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Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut für Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Julie Hastrup
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folgenden Stunden arbeiteten sie intensiv, um die Fälle für den Staatsanwalt vorzubereiten.
    Es würde Monate dauern, alle Akten durchzuarbeiten. Draußen vor dem Fenster verfinsterte sich der Himmel, graue Wolken zogen schnell über die Dächer, dann öffnete der Himmel seine Schleusen, und es fing an zu regnen. Rebekka machte das Fenster weit auf und genoss nach der Hitzewelle der letzten Woche das Geräusch der Regentropfen auf dem Asphalt.
    Reza kaute nachdenklich auf seinem Kugelschreiber.
    »Es wundert mich, dass Thomas den Mord an seiner Mutter noch immer leugnet. Ich denke – was würde es für sein Strafmaß ändern, vermutlich gar nichts.« Der Kugelschreiber gab ein Klicken von sich, Reza hatte ihn durchgebissen, und seine Unterlippe färbte sich augenblicklich blau.
    »Thomas leugnet den Mord an Kissi Schack, weil er unschuldig ist.«
    Rebekka sah Reza fest an. Er hatte sich eine Küchenrolle gegriffen und wischte sich sorgfältig den Mund ab, doch es gelang ihm nicht, die blaue Farbe ganz zu entfernen.
    »Ist es weg?«
    »Nicht ganz, da ist noch etwas im linken Mundwinkel.«
    »Ich war bei der Befragung von Exkommissar Jarler dabei, und er hat erzählt, dass es ihm verdächtig vorgekommen ist, das Thomas wiederholte Male seine Erklärung geändert hat, wann er nach Hause gekommen ist. Mehreren Mitschülern zufolge hatte Charlotte B. Hansen Thomas verspottet, als er sie zum Tanzen aufgefordert hatte. Leider konnte Jarler nichts beweisen, und Kissi Schack hat geschworen, dass ihr Sohn um fünf vor halb drei nachts nach Hause gekommen ist, was bedeutete, dass er Charlotte nicht ermordet haben konnte.«
    Rebekka saß ruhig da und hörte Reza zu, der hinzufügte: »Wenn Thomas Kissi nicht umgebracht hat, muss es Kasper Rosenstand gewesen sein. Meiner Meinung nach ist er nicht uninteressant.«
    Rebekka runzelte die Stirn.
    »Wer immer Kissi Schack ermordet hat, hatte eine enorme Wut auf sie. Denk einmal an ihren misshandelten Körper, an die vielen Schläge auf den Kopf und ins Gesicht. Falls Thomas überhaupt seine Mutter umbringen könnte, und ich bezweifle noch immer, dass er dazu in der Lage wäre, würde er anders vorgehen. Nein, das passt nicht, und das macht mich wahnsinnig.«
    »Er hat ohne jegliche Skrupel all seine Opfer auf den Kopf geschlagen. Er hat ihre Gesichter mehrmals auf den Asphalt geknallt.«
    »Das stimmt, aber das würde er mit seiner Mutter nicht tun«, insistierte Rebekka und biss sich auf die Lippe.
    »Du hast jemanden im Verdacht, Rebekka. Ich sehe es dir an.«
    Sie nickte langsam.
    »Du hast recht. Ich habe eine bestimmte Person im Verdacht. Der Verdacht ist in mir gewachsen, seit ich gestern in Ingeborggården war, wo Charlotte B. Hansens Vater wohnt … Das kann kein Zufall sein.«
    Reza nickte, während er sich den Mund immer noch kräftig mit Papier abrieb.
    »Du hast bei dem Briefing von diesem Zusammenhang gesprochen …«
    »Ich bin noch immer sprachlos, dass Kristine die kleine Schwester der Charlotte ist, die Thomas vor zwanzig Jahren vergewaltigt und ermordet hat. Und dann arbeitet Kristine, verdammt noch mal, auch noch mit Thomas’ Mutter Kissi zusammen.«
    Reza hatte es aufgegeben, den letzten Rest Blau abzubekommen, ließ sich schwer auf seinen Bürostuhl fallen und sah sie resigniert an.
    »Die Welt ist voller Zufälle, jeder kennt jeden. Wenn wir das nicht wissen …«
    »Trotzdem. Als ich Kristine erzählt habe, dass Thomas den Mord an ihrer Schwester gestanden hat, hatte ich das Gefühl, dass sie es bereits wusste.«
    »Kann Thomas es ihr erzählt haben?«
    »Sie behauptet, ihn nicht zu kennen.«
    Reza zuckte mit den Schultern und konzentrierte sich wieder auf seinen Computer.
    Rebekka trommelte ungeduldig mit den Fingern gegen die Tischkante. Sie sah zu ihm hinüber. »Genau das hat mich gestört. Kristine hat gewusst, dass Thomas ihre Schwester umgebracht hat. Sie hat es gewusst.«
    Dann sprang sie mit einem energischen Gesichtsausdruck von ihrem Stuhl hoch.
    »Nimm deine Jacke. Wir statten Kristine Berg einen Besuch ab.«
    ____
    Kristine Berg wohnte am Rand von Østerbro in einem älteren Wohnkomplex ganz oben unter dem Dach. Ein Nachbar öffnete ihnen die Haustür, und sie stiegen die Treppe in die fünfte Etage hoch. An der Tür stand Berg, und einen Augenblick mussten sie tief durchatmen, bevor sie klingelten.
    »Hallo, was führt Sie denn hierher?«, fragte Kristine Berg und konnte ihre Überraschung nicht verbergen, als sie Rebekka und Reza vor ihrer
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