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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien
Autoren: J.R. Ward
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großen und kleinen Sorgen geworden war. Er forderte nie Aufmerksamkeit für sich selbst ein. Zog nie das Gespräch auf sich. Half jedem.
    Wenn eine schwierige Aufgabe anstand, meldete er sich
freiwillig. Wenn es etwas zu erledigen gab, kümmerte er sich darum. Wenn Fritz unter der Last eines Tabletts schwankte, sprang der Primal als Erster auf und eilte ihm zu Hilfe. Den Gesprächen bei Tisch zufolge kämpfte er für ihr Volk und unterrichtete den Nachwuchs und war jedem ein guter, aufrichtiger Freund.
    Er war wahrlich das Musterbeispiel der selbstlosen Tugenden der Auserwählten, der vollkommene Primal. Und irgendwann während der Sekunden und Stunden und Tage und Monate ihres Aufenthaltes hier war sie vom Pfad der Pflichterfüllung abgekommen und in den verworrenen Wald des freien Willens gelangt. Nun wollte sie bei ihm sein. Es gab kein musste, sollte, brauchte.
    Doch sie wollte ihn für sich allein.
    Was sie zur Ketzerin machte.
    Nebenan verstummte die herrliche Musik, die der Primal immer hörte, wenn er in seinem Zimmer war. Was bedeutete, er machte sich auf den Weg hinunter zum Ersten Mahl.
    Ein Klopfen an ihrer Tür ließ sie aufspringen und herumwirbeln. Während ihre Robe sanft um ihre Beine schwang, schnappte sie den Duft von rotem Rauch auf, der in ihr Zimmer wehte.
    Der Primal stattete ihr einen Besuch ab?
    Rasch überprüfte sie den Sitz ihres Haarknotens und strich sich einige lose Strähnen hinter die Ohren. Als sie die Tür einen Spalt öffnete, erhaschte sie einen kurzen Blick in sein Gesicht, bevor sie sich verneigte.
    O du gütige Jungfrau der Schrift … der Primal war einfach zu wunderbar, um ihn länger anzusehen. Seine Augen waren so gelb wie Zitrine, seine Haut hatte einen goldbraunen Ton, sein langes Haar war ein leuchtendes Meer von Farbe – vom hellsten Blond über warmes Kupfer bis hin zu tiefem Mahagoni.

    Er verbeugte sich knapp und steif. Sie wusste, dass er diese Förmlichkeit verabscheute. Doch er tat es für sie, denn gleich wie häufig er sie aufforderte, auf die Konventionen zu verzichten, kam sie doch nicht dagegen an.
    »Hör mal, ich habe mir etwas überlegt«, sagte er.
    In der darauf folgenden, zögerlichen Stille befürchtete sie, die Directrix hätte ihn vielleicht aufgesucht. Jeder im Heiligtum wartete ungeduldig darauf, dass die Zeremonie endlich vollendet wurde, und alle wussten genau, dass das noch nicht geschehen war. Mehr und mehr spürte Cormias eine Bedrängnis, die nichts mit seiner Anziehungskraft auf sie zu tun hatte. Die Last der Tradition wog mit jedem Tag schwerer.
    Nun räusperte er sich. »Wir sind nun schon eine ganze Weile hier, und ich weiß, dass die Umstellung hart für dich war. Ich dachte mir, du bist bestimmt ein bisschen einsam und hättest möglicherweise gern Gesellschaft.«
    Cormia legte sich die Hand auf den Hals. Das war gut. Es wurde Zeit für sie beide, endlich zusammen zu sein. Am Anfang war sie nicht bereit für ihn gewesen. Jetzt war sie es.
    »Ich glaube wirklich, dass es gut für dich wäre«, fuhr er mit seiner wunderschönen Stimme fort, »wenn du etwas Gesellschaft hättest.«
    Sie verneigte sich tief. »Danke, Euer Gnaden. Ihr habt gewiss Recht.«
    »Super. Ich hätte da schon jemanden im Sinn.«
    Langsam richtete Cormia sich wieder auf. Jemanden?
     
    John Matthew schlief immer nackt.
    Zumindest seit seiner Transition tat er das.
    Sparte Schmutzwäsche.
    Mit einem Aufstöhnen legte er sich die Hand zwischen die Beine und umschloss seine eisenharte Erektion. Das Gerät
hatte ihn wie üblich aus dem Schlaf gerissen, ein Wecker, der so steil aufragte wie Big Ben.
    Er hatte sogar eine Schlummertaste. Wenn er sich um das Ding kümmerte, konnte er nochmal zwanzig Minuten schlafen, bevor es sich wieder lautstark zu Wort meldete. Im Normalfall absolvierte er drei Runden, bevor er aus dem Bett stieg, und noch eine unter der Dusche.
    Kaum zu fassen, dass er sich das früher immer gewünscht hatte.
    An unschöne Sachen zu denken, half auch nichts, und er hegte zwar den Verdacht, dass das Wichsen den Trieb sogar noch verschlimmerte, aber sich seinem Schwanz zu verweigern, stand nicht zur Debatte: Als er sich vor ein paar Monaten versuchsweise mal zurückgehalten hatte, war er innerhalb von zwölf Stunden so weit gewesen, dass er vor lauter Geilheit auch einen Baum gevögelt hätte.
    Gab es so was wie Anti-Viagra? Cialis Reversalis? Schlaffizillin?
    Er drehte sich auf den Rücken, stellte ein Bein seitlich aus, schob die Decke weg und begann,
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