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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition)
Autoren: Uwe Laub
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Rechnung gemacht. Die ganze Zeit über hatte sie gedacht, Franklin sei der Feind. Rückwirkend musste sie erkennen, dass ihr Mentor durch alle seine Maßnahmen nur eines bezweckt hatte: Emma zu schützen. Nun konnte man ihm nichts mehr anhaben. Alles ist anders , hatte Franklin ihr am Telefon versucht zu erklären. Erst jetzt verstand sie wirklich, was er damit gemeint hatte.
    »Warum hat er mir das nicht gleich gesagt?«, wollte sie wissen. »Warum diese Geheimniskrämerei?«
    »Sie sehen doch, was das Auftauchen dieser Akte ausgelöst hat«, erwiderte Collins. »Franklin wollte Sie da nie mit reinziehen, Miss Fisher. Nur konnte er die Akte leider nicht selbst aus dem Archiv holen, da er befürchtete, dass Donovan dies über das Zutritts-Kontrollsystem des Archivs einsehen könnte.«
    »Also war Franklins angeblicher Krankheitsschub nur ein Vorwand, damit ich keine Fragen stellte«, folgerte Emma.
    »So ist es.« Collins nickte. »Mit Donovans Auftauchen aber waren dem Herrn Botschafter die Hände gebunden. Er musste sich kooperativ geben, um nicht sofort eliminiert zu werden. Hätte Donovan geahnt, dass Franklin selbst plante, die Akte zu veröffentlichen, er hätte ihn sofort aus dem Weg geräumt. Das konnte Franklin selbstverständlich nicht zulassen. Denn wie auch Sie richtig erkannt haben, Miss Fisher, ohne weitere Beweise ist die Akte alleine wertlos.«
    »Franklins Aussage sollte dieser Beweis sein«, stellte Nick fest.
    Collins nickte zerknirscht. »Das war sein Plan. Jetzt ist er tot, und die Beweise, die Sie hier zu finden hofften, befinden sich auf dem Meeresgrund.«
    »Erinnern Sie mich bloß nicht daran.«
    »Wenn Franklin Donovan nicht über das Verschwinden der Akte informiert hat«, fragte Emma, »wer dann?«
    Collins blickte zu Boden. »Das war ich.« In kurzen Worten berichtete er, wie Franklin ihn auf seine Mitarbeiterin angesetzt hatte, wie sie die Botschaft mit dem USB -Stick verlassen hatte, wie er Franklin nicht erreichen konnte und daraufhin beschlossen hatte, Emma zu folgen. Er führte weiter aus, wie er ihr Apartment observiert hatte und später, als er sich sicher war, dass sie dieses nicht mehr verlassen würde, in die Botschaft zurückgekehrt war. Dort hatte er sich mit Hilfe seines Mastercodes Zugang zu ihrem Rollschrank verschafft.
    Emma nickte. Endlich fügte sich auch dieses Puzzleteil in das Gesamtbild ein. Sie hatte gewusst, dass sich jemand an ihrem Schrank und dem Ordner zu schaffen gemacht hatte.
    »Ich entdeckte die Akte«, fuhr Collins fort, »wusste aber, ich durfte sie nicht an mich nehmen, weil Franklin nicht wollte, dass Sie etwas von der Observierung mitbekommen. Franklin selbst schlief tief und fest und war nicht zu erreichen. Er hatte sich ein Opiat gegen die Schmerzen eingeworfen. Ich war hilflos und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich brauchte weitere Anweisungen und erhoffte mir diese von der Rufnummer, die auf der ersten Seite der Akte vermerkt war. Sie wissen, welche Nummer ich meine.«
    Emma nickte. »Leitung Zero. Direkte Verbindung zum SCS .«
    »Yeah. Ich landete bei Donovan, und den Rest kennen Sie.«
    »Donovan setzte Franklin unter Druck.«
    »Yeah.«
    Sie schloss die Augen und sammelte sich für die nächste Frage. »Weshalb musste Tom Holyfield sterben? Wie kam es dazu?«
    »Donovan war Ihnen dicht auf den Fersen. Franklin blieb keine andere Wahl, als ein Ablenkungsmanöver zu initiieren.«
    »Mit Toms Hilfe?«
    »Franklin hat ihn überrascht, als er gerade dabei war, Ihnen die falschen Identitäten zu stricken. Obwohl Franklin Holyfield nur ungern in alles einweihte, sah er keine andere Möglichkeit. Er überzeugte ihn, bei einem Ablenkungsmanöver mitzumachen. Holyfield sollte eine Reise durch Deutschland und die benachbarten Länder unternehmen und dabei Ihre Ausweise und Kreditkarten benutzen. Für ihn war es ein Leichtes, da er einfach Ihre beiden Originalausweise behielt.«
    Emma sah Nick an. »Jetzt wissen wir, weshalb Tom uns nur einen Umschlag mit den neuen Ausweisen auf den Tisch gelegt hat, während wir Merediths Korallenkette verpfändet haben.«
    »Ich hab dir gleich gesagt, mir gefällt das nicht.«
    »Holyfield sollte sich möglichst rasch fortbewegen und dabei eine Spur legen, die der SCS aufnehmen und verfolgen konnte«, fuhr Collins fort. »Franklin hoffte die ganze Zeit über, Sie würden sich doch noch einmal melden, Miss Fisher. Nun ja, der Plan funktionierte zunächst. Aber dann beging Holyfield einen Fehler. Er schlief in einem
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