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Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition)

Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition)

Titel: Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition)
Autoren: Eben Alexander
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Holley hatte eine Kehlkopfentzündung. Ich musste also 99 Prozent zu dem beisteuern, was auf dieser Fahrt gesprochen wurde. Es war einfach.
    Wir heirateten im Juni 1980 in der Bischofskirche zum Heiligen Thomas in Windsor, North Carolina, und zogen kurz darauf in die Royal Oaks Apartments in Durham, wo ich als Chirurg am Duke arbeitete. Unsere Wohnung war jedoch alles andere als königlich, und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dort irgendwelche Eichen gesehen zu haben. Wir hatten sehr wenig Geld, aber wir waren beide so beschäftigt und so glücklich miteinander, dass es uns nichts ausmachte.
    Eine unserer ersten Urlaubsreisen war eine Campingfahrt im Frühjahr an die Strände von North Carolina. Der Frühling ist die Stechmückensaison in Carolina, und unser Zelt bot nicht viel Schutz vor ihnen. Trotzdem hatten wir viel Spaß. Als ich eines Nachmittags vor Ocracoke in der Brandung schwamm, entwickelte ich eine Methode, die blauschaligen Krebse zu fangen, die um meine Füße huschten. Wir nahmen eine ganze Ladung mit ins Pony Island Motel, wo ein paar Freunde von uns untergebracht waren, und brieten die Krebse dort auf dem Grill. Es waren genug für alle. Trotz unserer Sparmaßnahmen dauerte es jedoch nicht lange, bis wir nur noch beunruhigend wenig Bargeld hatten. Wir wohnten bei unseren besten Freunden Bill und Patty Wilson und beschlossen aus einer Laune heraus, sie zu einer Bingo-Nacht zu begleiten. Bill ging seit zehn Jahren den ganzen Sommer lang jeden Donnerstag Bingo spielen und hatte noch nie gewonnen. Für Holley war es das erste Mal. Nennen Sie es Anfängerglück oder göttliches Eingreifen, jedenfalls gewann sie zweihundert Dollar, die sich für uns wie fünftausend Dollar anfühlten. Mit dem Geld konnten wir unsere Reise verlängern und sie erheblich entspannter genießen.
    1980 machte ich meinen M. D., während Holley ihren Master machte und ihre Laufbahn als Künstlerin und Lehrerin begann. 1981 führte ich meine erste eigene Gehirnoperation am Duke durch. Unsere ältester Sohn, Eben IV., wurde 1987 im Princess Mary Maternity Hospital in Newcastle upon Tyne, Nordengland, geboren, als ich mich als Stipendiat auf der dortigen Station für zerebrovaskuläre Erkrankungen aufhielt, und unser jüngerer Sohn, Bond, wurde 1998 im Brigham & Women’s Hospital in Boston geboren.
    Ich arbeitete fünfzehn Jahre lang an der Harvard Medical School und im Brigham & Women’s Hospital. Ich liebte meine Arbeit, und unserer Familie gefielen jene Jahre im Großraum Boston. Aber im Jahr 2005 fanden Holley und ich, es sei an der Zeit, in den Süden zurückzukehren. Wir wollten näher bei unseren Familien sein, und ich sah den Umzug als Chance, etwas selbstständiger zu werden, als ich es in Harvard gewesen war. Im Frühjahr 2006 fingen wir also in Lynchburg im Hochland von Virginia noch einmal ganz von vorn an. Es dauerte nicht lange, bis wir uns wieder an das entspanntere Leben gewöhnt hatten, das wir beide noch aus der Zeit kannten, als wir im Süden aufgewachsen waren.
    Einen Moment lang lag ich nur da und versuchte herauszufinden, was mich aufgeweckt hatte. Der vorangegangene Tag, ein Sonntag, war sonnig, klar und ein wenig frisch gewesen – ein für Virginia klassisches Wetter im Spätherbst. Holley, Bond (damals zehn Jahre alt) und ich waren bei Nachbarn zum Grillen gewesen. Am Abend hatten wir mit unserem Sohn Eben IV. (damals zwanzig) telefoniert. Er studierte im ersten Semester an der University of Delaware. Der einzige Wermutstropfen an diesem Tag war der kleine Atemwegsinfekt gewesen, den Holley, Bond und ich schon seit einer Woche mit uns herumschleppten. Kurz bevor ich zu Bett gegangen war, hatte mein Rücken angefangen wehzutun. Also hatte ich schnell ein Bad genommen, was die Schmerzen zunächst vertrieben hatte. Ich fragte mich, ob ich so früh aufgewacht war, weil der Virus immer noch irgendwo in meinem Körper lauerte.
    Ich veränderte meine Lage im Bett ein wenig. Da schoss eine Welle des Schmerzes meine Wirbelsäule entlang, sehr viel intensiver als am Abend zuvor. Ganz klar, der Grippe virus war weiter am Wirken, doch da war noch etwas. Je wacher ich wurde, desto schlimmer wurde der Schmerz. Weil ich nicht mehr einschlafen konnte und noch eine ganze Stunde hatte, bevor mein Arbeitstag begann, beschloss ich, erneut ein heißes Bad zu nehmen. Ich setzte mich im Bett auf, schwang die Füße auf den Boden und stand auf.
    Augenblicklich nahm der Schmerz zu und erreichte eine neue Stufe – ein
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