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Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Barry Lyga
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ist in Ordnung. « Sie schob Geld durch den Schlitz in der Plastiktrennwand zwischen ihr und dem Vordersitz und hievte ihre Taschen in den kalten, unbarmherzigen Regen hinaus.
    » Hey, könnten Sie noch ein, zwei Minuten bleiben? « , fragte sie, aber der Fahrer brauste einfach in die Nacht davon. » Na, wunderbar. «
    Die Straßen waren fast menschenleer, nur wenige Leute eilten unter Schirmen dahin. Connie hielt sich die Laptoptasche über den Kopf und schaute an der Fassade des Ness-Paper-Gebäudes hinauf. Es sah aus wie jedes andere Gebäude auch. Es gab zwei große Lkw-Laderampen, die mit Blechtoren verschlossen waren, und eine Treppe, die zu einer hell erleuchteten Tür hinaufführte. Das Gebäude hatte eindeutig geschlossen.
    » Gut gemacht, Conscience « , murmelte sie. Sie fror bis auf die Knochen von dem kalten Regen, drehte sich um und spähte beide Straßen der Kreuzung hinauf und hinunter. Autos flitzten vorbei, aber sie sah kein Taxi. Sie wollte eben ihr Smartphone herausholen und die nächste U-Bahn-Station suchen, als sie es sah, direkt gegenüber dem Ness-Gebäude.
    Es war ein für die Gegend normales Wohngebäude, das sich nur durch sein heruntergekommenes Äußeres abhob. Es war die Art Gebäude, die sie in Filmen zeigten, um den Zuschauern zu signalisieren, dass man sich in einem üblen Teil der Stadt befand, doch soweit Connie feststellen konnte, war dieser Teil von Brooklyn nicht übermäßig furchterregend. Das Gebäude wirkte beinahe fehl am Platz hier mit seiner verwahrlosten Fassade, die von grellen Schichten Graffiti bedeckt war.
    Nur eins davon hatte jedoch ihre Aufmerksamkeit geweckt. Es war neu, wie es schien, oder zumindest neuer als der Rest, denn es überdeckte die anderen:

    Fast wie unter Zwang stieg Connie vorsichtig über eine Pfütze und überquerte die Straße.

57
    Jazz konnte sich nicht bewegen. In seinen Ohren war ein hartes Rauschen. Eine Blutlache dehnte sich an seiner linken Körperseite aus, die auf ihrer ganzen Länge brennend schmerzte. Er konnte nicht einmal sagen, wo er getroffen worden war – es konnte überall innerhalb des langsam größer werdenden roten Flecks sein, der sich von seiner Taille zur Mitte des Oberschenkels ausbreitete.
    Warum? Die Frage war in seinem Kopf, auch wenn sie sich an niemanden richtete. Warum?
    Und dann zog ein weiterer dumpfer Schlag Jazz’ Aufmerksamkeit von seinem Schmerz fort. Auf der anderen Seite des Gangs lag Morales reglos auf dem Boden. Ein leicht atemloser Mann kauerte über ihr, und Jazz begriff, dass sie gekämpft hatten. Um die Waffe. Der Mann hatte sich von hinten herangeschlichen. Morales hatte nicht geschossen, zumindest nicht absichtlich.
    » Gut gemacht « , sagte Belsamo.
    » Halt’s Maul! « , erwiderte der andere Mann und richtete Morales’ Waffe auf ihn. » Halt deinen Mund! «
    Jetzt sah Hund so verwirrt aus, wie es Jazz war. Die Szene verschwamm ihm vor den Augen, wurde undeutlich. Er fragte sich, ob er das Bewusstsein verlieren würde, und war erstaunt, wie klar und klinisch er sich in diesem Moment analysieren konnte. Rasender Puls. Haut leicht kalt und klamm. Verfalle ich in einen Schock? Du darfst nicht in einen Schock verfallen, Jazz. Dann nützt du niemandem etwas.
    Nur gut, dass Morales ihre Ersatzwaffe gezogen hatte. Es war ein kleineres Kaliber als das ihrer Dienstwaffe. Somit hatte er eine reelle Chance, die Schussverletzung ohne große bleibende Schäden zu überleben. Bei den meisten Schussverletzungen richtete das Opfer ebenso viel Schaden an sich selbst an wie die Kugel, wenn nicht mehr. Um sich zu schlagen erhöhte den Blutverlust nur. Und der Schock, weil man angeschossen wurde, führte häufig zu Herzstillstand oder zu weiterem Blutverlust durch einen beschleunigten Puls.
    Wenn du also angeschossen wirst, Jasper, geh schön ruhig zu Boden, und halt dich still.
    Ja, klar.
    Er zwang sich, tief und langsam Luft zu holen, und atmete dann langsam aus. Connie hatte einmal versucht, ihm Yoga-Atmung beizubringen, was er nervig und unnatürlich fand, aber im Augenblick war er zu allem bereit, was ihn am Leben hielt.
    Morales bewegte sich nicht. In ihrem Blazer war ein Loch, aber er sah kein Blut. Er war sich ziemlich sicher, dass die kugelsichere Weste des FBI ein so kleines Kaliber aufhielt, selbst aus kurzer Distanz. Vermutlich war ihr die Luft weggeblieben, und sie würde eine höllische Prellung davontragen. Er hatte von Leuten gehört, bei denen der Einschlag einen Herzstillstand auslöste, doch
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