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Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Barry Lyga
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braucht, uns glücklich zu machen. Dann gehen sie gern zum Kampf über. Er grinste an dieser Stelle. Inzwischen ist es normalerweise zu spät, um zu kämpfen. Aber sie haben wohl das Gefühl, sie müssten es zumindest versuchen.
    Also war es beschlossene Sache – Jazz bekam zu sehen, was sein Beschatter gesehen hatte. Jazz vor der Polizeistation. Auf dem Weg zum Coff-E-Shop. Wie er sich mit Howie herumtrieb. Händchen haltend mit Connie auf dem Weg zur Theaterprobe. Eine Aufnahme seines Schlafzimmerfensters bei Nacht, als das Licht ausgemacht wurde.
    » So fühlt sich das also an « , hatte Jazz gemurmelt, als er sich durch die Bilder auf G. Williams Computer klickte.
    » So fühlt sich was an? « , fragte der Sheriff.
    Jazz hatte nicht sofort geantwortet. » Verfolgt zu werden « , sagte er schließlich. Aber das war nur die freundliche Antwort, die Antwort, die G. William akzeptieren konnte. Und er akzeptierte sie natürlich, da sie von Jazz kam, und Jazz war der überzeugendste Mensch auf der Welt, wenn es sein musste.
    Die Wahrheit – die echte Antwort – hätte er gern gesagt, tat es aber nicht: So fühlt es sich an, einer von euch zu sein. So fühlt es sich an, verwundbar zu sein. Schwach. Und nur menschlich.
    So fühlt es sich an, ein potenzielles Opfer zu sein.
    Jetzt warf sich Jazz in seinem Bett herum. An seiner Wand waren Fotos der hundertdreiundzwanzig Menschen, deren Ermordung Billy Dent gestanden hatte. Und dazu ein Foto von seiner Mutter.
    Seine eigene Mutter war ein Opfer gewesen.
    Er driftete dahin in diesem Dämmerzustand zwischen Wachsein und Schlaf, wenn die Welt formbar und ungewiss ist.
    Seine eigene Mutter …
    Er stöhnte, da sich der Schlaf nicht einstellen wollte, und angelte seine Jeans vom Boden. Dann tastete er herum, bis er die Tasche mit der Karte darin gefunden hatte.
    Auf der linken Seite war ein goldenes Schild aufgeprägt, mit den Worten CITY OF NEW YORK POLICE DETECTIVE . Der Name LOUIS L. HUGHES mit DETECTIVE darunter, dazu zwei Telefonnummern, eine Faxnummer und eine E-Mail -Adresse.
    Hol’s der Teufel! Jazz griff nach dem Telefon. Wenn er sich schon auf diese Sache einließ, dann konnte er sich wenigstens den Spaß erlauben, Hughes mitten in der Nacht aufzuwecken.

7
    » Gut « , sagte Connie und gab sich große Mühe, nachdrücklich und lässig zugleich zu klingen, » ich komme natürlich mit dir. «
    Jazz’ Gesichtsausdruck blieb unverändert.
    Connie fluchte innerlich. Es war sehr schwer zu sagen, ob sie ihn erreicht hatte oder nicht. Er konnte seine Reaktionen so gut verbergen oder vortäuschen, dass selbst sie – die Person, die ihm nähergekommen war als irgendwer sonst auf der Welt – meist unmöglich sagen konnte, was hinter diesen rätselhaften, sexy Augen vor sich ging.
    » Du kommst nicht mit « , sagte er sehr ruhig, mit der zarten Andeutung eines Lächelns.
    Dieses Lächeln … Sollte es sie entwaffnen? War es ein Versehen seinerseits? Wollte er, dass sie es für ein Versehen hielt? Oder … » Du kannst manchmal gewaltig nerven « , verkündete sie. » Würde es dich umbringen, mir einfach zu sagen, was du denkst, und vielleicht nicht versuchen, mich zu manipulieren? «
    » Ich versuche nicht, dich zu manipulieren. Aber du kannst nicht mit mir nach New York kommen. Allein schon, weil dein Dad total ausrasten würde, und das kann ich gerade überhaupt nicht gebrauchen. «
    Connies Vater machte keinen Hehl aus seiner tiefen und bleibenden Abscheu für Jazz. Mit ihrem Vater und Jazz’ rassistischer Großmutter, dachte Connie, hatten sie alle Anlagen für eine moderne Fassung von Romeo und Julia zur Hand. Nur mit mehr Blut und Tod, als sich selbst Shakespeares fruchtbare Fantasie vorstellen konnte.
    » Meinen Dad kriege ich schon herum « , sagte sie zuversichtlich.
    Sie waren in dem Versteck, das sich Jazz im Wald außerhalb von Lobo’s Nod eingerichtet hatte. Es war eine alte Schwarzbrennerhütte, die er hergerichtet und mit dem Nötigsten als Rückzugsort vor dem Rest der Welt ausgestattet hatte. Connie war sich ziemlich sicher, dass sie der einzige Mensch war, dem er davon erzählt hatte. Sie bemühte sich, ihn nicht merken zu lassen, wie viel ihr das bedeutete – er war grundsätzlich misstrauisch, wenn es darum ging, sich anderen Leuten zu öffnen, und sie wollte ihn nicht abschrecken. Auf einem Bohnensack schmiegten sie sich so aneinander, wie es zwei bekleidete Leute nur konnten, während ein alter Heizlüfter aus Großmutters Keller für Wärme
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