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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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wollte dich eigentlich nicht wecken.« Ich muss irgendein Geräusch gemacht haben. »Ich dachte, du hättest Ohrstöpsel.«
    »Ich habe mir den Wecker auf halb acht gestellt. Ein Termin um halb neun. Wenn ich ihn dann nicht gehört hätte?«
    »Anstrengender Tag?«
    Sie nickt. »Und bei dir?«
    Ich nicke.
    »Unser Zusammenleben …«, fängt sie an und setzt sich, sie hat im T-Shirt geschlafen. »Wenn das alles vorbei ist, dieser verfluchte Fall, meine ich, dann müssen wir darüber reden. So können wir nicht weitermachen.«
    Mein Magen krampft sich zusammen. Nein, bloß keine Trennung. Und nicht nur wegen Manu.
    »Ich will aber mit dir und Manu leben«, rutscht es mir heraus.
    Sie sagt nichts dazu, sondern schlägt die Bettdecke zurück. »Wo ich jetzt schon wach bin, gehe ich duschen. Oder willst du zuerst?«
    »Nein. Ich mache in der Zwischenzeit Kaffee.« Ich liebe es, nach ihr zu duschen. Wahrscheinlich ist es nur eine Einbildung, aber ich habe den Eindruck, dass die Duschkabine ihren Geruch bewahrt.
    Nein, ich muss aufhören, an das zu denken, was ich nicht haben kann. Muss meine ganze Energie darauf verwenden, den Fall zu lösen. Der Zettel von Nando. Ich hole ihn aus dem Schlafzimmer und nehme ihn mit in die Küche, um ihn zu lesen, während der Kaffee durchläuft.
    »Fertig, die Dusche ist frei.«
    »Ja«, antworte ich, lese aber weiter.
    Sie setzt sich neben mich. Mit nassen Haaren, in den feuchten Bademantel gewickelt.
    »Pass auf, dass du dich nicht erkältest, die Heizung ist noch nicht richtig warm.«
    Sie achtet gar nicht darauf. »Ist das der Zettel von Nando?«
    »Was meinst du dazu?«, frage ich.
    »Ich habe ihn nicht gelesen.« Sie sieht mich an. »Du musst mir nicht glauben, wenn du nicht willst. Doch ich habe ihm gesagt, dass es besser ist, wenn er ihn dir direkt gibt.«
    Ich lege das Blatt auf den Küchentisch und drehe es so, dass sie es lesen kann. Dann stehe ich auf, um die Gasflamme auszudrehen.
    Sie atmet mit geschlossenen Augen tief ein: »Du magst ja etliche Fehler haben, aber dein Kaffee am Morgen … kann Tote erwecken.« Sie öffnet die Augen wieder. »Antonio, was fangt ihr nun mit dieser Liste an?« Sie überfliegt das Papier. »Was für Namen!« Sie liest zwei, drei Namen vor, die in der Stadt etwas zählen. »Eine Borgese. Ob das die Schwester von Manlio Borgese ist?«
    »Wahrscheinlich. Er hat dir doch erzählt, dass sie in der Via Pisacane wohnt, die Adresse stimmt.« Ich schenke den Kaffee ein.
    Sie trinkt ihre Tasse in kleinen Schlucken aus.
    »Wir werden einen nach dem anderen kontaktieren … Oder besser nein, ich werde Nandos Rat befolgen. Er wollte mir eine Methode beibringen, nicht nur eine Liste aushändigen. Wir werden alle Pflanzenzüchter und Gärtnereien anrufen, um zu erfahren, wer in der Stadt Kamelien im großen Stil hat.«
    »Vielleicht hat sie ja nur eine einzige Pflanze.«
    »Es waren Blüten von vier verschiedenen Sorten.«
    »Geh dich fertig machen.«
    »Und was tust du heute?«
    »Ich gehe arbeiten. Doch am Samstag habe ich frei. Und am Nachmittag gehe ich mit deiner Mutter und Manu in den Park, wenn es nicht regnet.«
    Der Vormittag geht mit Warten vorbei. Kurz vor elf dann die Adresse der Margarita.
    Ich fühle mich wie bei den letzten Seiten eines Buchs oder den letzten Sequenzen eines Films.
    Hausdurchsuchung beantragen. Wird ohne Diskussion genehmigt. Das Problem ist, dass niemand aufmacht.
    Den Hauseigentümer zu suchen und sich aufschließen zu lassen, würde zu viel Zeit kosten …
    Aus der Tür zur Nachbarwohnung schaut eine junge schwangere Frau heraus, die ein Kind auf dem Arm hat. »Suchen Sie Dora?« Pause. »Ich habe Geräusche gehört, ich warte auf den Arzt.« Ich nicke und zeige ihr den Dienstausweis.
    »Ich habe einen Schlüssel.« Sie kramt hinter der angelehnten Tür, das Kind weint. Dann gibt sie mir zwei Schlüssel, die an einer Schnur hängen. »Sie hat gesagt, dass sie ein paar Tage weg ist. Aber ich habe ihre Schlüssel immer.« Sie rückt sich das Kind auf dem Arm zurecht. »Ich muss wieder rein. Das Kind ist krank«, sagt sie und macht die Tür wieder hinter sich zu.
    Wir schließen auf.
    Dies ist keine Genueser Diele, nur ein kleiner Vorraum, von dem drei Türen abgehen. Zwei davon stehen auf. Gegenüber die Küche, rechts ein Schlafzimmer. Ich öffne die dritte Tür: das Bad.
    Es ist ein heller Tag, drei Uhr nachmittags, und die Fensterläden sind zurückgeklappt, trotzdem komme ich mir vor wie in einem Grab. Die Mauer, die den
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