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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen
Autoren: J.R. Ward
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um die Taille der Frau und zog sie an sich. Wieder küsste er sie auf den Mund.
    Unverwandt starrte der Schüler den Rücken des Kriegers an, er konnte nun sehen, was er der schnellen Bewegungen wegen vorher nicht hatte erkennen können. Über den Narben standen zwei Namen in der Alten Sprache auf seiner Haut, einer über dem anderen.
    Bella … und Nalla.

J. R. Wards
BLACK DAGGER
wird fortgesetzt in:
MENSCHENKIND
    Leseprobe
    O du gütige Jungfrau im Schleier, dachte Marissa.
    Butch hatte sich beim Ersten Mahl nicht blicken lassen. Und niemand hatte ihn oder Vishous gesehen. Zwei Stunden … er war zwei Stunden zu spät für sein Treffen mit ihr.
    Als sie Schritte näher kommen hörte, drehte sie sich um. Es war Vishous, nicht Butch, der ins Zimmer kam. Der Bruder trug eine schwarze Lederhose und schwere, schwarze Stiefel, dazu aber ein edles weißes Hemd. Turnbull & Asser. Sie erkannte den Schnitt. Etwas sagte ihr, dass er es extra für seine Unterredung mit ihr angezogen hatte.
    »Sag mir, dass er noch lebt«, bat sie. »Rette hier auf der Stelle mein Leben, und sag mir, dass er lebt.«

    Vishous nickte. »Er lebt.«
    Vor Erleichterung gaben ihre Knie nach. »Aber er kommt nicht, oder?«
    »Nein. Morgen Nacht. Dann wirst du ihn sehen.«
    Sie starrten einander an. Vishous stand immer noch im Türrahmen, mit überwältigender Präsenz, obwohl er sich am anderen Ende des Raumes befand. Er war ein gefährlicher Mann, dachte sie, und zwar nicht wegen der Tätowierungen an der Schläfe, dem Ziegenbärtchen und seinem Kriegerkörper. Er war durch und durch kalt, und jemand, der so unnahbar war, war zu allem fähig.
    In der drückenden Stille fürchtete sie ihn und die Nachrichten, die er brachte.
    »Wo ist er?«, wollte sie wissen.
    »Es geht ihm gut.«
    »Warum ist er dann nicht hier?« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich will wissen, was geschehen ist.«
    »Nur ein kurzer Kampf.«
    Ein kurzer Kampf. »Ich will ihn sehen.«
    »Wie ich schon sagte, er ist nicht hier.«
    »Ist er bei meinem Bruder?«
    »Nein.«
    »Und du wirst mir nicht sagen, wo er ist, oder?«
    »Er wird dich bald anrufen.«
    »Hatte es etwas mit den Lessern zu tun?« Doch Vishous sah sie nur immer weiter an, und die Panik ließ sie fast durchdrehen. Sie könnte nicht ertragen, wenn Butch in diesen Krieg verwickelt würde. Nicht nach allem, was man ihm schon angetan hatte. »Sag es mir. Gottverdammt, sag es mir, du selbstgefälliger Mistkerl.«
    Nichts als Schweigen. Was natürlich die Frage auch beantwortete. Und außerdem darauf schließen ließ, dass
es Vishous egal war, ob sie eine gute Meinung von ihm hatte.
    Nun raffte Marissa ihre Röcke und ging auf den Bruder zu. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen zu sehen. Er war ja so viel größer als Butch. Und diese Augen, diese diamantweißen Augen mit den mitternachtsblauen Linien um die Iris herum. Kalt. So bitterkalt.
    »Ich will nicht, dass Butch kämpft.«
    Eine schwarze Augenbraue wurde hochgezogen. »Das ist nicht deine Entscheidung.«
    »Es ist zu gefährlich für ihn.«
    »Wenn er von Nutzen sein kann und bereit dazu ist, dann wird er auch eingesetzt werden.«
    »In diesem Augenblick hasse ich die Bruderschaft«, platzte es aus ihr heraus.
    Sie wollte an ihm vorbeigehen, doch seine Hand schnellte vor, hielt sie am Arm fest und zog sie an sich, ohne ihr allerdings wehzutun. Seine glitzernden Augen wanderten über ihr Gesicht und ihren Hals.
    »Weißt du, du bist wirklich die größte Schönheit unserer Spezies.«
    »Nein … nein, das bin ich nicht.«
    »O doch, das bist du.« Vishous’ Stimme wurde tiefer und weicher, bis sie nicht mehr sicher war, ob sie sie hörte, oder ob die Worte nur in ihrem Kopf waren. »Butch wäre eine kluge Wahl für dich. Er würde sich gut um dich kümmern, wenn du ihn lassen würdest. Wirst du das, Marissa? Oder spielst du nur mit ihm?«
    Seine Diamantaugen hypnotisierten sie, und sie spürte seinen Daumen über ihr Handgelenk streichen. Hin und her, bis ihr Herzschlag sich allmählich an den trägen Rhythmus anpasste. Sie schwankte.
    »Beantworte meine Frage, Marissa.«

    »Was … was hast du gefragt?«
    »Wirst du ihn zum Partner nehmen?« Vishous beugte sich herunter, bis sein Mund an ihrem Ohr lag. »Wirst du ihm erlauben, dich zu nehmen?«
    »Ja …«, hauchte sie. Ihr war sehr wohl bewusst, dass sie über Sex sprachen, doch im Augenblick war sie zu betört, um keine Antwort zu geben. »Ich werde ihn in mir
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