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Blitz und der Feuerteufel

Blitz und der Feuerteufel

Titel: Blitz und der Feuerteufel
Autoren: Walter Farley
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der unentwegt redete, und ging zu Henry und Feuerteufel, wobei er bemerkte, daß Bear Cat ebenfalls hin und her geführt wurde — zum erstenmal. Er ging neben Henry her und sagte: »Wie ich sehe, hat Bauder seine Methode ein wenig geändert.«
    »So sieht’s aus«, antwortete Henry. »Anscheinend hat er von uns gelernt. Übrigens, mein Sohn, du atmest so rasch wie der Hengst; du solltest dich lieber setzen!«
    Alec versuchte zu lächeln: »Im Gegenteil, ich muß hin und her spazieren wie er auch! Seit Monaten habe ich an keinem Rennen teilgenommen, und noch niemals an einem, in dem es so hart herging. Das ist eine lange Schinderei, Henry.«
    »Ich weiß«, bestätigte Henry, »du und das Pferd, ihr hättet beide ein längeres Training nötig gehabt!« Er sah Alec an; seine Augen wurden weich, und in seiner Stimme lag ein zärtlicher Ton. »Aber dein Kopf befindet sich in bester Verfassung; du hast Feuerteufel famos gefahren, hast alles richtig und zum richtigen Zeitpunkt gemacht! Besser hätte es niemand gekonnt!«
    »Niemand hätte auch ein besseres Pferd haben können«, antwortete Alec.
    »Auch das ist richtig«, gab Henry zurück.
    Sie blieben vor dem Wassereimer stehen, und Feuerteufel streckte seinen Kopf durstig vor. Alec hielt ihm den Eimer hin, zählte seine Schlucke und nahm ihn dann wieder weg. »Genug für jetzt!« sagte er zu Feuerteufel, und dann bat er Henry: »Bitte, laß mich ihn jetzt führen!«
    Henry ließ Halfter und Führleine los, ging aber neben Alec her. Eine Weile verging, bis Alec Henry endlich fragte, was er unbedingt wissen wollte. Glaubst du, daß er den dritten Umlauf schafft?«
    »Aber sicher!« erwiderte Henry heiter, »und du auch!«
    »Und — schnell genug? Bitte, sei ehrlich, Henry!«
    »Das kann ich dir nicht sagen, ich weiß die Antwort wirklich nicht! Aber ich glaube, daß er kräftig genug ist, die anderen zu schlagen. Alle bis auf einen. Wegen Bear Cat habe ich Bedenken, Alec. Und wegen des Mannes, der ihn fährt.«
    Alec sah zu Bear Cat hinüber; er schritt leicht dahin und schien nicht so schnell zu atmen wie Feuerteufel. Jedoch, was Henry gesagt hatte, war für Alec nicht neu oder erschreckend. Er wußte längst, daß Sil Bauder mit Bear Cat das größte Hindernis auf ihrem Weg zum Sieg in Hambletonian war. Immerhin war es Feuerteufel gelungen, ihn diesmal zu schlagen; es war also möglich, daß es ihm ein zweites Mal gelang.
    »Außer Feuerteufel ist Bear Cat das einzige Pferd in diesem Rennen, das richtig trainiert und richtig eingesetzt worden ist. Das ist meine Meinung. Bauder hat einen sehr gescheiten Trainer, einen Burschen mit gesundem Menschenverstand. Bear Cat ist langsam fertiggemacht und lange Zeit mit Klugheit trainiert worden. Er steht heute auf der Höhe seines Könnens, er besitzt enormen Speed und enorme Ausdauer.« Henry blickte zu Bauder hinüber, der mit der Hand unter Bear Cats Decke fühlte. »Wegen des ersten Laufs hat sich Sil keine Gedanken gemacht; es war der zweite und der dritte, in denen er alles daransetzen wollte, zu gewinnen.«
    »Aber er gewann nicht«, warf Alec ein, »den zweiten Umlauf jedenfalls nicht!«
    »Nein, du hast ihn überrumpelt, aber wenn du meinst, er wäre sehr niedergeschlagen darüber, denkst du falsch! Er weiß genau, wie die Dinge liegen. Du hast seinen ursprünglichen Plan vereitelt. Deshalb wird er jetzt alles daransetzen, erst den dritten und dann den vierten Lauf zu gewinnen. Ich habe dir ja erklärt, daß es einen vierten Umlauf gibt, wenn in den ersten drei Läufen drei verschiedene Pferde gewinnen. Nur läuft nicht das ganze Feld ein viertes Mal. Vielmehr wird der vierte Lauf nur von den drei Siegern der früheren Umläufe bestritten — gegebenenfalls also von Lively Man, Feuerteufel und Bear Cat.«
    »Beschwör es bloß nicht!« sagte Alec ingrimmig. »Immerhin hat er ja den dritten Lauf noch nicht in der Tasche!«
    »Nein, und ihr zwei müßt euch alle Mühe geben, daß es ihm nicht glückt! Denn im vierten Lauf wäre Bear Cat das einzige Pferd, das zählt; Feuerteufel wäre ausgepumpt, und Lively Man käme überhaupt nicht mit.«
    Sie gingen weiter mit Feuerteufel hin und her. Beide schwiegen und zählten die Minuten. Endlich wurde Feuerteufel in seine Box gebracht. Jimmy blieb bei ihnen, aber auch er war in qualvolles Schweigen verfallen. Nur Feuerteufel machte etwas Geräusch; er zog an der Halteleine, um Fliegen abzuschütteln, die ihn ärgerten.
    Für Henry war die noch verbleibende Wartezeit besonders
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