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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0
Autoren: Unbekannter Autor
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gefüllt zu sein, und der Chaffri, der auf was für einen Einfluß auch immer reagiert und die Gestalt eines tanzenden Teufels angenommen hatte, hatte eine neue Gestalt angenommen. Die obere Hälfte war die eines Menschen und die untere die eines großen schuppigen Fischs.
    Hatte er Clives selbstironische Gedanken gelesen, er sei eine Forelle und würde von dem Frankenstein-Ungeheuer eingeholt, und hatte er sich auf irgendeine exotische Weise als Antwort auf diese Gedanken verändert? Aber Clive hatte nicht an einen höllischen Dämon gedacht, ehe sich der Chaffri zum erstenmal verändert hatte ...
    Die Maschine schlingerte, wurde wieder langsamer und blieb fast stehen. Erneut wurde das Licht der kreiselnden Sternenspirale gelöscht, und das Innere des Führerstands wurde nur von dem bösartigen Schimmer des Armaturenbretts erhellt.
    Und der Chaffri hatte die Gestalt eines Meermannes aus der Legende angenommen. Mit Fischschwanz, Bart, Krone; bewaffnet mit einem Dreizack, aber einem Drei-zack aus glitzerndem Gold, anders als die schwarze Waffe von Clives Gegner. Der Chaffri war die Miniaturausgabe einer heidnischen Seegottheit geworden - der Oannes der Chaldäer oder der Dagon der Philister.
    Clive sah durch den Dunst eine Welt grüner Ströme, wiegender Farne und großer Wasserwesen, die träge hinter der Maschine herschwammen. Er sah jedoch keinen Meermann außer der Miniaturausgabe, in die sich der Chaffri verwandelt hatte.
    Aber Neville Folliot mußte etwas gesehen haben, das Clive nicht gesehen hatte, denn der ältere Bruder stieß einen freudigen Ruf aus. Er hob die Arme, als wollte er eine langverlorene Geliebte umarmen, schritt rasch quer durch den Führerstand und kletterte hinaus.
    Das Ungeheuer bewegte sich mit überraschender Behendigkeit, packte Neville am Bein und befestigte die Leine daran, genau wie es das zuvor bei Clive getan hatte. »Laß ihn nicht gehen!« rief Clive - aber es war zu spät.
    Draußen in der seegrünen Umgebung bewegte sich Neville wie ein Mann, der unter der Oberfläche des Ozeans schwimmt. Er war scheinbar allein, und dennoch tat er so, als umarmte er eine unsichtbare Geliebte.
    Clive schoß zum Fenster, hielt sich am Rahmen fest und lehnte sich hinaus. Er tauchte Gesicht und Rumpf in ein tropisches Meer! Vor sich erblickte er den Bruder, aber der Bruder war selbst in einen Meermann verwandelt worden! Nevilles untere Gliedmaßen hatten sich vereinigt und formten das Hinterteil eines Fisches; es war mit Schuppen bedeckt, mit anmutigen Flossen bestückt und endete in einem kräftigen Schwanz. Er war völlig nackt, und wenn Clive einen flüchtigen Blick auf das Gesicht erhaschte, hatte sich dieses Gesicht auf untergründige Weise in das Gesicht eines Meerwesens verwandelt.
    Es war noch immer Neville, aber es war ein veränderter Neville.
    Und in Nevilles Armen lag ein Wesen von unübertrefflicher, wenngleich fremdartiger Schönheit. Das Haar war lang und trieb sanft in der Strömung. Die Haut war weiß, der Rumpf der einer vollkommen geformten Frau von äußerst üppiger Gestalt. Die ausladenden Hüften liefen anmutig in das Hinterteil eines großen Fischs aus.
    Und noch während Clive zusah, umarmten sich die beiden Gestalten und schlängelten sich wollüstig durchs Wasser.
    Clive zog sich schockiert in den Führerstand der Maschine zurück.
    Er war völlig trocken. Kein Tropfen Wasser benäßte ihm Gesicht oder Haar, kein Spritzer war von der Kleidung aufgesogen worden. Er drehte sich auf dem Absatz um und starrte die Gefährten an, dann wandte er sich zurück zum Fenster. Die Szenerie war in ihren ursprünglichen Zustand zurückgekehrt. Neville war wieder völlig menschlich und schwamm, indem er sich mit den Armen voranzog und mit den Beinen abstieß. Das Schwert hing in der Scheide an seinem Gürtel.
    Clive keuchte und beugte sich dann erneut vor. Wieder spürte er, wie er ins Wasser fiel, dessen Salz ihm in die Augen stach. Seine während der Schwimmstunden als Junge geschulten Reflexe ließen ihn die Lippen zusammenziehen und hielten ihm das Wasser aus den Nasenlöchern heraus.
    Er blinzelte und erblickte Neville erneut als Meermann.
    Aber diesmal umarmte er nicht eine Frau, sondern kämpfte mit einem Mann! Das Schwert hatte sich wieder in einen Dreizack verwandelt, und Clive sah durch das blaugrüne Wasser, wie das Licht an den rasiermesserscharfen Haken der Waffen der beiden Kämpfer glitzerte.
    Neville schlug auf seinen Gegner ein, und Clive sah eine grünliche Flüssigkeit
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