts anderes übrig bleiben, als sich durchzufragen. Ben hoffte nur, dass sie damit nicht zu viel Zeit verlieren würden.
    »Chef«, fragte Tobi vom Beifahrersitz, »meinst du wirklich, dass wir Katharina dort finden? Also, ich meine, Saalbach kann doch mit ihr überallhin gefahren sein. Noch sind wir doch nicht mal sicher, ob er tatsächlich was mit den Morden zu tun hat, oder?«
    »Sicher nicht«, antwortete Ben, während er sich auf die Autos konzentrierte, die ihm aufgrund des Blaulichts und der Sirene größtenteils freiwillig Platz machten. »Aber fast sicher. Und die Laube ist momentan die einzige Spur, die wir haben.«
    Tobi runzelte die Stirn: »Was für ein Wahnsinn, wenn du wirklich recht hast. Der Typ war an jedem Tatort! Er hat mehr Infos bekommen als alle anderen, sowohl damals bei den alten Fällen, wie du sagst, als auch jetzt.«
    »Eben«, erwiderte Ben, »und dadurch wusste er auch immer ziemlich genau über unseren Ermittlungsstand Bescheid. Er war uns immer einen Schritt voraus …«
    Sie bogen in den Parkplatz zur Laubenkolonie Krähensaal ein. »Da!« Ben öffnete hastig die Fahrertür. Auf dem Parkplatz stand nur ein einziges Auto. »Das ist Saalbachs Wagen!«

    Es blieb den beiden Kommissaren nichts anderes übrig, als im Laufschritt die einzelnen Parzellen abzugehen, um dabei mit etwas Glück auf die zu stoßen, die Ben wiederzuerkennen hoffte. Sie waren gerade dabei, in einen Querweg einzubiegen, als er ein paar Meter weiter die Figur erkannte, an die sein Bruder sich erinnert hatte. »Danke, Bene!«, schickte er stumm in den Himmel. »Tobi, da – das ist die Laube.«
    Tobi blieb abrupt stehen und sah zu der kleinen Hütte, auf die Ben zeigte. Im gleichen Moment hörten sie vom Parkplatz ein Geräusch, das sich eindeutig als das Quietschen von Reifen identifizieren ließ. Ben schluckte. Wenn Saalbach ihnen auch jetzt wieder einen Schritt voraus gewesen war, dann hatte er sie womöglich erwartet. Es gab in der Nähe des Parkplatzes mehr als genug Büsche oder andere Möglichkeiten, sich zu verstecken. Möglicherweise hatte er abgewartet, bis die beiden losgelaufen waren, um sich dann selbst aus dem Staub zu machen. Bens Puls wurde merklich schneller. Hatte Saalbach Katharina getötet, bevor er abgehauen war? Oder hatte er sie bei sich? Sie hatten sich das Auto nicht näher angesehen, was Ben in diesem Moment bereute. Falls er sie darin versteckt hatte … Ben weigerte sich, den Gedanken zu Ende zu denken.
    Auch wenn sie nicht hundertprozentig sicher sein konnten, dass es wirklich Saalbach gewesen war, dessen Wagen soeben den Lärm verursacht hatte, sie hatten keine Wahl. Tobi und Ben schlichen sich – mit ständigem Blickkontakt zueinander – an die Laube heran. Die Vorhänge waren zugezogen, alles war ruhig. Ben gab seinem jungen Kollegen ein Zeichen, sich hinter der Hütte umzusehen. Während Tobi um die Ecke verschwand, versuchte er selbst, die Tür zu öffnen. Wie erwartet, war sie verschlossen. Mit aller Kraft und ohne auf Tobi zu warten, schmiss Ben sich gegen die Tür. Das alte Holz gab erfreulich schnell nach, und Ben fand sich im Dunkel des Raumes wieder. Er blickte sich kurz um und konnte mithilfe des Lichts, das durch die geöffnete Tür hineinschien, schnell sicher sein, dass sich außer ihm niemand in der Hütte aufhielt. Während Ben dennoch rasch die zugezogenen Vorhänge aufzog, trat Tobi, der um die Hütte herum das Terrain geprüft hatte, kopfschüttelnd an seine Seite. »Nichts, Chef, da draußen ist niemand.«
13.16 Uhr
    Katharina gab sich größte Mühe, Laura gegenüber ihre Zuversicht zu zeigen, doch das fiel ihr von Minute zu Minute schwerer. Und jetzt hatte das Feuerzeug auch noch endgültig seinen Geist aufgegeben, womit ihre
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