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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur
Autoren: J.R. Ward
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an. Sein Haar hatte die Farbe eines Spinnennetzes. Die Augen zeigten das helle Grau eines bedeckten Himmels und waren ebenso glanzlos und stumpf.
    Lässig begann Mr X durch den Raum zu schlendern und sich umzusehen. Er wollte nicht überprüfen, ob aufgeräumt war, so viel war klar – er suchte etwas. »Man hat mir erzählt, Sie hätten gerade einen Neuen bekommen. «
    O ließ den Lappen sinken und zählte im Geiste die Waffen, die er am Körper trug. Ein Wurfmesser am rechten Oberschenkel; die Glock im Hosenbund. Er wünschte, er hätte mehr. »Den hab ich vor etwa fünfundvierzig Minuten in der Innenstadt vor dem Zero Sum aufgelesen. Er steckt in einem der Löcher und kommt gerade wieder zu sich.«

    »Gut gemacht.«
    »Ich hatte eigentlich vor, direkt noch mal loszugehen, jetzt sofort.«
    »Ach ja?« Mr X blieb vor dem Regal stehen und nahm ein Jagdmesser mit Wellenschliff in die Hand. »Wissen Sie, ich habe etwas verdammt Beunruhigendes gehört. «
    O hielt den Mund und ließ die Hand auf den Oberschenkel gleiten, näher an den Griff seines Messers.
    »Wollen Sie mich gar nicht fragen, was?«, der Haupt - Lesser spazierte auf die drei Aufbewahrungsrohre in der Erde zu. »Vielleicht, weil Sie das Geheimnis bereits kennen? «
    Unmerklich umschloss O das Messer mit der Handfläche, als Mr X über den Abdeckungen aus Drahtgeflecht verweilte, die auf den Abflussrohren lagen. Die ersten beiden Gefangenen gingen ihm am Allerwertesten vorbei. Der dritte jedoch ging niemanden etwas an.
    »Nichts frei, Mr O?« Mit der Spitze seines schweren Stiefels tippte Mr X gegen eines der Seile, die in jedes der Löcher hinabreichten. »Ich dachte, Sie hätten zwei getötet, weil die Jungs nichts Weltbewegendes zu erzählen hatten.«
    »Stimmt.«
    »Einschließlich des Vampirs, den sie heute festgesetzt haben, müsste dann eines der Rohre frei sein. Stattdessen sind unsere Röhren voll besetzt.«
    »Ich habe noch einen gefangen.«
    »Wann?«
    »Gestern Nacht.«
    »Sie lügen.« Mr X schob den Drahtdeckel mit dem Fuß von der dritten Röhre.
    Os erster Impuls war, auf die Füße zu springen, mit zwei Sätzen bei Mr X zu sein und ihm das Messer in die
Kehle zu rammen. Doch so weit würde er gar nicht kommen. Der Haupt-Lesser hatte einen raffinierten Trick drauf, mit dem er seine Untergebenen auf der Stelle erstarren lassen konnte. Es genügte, den fraglichen Kandidaten einfach anzusehen.
    Also blieb O, wo er war, und bebte vor Anstrengung, seinen Hintern unbeweglich auf dem Stuhl zu lassen.
    Mr X holte eine Taschenlampe aus der Hosentasche, knipste sie an und richtete den Strahl in das Loch. Als ein ersticktes Quieken zu hören war, weiteten sich seine Augen. »Ich will verdammt sein, es ist wirklich eine Frau! Warum zum Teufel weiß ich davon nichts?«
    Ganz langsam stand O auf. Das Messer hing unter der weiten Cargohose an seinem Oberschenkel. Den Griff hatte er fest in der Hand. »Sie ist neu«, sagte er.
    »Darüber habe ich aber etwas anderes gehört.«
    Mit schnellen Schritten ging Mr X ins Badezimmer und riss den Plastikduschvorhang zurück. Fluchend trat er gegen die Shampooflaschen und Babyöltiegel, die in einer Ecke aufgereiht standen. Dann lief er zum Munitionsschrank und zog die Kühlbox heraus, die dahinter versteckt war. Er stellte sie auf den Kopf, sodass die Vorräte darin auf den Boden fielen. Da Lesser keine Nahrung zu sich nahmen, war das ein eindeutiges Geständnis.
    Mr Xs bleiche Miene war wutverzerrt. »Sie halten sich hier also ein Haustier?«
    O wog seine möglichen Ausreden ab, während er gleichzeitig die Entfernung zwischen ihnen beiden abschätzte. »Sie ist wertvoll. Ich benutze sie bei den Befragungen. «
    »Und wie?«
    »Die männlichen Mitglieder der Gattung mögen es nicht, wenn eine Frau verletzt wird. Sie ist ein Ansporn, die Wahrheit zu sagen.«

    Mr Xs Augen verengten sich. »Warum haben Sie mir nichts von ihr erzählt?«
    »Das hier ist mein Zentrum. Sie haben es mir übertragen, und ich darf es nach meinem Ermessen leiten.« Und wenn er den Dreckskerl finden würde, der geplaudert hatte, würde er ihm die Haut in Streifen abziehen. »Ich kümmere mich gut um den Laden hier, und das wissen Sie auch. Wie ich meine Arbeit erledige, sollte Ihnen eigentlich egal sein.«
    »Ich hätte davon erfahren müssen.« Urplötzlich wurde Mr X ganz ruhig. »Haben Sie mit dem Messer in Ihrer Hand etwas Bestimmtes vor, mein Sohn?«
    Ja, Papi, stell dir vor, das hab ich. »Habe ich hier das Sagen oder nicht?«
    Mr
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