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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun
Autoren: David Gilman
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jedem guten Jägertrupp folgte dem ersten Angriffsring noch ein zweiter, und diese Männer machten nicht mit Taschenlampen auf sich aufmerksam.
    Max rannte einen von ihnen um. Der Mann schrie auf, fluchte und bekam Max’ Fußknöchel zu fassen. Ein anderer Soldat presste ihn auf den Boden und drückte ihm die Luft ab.
    Mit einem Mal explodierte etwas tief in seinem Innern. Eine ungeheure Kraft durchströmte Max und der Schrei eines Tieres hallte ihm durch den Kopf. Er wand sich frei, versetzte einem dritten Mann einen harten Schlag gegen die Brust und verschwand mit weit ausgreifenden Schritten in der Finsternis.

2
    D ie Schokoladenkekse sind uns ausgegangen«, sagte M r Jackson, als er das kochende Wasser in zwei Tassen schüttete. »Und leider haben wir nur Instantkaffee.« Er hielt den Männern die brühheißen Tassen hin. Die beiden sollten so schnell wie möglich aus seiner Schule verschwinden, daher hatte er nicht die Absicht, ihnen den Aufenthalt angenehm zu machen. »Ach, wo ist denn der Zucker? Bestimmt sind die Jungs hier hereingeschlichen und haben ihn sich geholt.«
    Die MI5-Agenten wollten sich auch gar nicht lange bei M r Jackson aufhalten. Stanton fluchte leise, als er etwas von dem heißen Kaffee verschüttete.
    »Wir hoffen, dass Max Gordon uns mit einigen Informationen weiterhelfen kann«, sagte er gereizt.
    »Ehrlich gesagt begreife ich nicht, was der Selbstmord eines ehemaligen Schülers in der Londoner U-Bahn mit dem Sicherheitsdienst dieses Landes oder mit Max Gordon zu tun haben soll«, erwiderte M r Jackson. »Danny Maguire hat Dartmoor High mit achtzehn verlassen, und das ist über ein Jahr her, fast schon zwei. Soviel ich weiß, ist er mit keinem meiner Schüler in Kontakt geblieben.«
    Drew atmete tief durch, um nicht die Geduld zu verlieren. Eigentlich sollten sie nur in die Schule gehen, den Jungen überprüfen und wieder verschwinden. Und jetzt saßen sie in dick gepolsterten Sesseln vor einem lodernden Kaminfeuer in einem Zimmer, das wie eine Bibliothek aussah. Fergus Jackson schien einen bequemen Beruf zu haben, wahrscheinlich genoss er hier die Jahre bis zu seiner Pensionierung. Diese verweichlichten Akademiker. Was wussten die schon von der wirklichen Welt da draußen?
    »Vor ein paar Monaten hat die Polizei in Südamerika bei einer turnusmäßigen Durchforstung des Internets eine verdächtige Nachricht rausgefischt«, sagte er.
    »Rausgefischt?« M r Jackson machte ein verblüfftes Gesicht, obwohl er genau wusste, was gemeint war.
    »Gefunden«, sagte Stanton. »Hören Sie, M r Jackson. Das ist nur eine Routineermittlung. Können wir jetzt bitte mit Max Gordon sprechen?«
    »Ich würde Ihnen ja wirklich gerne helfen, aber wir haben Ferien. Er ist nicht da. Er ist mit einem Freund und dessen Eltern nach Italien geflogen«, log M r Jackson. »Was war das für eine Nachricht?«, fragte er, um die beiden wenigstens kurzzeitig von Max abzulenken.
    Stanton blieb ruhig, denn er wollte den Rektor bei Laune halten und nicht den Eindruck vermitteln, als sei er allzu versessen darauf, mit Max Gordon zu sprechen. »Wir vermuten, dass Danny Maguire in Drogengeschäfte verwickelt war.«
    »Unsinn!«, schnaubte M r Jackson. »Der Junge hat nicht mal Kopfschmerztabletten genommen, solange er hier war.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass er Drogen nahm, sondern dass er damit gehandelt haben könnte. Also, dürfen wir wenigstens einmal einen Blick in Gordons Zimmer werfen?«
    »Selbstverständlich. Was für eine schreckliche Sache. Wir werden uns bemühen, Sie bei Ihren Nachforschungen so gut wie möglich zu unterstützen. Drogenschmugge l – wer hätte das gedacht?«
    Die Männer standen erwartungsvoll auf. Sie waren froh, diesen Schwachkopf von Direktor endlich loszuwerden. Doch dann klingelte das Telefon. M r Jackson bedeutete ihnen mit einer Handbewegung, sich wieder zu setzen. Er drückte auf eine Taste und sagte: »Ja?«
    »Hier ist Sayid Khalif, Sir«, tönte es aus dem Apparat.
    »Ich habe gerade etwas sehr Wichtiges zu tun, Junge, und möchte dabei nicht gestört werden. Was gibt’s denn?«
    »Ich bin bei der Krankenschwester. Harry Clark hat sich an einer Glasscherbe den Fuß aufgeritzt.«
    »Dann soll sie ihn verbinden. Ich bin kein Arzt. Dafür wird sie schließlich bezahlt«, erwiderte M r Jackson barsch.
    »Sie sagt, wir müssen einen Krankenwagen rufen.«
    »Um Himmels willen! Also gut, ich komme sofort.«
    M r Jackson legte auf. »Das dauert nur ein paar Minuten«, sagte er
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