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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen
Autoren: Mira Grant
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wenn wir das nächste Mal um unser Leben laufen mussten oder so was. »Dr. Abbey verlangt nach unserer Gesellschaft, wenn du Gelegenheit gehabt hast, dich zu waschen.«
    Unwillkürlich stöhnte ich. »Noch mehr Bluttests?«
    »Noch mehr Bluttests«, bestätigte er.
    »Scheiße.« Ich starrte finster vor mich hin. »Immunität bringt mehr Ärger, als dass sie nützt.«
    »Ja, absolut. Auf geheimnisvolle Weise immun gegen die Zombieplage zu sein, die die Welt verwüstet hat, ist wirklich ein schweres Kreuz«, sagte Mahir völlig ernsthaft.
    »Hey, gib du mal täglich eine Blutprobe ab, dann werden wir schon sehen, wie du dich fühlst.«
    »Nein, danke.«
    Ich seufzte. »Gilt heute schon wieder kein Koffein vor dem Blutabnehmen? Hat sie was gesagt?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Dem Himmel sei Dank.« Versteht mich nicht falsch. Niemand weiß, weshalb ich immun gegen eine Vermehrung der Kellis-Amberlee-Viren bin – etwas, was laut dem Seuchenschutz unmöglich ist, wie er seit dem Erwachen predigt. Du wirst gebissen, die Dinger vermehren sich, so einfach ist das. Doch bei mir scheint es eher so auszusehen: Du wirst gebissen, du kriegst ’ne Stinkwut und einen Haufen Antibiotika, weil menschliche Fressen unglaublich dreckig sind und es keinen Spaß machen würde, an einer bakteriellen Infektion zu krepieren; du wirst wieder gesund. Mir leuchtete ja ein, wieso Dr. Abbey nahezu täglich Blutproben benötigte. Aber es waren so verdammt viele Nadeln.
    In der Küche trafen wir Becks. Sie saß auf der Theke und hielt eine Dose Cola in der Hand. »Suchst du das?«, fragte sie.
    »Meine Retterin.« Gierig grapschend ging ich auf sie zu. »Gib mir süßes, süßes Koffein.«
    »Das Zauberwort heißt ›bitte‹, Mason. Schlag es nach.« Sie warf mir die Dose mit einer sachten Handbewegung zu, sodass sie nicht allzu sehr durchgeschüttelt wurde. Die Teamkameraden machten das in letzter Zeit häufiger – mir Gegenstände zuzuwerfen, um meine Geschicklichkeit zu testen. Meine Genesung nach dem Biss war zu wunderbar, um daran zu glauben. Wir warten alle darauf, dass damit Schluss ist und ich im Labor randaliere.
    Ich fing die Dose und schnippte sie auf. Nach einem langen, kühlen Schluck stellte ich sie ab und fragte: »Sind von den neuen Jungs schon welche angekommen?«
    »Die erste Ladung ist gerade in der Abfertigung«, gab Becks zurück. »Heute Abend haben wir vierundzwanzig Infizierte eingefangen, inklusive deiner vier.«
    »Cool.« Unsere liebreizende Gastgeberin benötigte ständig Nachschub an frischen Versuchsobjekten, denn für ihre Experimente war stets ein Vorrat von einigen Dutzend erforderlich, und bei den Zuständen in ihrem Labor blieben sie selten länger als drei Tage am Leben. Mindestens zweimal in der Woche schwärmten Aufgreifpatrouillen aus, und bei dem Tempo, in dem wir arbeiteten, würde Shady Cove in weniger als drei Monaten von Infizierten gesäubert sein.
    »Vermutlich.« Becks glitt vom Tresen herab und sah mich nachdenklich an. »Was hast du heute da draußen gemacht, Mason? Du hättest getötet werden können.«
    »Das war nicht mein erster Alleingang in diesen Wäldern.«
    »Aber es war dein erster in der Nacht.« Sie schüttelte den Kopf. »Allmählich machst du mir Angst.«
    »Mir auch«, sagte Mahir.
    Mir auch , sagte George.
    »Du hast da nicht mitzureden«, grummelte ich. Mahir schien nicht beleidigt. Er wusste, dass ich nicht ihn meinte. Mit lauter Stimme fragte ich: »Was soll ich denn tun, Becks? Ich bin kein Wissenschaftler. Ich habe von Forschung keine Ahnung. Da draußen wird es ungemütlich, wir stecken hier fest und drehen am Rad.«
    »Dann wäre es vielleicht an der Zeit, nicht mehr weiterzudrehen.« Wir wandten uns alle drei in die Richtung, aus der Dr. Abbeys Stimme kam. Wie die des Laborcomputers war sie angenehm und besaß einen kanadischen Akzent. Doch anders als die des Laborcomputers kam sie von einer kleinen, rundlichen Wissenschaftlerin mit gebleichten Strähnen im zottigen blonden Haar. Ihr Laborkittel war offen und enthüllte ein orangefarbenes T-Shirt mit der Aufschrift Kopffüßlerbund Nr. 462 .
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »Na schön, ich höre. Was hast du auf dem Herzen?«
    Dr. Abbey hielt einen USB-Stick in die Höhe. »Trommle dein Team zusammen und bringe es ins Vorführzimmer. Wird Zeit, dass wir uns einmal darüber unterhalten, was in Florida abgeht.« Sie verzog den Mund zu einem schwachen Lächeln. »Ihr dürft Popcorn mitbringen.«
    »Wissenschaft und
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