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Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Titel: Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung
Autoren: Alice Moon
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wiedersehen und für ihre Liebe kämpfen, egal, wie lange es auch dauern würde. Vielleicht hatten sie nur ein Herz, das sie sich teilen mussten. Aber dieses Herz schlug kräftig und zuversichtlich genug für sie beide. Und irgendwann würde es ihnen dabei helfen, alle Hindernisse und Gefahren zu überwinden, sodass sie endlich zusammen glücklich sein durften.
    May suchte verzweifelt nach den richtigen Worten. Sie musste Jonathan unbedingt dazu bringen, Emilia aufzuhalten und Dustin freizulassen.
    »Jonathan, bitte, mach jetzt keinen Fehler«, sagte sie möglichst ruhig, aber eindringlich. »Glaub mir, ich verstehe deinen Groll und ich kann mir vorstellen, was in dir vorgeht. Aber ...« May zögerte. Sie hatte Angst vor seiner Reaktion, aber es gab keinen Ausweg, sie musste jetzt auf Jonathans letzten, unvollständigen Brief eingehen. »Aber du weißt doch selbst, dass irgendetwas zwischen Dustin und Sarah passiert ist und sich ihre und Dustins Lage ... verändert hat. Du hast doch selbst gesehen, dass er verletzbar ist und Blut verliert, dass er ... anscheinend wieder ein Mensch geworden ist.«
    Jonathan schnellte herum und fixierte May mit düsterem Blick.
    »Woher weißt du davon?«, fragte er bedrohlich leise. Er machte einen Schritt auf sie zu. Mays Kehle war wie zugeschnürt, aber sie hatte keine andere Wahl. Sie musste die Wahrheit sagen.
    »Ich ... ich war vorhin in deinem Zimmer, Jonathan«, sagte sie mit zitternder Stimme. »Ich wollte dich aufsuchen, nachdem ich das Gespräch zwischen dir und Emilia belauscht hatte. Ich wollte dich ... keine Ahnung ... zur Rede stellen, das alles verstehen ...«
    »Und dann?«
    »Dann habe ich ... diesen Brief gefunden.«
    »Also hast du dieses Chaos im Zimmer angerichtet? Nicht er? Nicht Dustin?«
    May nickte. »Ja, ich ... Ich war wütend auf dich, Jonathan, ich war außer mir, ich hätte dich umbringen können, ich ...« May war wieder ungewollt laut geworden und merkte, wie Hass und Wut auf Jonathan in ihr hochkochten.
    Beherrsch dich gefälligst, ermahnte sie sich rasch, sonst erreichst du gar nichts, sondern bringst dich nur in noch größere Gefahr.
    »Das... das musst du verstehen, Jonathan. Ich mochte dich, ich habe dir vertraut. Und dann ... dieser Schock, diese grausame Wahrheit.«
    Jonathan erwiderte nichts, sondern starrte durch sie hindurch. »Ich habe Schritte gehört«, fuhr May fort, »und plötzlich hatte ich furchtbare Angst, dir zu begegnen. Ich wollte einfach nur weg und habe ... diesen Brief an mich genommen und gelesen. Keine Ahnung warum, es war wie ein Reflex.«
    Jonathan reagierte noch immer nicht und May hatte keine Ahnung, wo er in Gedanken steckte und ob er ihre Worte überhaupt vernahm. Rede einfach ruhig weiter, trieb sie sich an, du musst ihm leise ins Gewissen reden, sonst ist vielleicht alles verloren.
    »Ich ... weiß nicht ... wem du schreiben wolltest, Jonathan. Aber ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass Sarah sich verändert hat. Ihr Herz scheint zwar noch zu schlagen, aber sie ist sehr schwach und reagiert kaum auf etwas, was man ihr sagt. Es kam mir vor ... als hinge ihr Leben an einem seidenen Faden.«
    Langsam wurde Jonathans Blick wieder klarer. Erwartungsvoll sah er May nun an, als erhoffte er sich irgendeine Erklärung von ihr.
    Ich habe seine Aufmerksamkeit, dachte May, wenigstens das. Jetzt nicht nachlassen, halt ihn bei der Stange, rede weiter, irgendwie.
    »Ich weiß nicht, was geschehen ist«, setzte May mit erstickter Stimme wieder an. »Aber irgendetwas stimmt nicht mit den beiden. Ich habe immerhin selbst erlebt, wie es sich anfühlt, ins menschliche Dasein zurückzukehren. Simon und ich ... wir hätten vor Glück die Welt umarmen und Bäume ausreißen können, als wir nebeneinander als Menschen erwacht sind. Wir haben uns beide lebendiger gefühlt als jemals zuvor. Wir waren erfüllt mit Leben, Freude, Energie und Tatendrang. Ich habe mich nie besser gefühlt und ihm ging es genauso. Sarah hingegen scheint nur noch ein Schatten ihrer selbst zu sein. Sie hat etwas von sich verloren, Jonathan, eine ganze Menge sogar, und ich nehme an, dass Dustin -«
    »Dustin auch«, unterbrach Jonathan May zu ihrer Überraschung. Sie hatte schon nicht mehr mit einer Reaktion gerechnet.
    »Als ich ihn zum Kampf herausgefordert habe, hatte er kaum noch Kraft, sich zu wehren«, sagte Jonathan. »Wahrscheinlich sind seine besonderen Fähigkeiten geschwunden. Aber noch nicht einmal ein normaler Mensch hätte derart langsam und
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