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Blood Empire - Magierblut

Blood Empire - Magierblut

Titel: Blood Empire - Magierblut
Autoren: Alfred Bekker
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herum.
    Petra ebenfalls.
    "Emilio!", flüsterte Chase grimmig.
    Emilio klappte die Tür eines Wagens zu. Es handelte sich um ein typisches New Yorker Taxi-Cab. Der Taxi-Driver saß allerdings auf dem Beifahrersitz. Das Neonlicht beleuchtete sein zur Maske erstarrtes Gesicht. Die Kehle war aufgerissen.
    "Diese Sache werde ich wohl erst regeln müssen!", meinte Chase düster an Petras Adresse gerichtet.
    "Wie kommt der Kerl denn jetzt hier her?"
    "Wundert dich das wirklich? Er ist dafür instruiert, mich umzubringen. Und kennt mich gut genug, um jederzeit die Verfolgung aufnehmen zu können. Vielleicht verfolgt er uns seit dem Empire State Building, ohne dass wir es merkten!"
    "Oder sein Herr und Meister hat ihn mental gerufen."
    "Hey, was ist das denn! Du denkst ja richtig mit!"
    "Spar dir deinen Mumienhumor!"
    "Danke für die Blumen. Wie wär's denn, wenn du mal versuchst, seinen Gehorsam zu erzwingen? Dann hätten wir im Handumdrehen einen Verbündeten..."
    "Hat wenig Sinn!"
    "Versuch es, verdammt noch mal! Wir haben verflucht wenig Zeit!" Emilio näherte sich.
    Wieder entrang sich ein tierisches Knurren seiner Kehle. Chase ahnte, dass eine Verwandlung unmittelbar bevorstand. Chase zog die Automatik und das Hiebmesser. Der Ärger war wohl nicht zu vermeiden.
    "Stehen bleiben!!", rief Petra.
    Aber offenbar war die Suggestion, die bei ihm angewendet worden war, zu stark. Petra hatte keinerlei Einfluss auf Emilio. Chase hatte es schon befürchtet. Emilios Gesicht veränderte sich. Die Mundpartie trat hervor. Raubtierzähne bildeten sich. Außerdem ein gewaltiger, haariger Kopf, der einem Zwitterwesen zwischen Wolf und Löwe gehören mochte. Seine Arme wurden zu mächtigen Pranken. Sein Oberkörper weitete sich. Die Kleidung platzte. Eine so weitgehende Verwandlung hatte Emilio in Chase' Gegenwart noch nie vollführt. Er ging auf die Knie. Sein Körper dehnte sich noch weiter aus, die Jackettnähte platzten. Die einzelnen Teile des Schnittmusters fielen von ihm ab. Ein haariger, tierischer Körper kam darunter zum Vorschein.
    Petra lief weg.
    Chase hörte ihre Schritte hinter sich.
    Feige Luxus-Ratte!, dachte er. Aber vielleicht war es ganz gut so, dass sie das Weite suchte. In ihren Pumps war sie ohnehin nicht sonderlich schnell. Und das eng anliegende Kleid, das sie trug, war von dem Modezar, der es als ein Unikat designed hatte, auch nicht unbedingt als Jogging-Dress entworfen worden. Petra war eine erbärmliche, ziemlich kraftlose Kämpferin. Und vielleicht brauchte Chase sie ja tatsächlich noch im Kampf gegen Arquanteur, der eigentlichen Auseinandersetzung, auf die es ankam. Als der eigenartige Tiermensch, zu dem Emilio jetzt geworden war, auf Chase zustürmte, feuerte dieser seine Schalldämpfer-Waffe auf den Gegner ab. Mehrere Schüsse jagte er durch den lang gezogenen Lauf. Emilio wurde in seinem Lauf durch die Wucht der Geschosse gestoppt, jaulte wie ein Wolf auf, stieß einen heiseren Schrei aus, der gerade noch genug Menschenähnliches an sich hatte, um einen schaudern zu lassen. Emilio - oder das unheimliche Tierwesen, zu dem er mutiert war - rollte sich auf dem Boden herum. Offenbar hatte Arquanteur ihn so konditioniert, dass er auf seine Schmerzen keinerlei Rücksicht nahm. Chase feuerte erneut, wich ein paar Schritte zurück. Aber ihm war sofort klar, dass er seinen Gegner mit der Automatik nur für wenige Augenblicke würde auf Distanz halten können. Emilio war wieder auf den Beinen. Allen Vieren, wenn man es genau nahm. Wie ein riesiger, mit einem Wolfskopf ausgestatteter Pavian stürmte er weiter. Das Wesen sprang. Die Pranken drückten auf Chase' Schultern, rissen ihn zu Boden. Chase rollte sich zur Seite, ehe ein mörderischer Schlag von Emilios Pranken ihn ausknocken konnte. Er wirbelte herum und schlug mit dem Hiebmesser zu. Die Klinge durchtrennte den Hals wie Butter. Knochen knackten. Das Tiergesicht verwandelte sich teilweise zurück in Emilios menschliches Antlitz, erstarrte dann.
    Der Vampir zerfiel zu Staub.
    "Problem erledigt!", meinte Chase leise.
    Petra hatte die Szene aus sicherer Entfernung beobachtet.
    "Na, traurig darüber, dass der Kerl mich nicht erledigt hat?", meinte Chase.
    "Ganz im Gegenteil! Irgendein Schweinehund ist doch nötig, um diesen Magier zur Stecke zu bringen!"
    "Danke, Komplimente höre ich immer wieder gerne, Petra!"
    "Waren wir wirklich schon beim Vornamen? Kaum zu glauben..." Sie warf einen Blick zu jener Stelle, an der Emilio zerfallen war. "Aber wie man sieht
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