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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)
Autoren: Lutz C. Frey
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schön - so wür­de er sie we­nigs­tens noch ein we­nig län­ger ge­nie­ßen kön­nen.
    Und sich an­schlie­ßend gleich hin­ten von den Klip­pen stür­zen, wo er schon mal hier war.
    Er kick­te einen Stein aus dem Staub vor ihm, der ge­gen das alte Holztor des Fried­hofs knall­te. Plock! Fast wie ein ein­zel­nes Klop­fen. An dem Tor zum Fried­hof hing et­was. Et­was, das da nicht hin ge­hör­te. Also ging Ricky näher, um es sich ge­nau­er an­zu­se­hen.
    Es war ein Herz aus ro­tem Bas­tel­pa­pier, auf eine dicke Pap­pe ge­klebt und mit bun­ten Bän­dern ver­ziert, die es ein we­nig wie einen Pa­pier­dra­chen aus­se­hen lie­ßen. Die Bän­der flat­ter­ten im Wind und ho­ben das Papp­herz bald hier­hin, bald dort­hin. Ricky be­rühr­te es mit den Fin­ger­spit­zen. S ie war hier. Es muss­te so sein. Und er soll­te ihr fol­gen, auf den Fried­hof. Ihr sei­nen Mut be­wei­sen. Wie ein Rit­ter in ei­nem Mär­chen. Sir Lan­ce­lot schrei­tet zur Ret­tung sei­ner ge­lieb­ten Kö­ni­gin! Aber das wa­ren Kin­der­ge­dan­ken, Ricky wisch­te sie fort.
    Er lächel­te trotz­dem ein we­nig, als er auf das Tor zum Fried­hof zu­trat. Und er hat­te fast kei­ne Angst da­bei.
    Er öff­ne­te das Holztor zum Fried­hof und na­tür­lich quietsch­te es. Es war nied­ri­ger als die dicke Stein­mau­er, etwa in Hüft­höhe und er­schi­en da­her ziem­lich zweck­los zur Ab­wehr von Ein­dring­lin­gen, falls es über­haupt da­für ge­dacht war. Nicht, dass nach Rickys Kennt­nis je­mals ir­gend­wer ver­sucht hät­te, heim­lich in den Fried­hof ein­zu­drin­gen. Nicht bis ge­ra­de eben.
    Ricky trat durch das Tor auf den schma­len Pfad, der sich zwi­schen den Grä­bern ent­lang­schlän­gel­te. Die Mau­er war an vie­len Stel­len von den Ran­ken ir­gend ei­nes Ge­büschs be­deckt, es moch­te Efeu sein oder viel­leicht Acker­win­de. Die glei­che Pflan­ze wuchs auch auf den meis­ten der ver­fal­le­nen Grab­s­tei­ne – Er­in­ne­run­gen an die, wel­che hier be­gra­ben la­gen und die doch alle längst ver­ges­sen wa­ren. Der raue Wind, der von der See her­über weh­te, hat­te die Stei­ne über Jahr­zehn­te glatt ge­schlif­fen und die meis­ten Na­men wa­ren kaum noch les­bar. Schon gar nicht in der Dun­kel­heit.
    Zu sei­ner Rech­ten stand ein großes Kreuz, des­sen har­te Kon­tu­ren sich ehr­furcht­ge­bie­tend ge­gen den Nacht­him­mel er­ho­ben. »In Ge­den­ken an ...mes 'Jim' Marsh... stand dar­auf. Den Rest konn­te Ricky beim bes­ten Wil­len nicht ent­zif­fern. Of­fen­bar ein wich­ti­ger Mann, die­ser Jim, wenn sich sei­ne Hin­ter­blie­be­nen ein solch ko­los­sa­les Kreuz leis­ten konn­ten (Viel­leicht hat­ten sie da­mit auch nur ihre Freu­de über sein Ab­le­ben zum Aus­druck ge­bracht.). Wich­tig oder nicht, nun war er je­den­falls tot, ge­nau wie sei­ne An­ver­wand­ten. Und de­ren En­kel, falls sie wel­che ge­habt hat­ten.
    In­zwi­schen war Ricky ein gu­tes Stück auf den Fried­hof vor­ge­drun­gen und …
    Der Jun­ge sog er­schrocken sei­nen Atem ein, als er das Licht er­blick­te. Ein mil­der Schi­memr wie von ei­ner ein­zel­nen Ker­ze und gar nicht weit ent­fernt, viel­leicht zehn Me­ter oder we­ni­ger. Vom Ein­gang aus hat­te er es we­gen der Bü­sche, die da­vor stan­den, nicht se­hen kön­nen, aber nun lug­te es durch die fla­chen Ge­wäch­se auf dem Bo­den vor ihm. Es be­leuch­te­te die Um­ris­se von et­was, das eine Gruft sein moch­te. Tif­fa­ny. Dort wür­de sie auf ihn war­ten, mit­ten auf dem Fried­hof. Ziem­lich mu­tig für ein Mäd­chen.
     
     

Pa­nik!
     
     
    A ls die Ge­stalt zwi­schen den Grab­s­tei­nen aus dem Bo­den em­por­wächst, be­ginnt Ricky pa­nisch zu schrei­en.
    Das We­sen ist kaum mehr als ein schwar­zer Sche­men, aus dem so et­was wie ein Ge­sicht her­vor­lugt. Oder viel­mehr sitzt an der Stel­le, wo das Ge­sicht sein müss­te, eine grau­en­haft ver­zerr­te Frat­ze, die von in­nen her­aus zu leuch­ten scheint. Ein Netz gro­ber Ein­schnit­te ver­un­ziert das schie­fe Ge­sicht und wirft gräss­li­che Schat­ten.
    Dann tauch­te noch eine wei­te­re Ge­stalt an Rickys lin­kem Ge­sichts­feld auf, die sich eben­falls rasch auf ihn zu­be­wegt. Nach­dem der Jun­ge eine Wei­le mit
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