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Bittersweet Moon 2

Bittersweet Moon 2

Titel: Bittersweet Moon 2
Autoren: Sara Belin
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sein Schlafzimmer. Er schläft noch und hat die Vorhänge an den
Fenstern zugezogen. Nach der Zeitumstellung ist er offensichtlich müde und ich
lasse ihn weiter schlafen. In der Küche schaue ich mich im Kühlschrank und in
den Schränken um. Jemand, wahrscheinlich Sally, hat dafür gesorgt, dass genug
Lebensmittel und Getränke vorhanden sind, um ein reichliches Frühstück
zubereiten zu können. Nach dem Duschen ziehe ich mich um. Vorsorglich habe ich
in meiner großen Tasche schwarze Leggings, ein schwarzrot gestreiftes Oberteil,
Ballerinas und frische Unterwäsche mitgebracht. Ich möchte Robin mit einem
Frühstück überraschen und finde mich recht bald in der Küche zurecht. Gerade
als ich  mit den Spiegeleiern für Robin fertig bin, klingelt es unten an der
Tür. Ich warte eine Weile, ob Robin aufwacht, doch in seinem Schlafzimmer regt
sich nichts. Vielleicht ist es wichtig? Also nehme ich den Hörer in die Hand
und melde mich etwas unsicher.
    „Hi,
hier ist Sally, ich möchte zu Robin.“ Sally! Erleichtert mache ich ihr
die Tür auf und empfange sie an der Wohnungstür.
    „Diana!
Ich habe dich hier erwartet“, lächelt sie mich verschwörerisch an und umarmt
mich wie eine alte Freundin. Sie sieht wieder bezaubernd und elegant aus, sogar
in ihrer Bluejeans mit weißer Bluse und Sportschuhen. Ihr silbernes Haar trägt
sie offen und als Make-Up betont nur ein roter Lippenstift ihre makellose
Porzellanhaut.
    „Sally!
Ich freue mich, dich wieder zu sehen! Robin schläft noch … Komm doch rein“,
mache ich eine einladende Geste und fühle mich etwas unwohl dabei. Ich bin
ja selbst bloß ein Gast hier ...
    „Lass
ihn ruhig weiter schlafen, er ist ja gerade erst angereist und bestimmt hat er
nicht viel Gelegenheit zum Ausruhen gehabt.“ Dabei schaut sie mich leicht
schmunzelnd an und ich merke, wie ich erröte. Erst jetzt kriege ich mit, dass
sie die ganze Zeit deutsch mit mir spricht.
    „Ich
wusste nicht, dass du so gut deutsch spricht“, sage ich, um sie von meiner
Verlegenheit abzulenken.
    „Meine
Großeltern mütterlicherseits waren Deutsche und ich habe als Kind sowohl
Englisch als auch Deutsch gelernt“, erklärt sie mir.
    „Aha,
verstehe. Ich mache gerade Frühstück ... Magst du auch was essen? Oder einen
Kaffee trinken?“, frage ich sie, als sie auf dem Barhocker in der Küche Platz
nimmt.
    „Ja,
ich nehme gerne einen Becher Kaffee, danke. Eigentlich bin ich froh, dass wir
beide unter vier Augen ungestört reden können“, sagt sie bedeutungsvoll. Meine
Hand zittert leicht beim Eingießen, als ich auf ihre Worte warte.
    „Weißt
du, ab sofort bin ich nicht nur Robins Kunstagentin, sondern so gesagt das
Mädchen für alles - seine Sekretärin, Maklerin, PR-Beraterin und so weiter.
Deswegen möchte ich offen und direkt mit dir über eure Beziehung reden.“ Sie
mustert mich mit ihren klugen, graugrünen Augen und mir ist nicht ganz wohl bei
der Sache. Wohin führt dieses Gespräch bloß?
    „Diana,
ich gebe zu, du bist mir gleich sympathisch gewesen, als ich dich kennengelernt
habe. Robin hat mir eure Geschichte erzählt und ich habe eine Vorstellung
darüber, was du für Robin empfunden hast und vielleicht immer noch empfindest.
Das geht mich zwar nichts an, jedoch gibt es einige Details, beziehungsweise
Tatsachen, die von Bedeutung sind. Robin lebt getrennt von Claire, jedoch steht
ihm die Scheidung noch bevor. Claire zeigt sich bis jetzt überraschenderweise
kooperativ und vernünftig, doch wir wissen nicht, wie sie letztendlich handeln
wird, wenn es zu den offiziellen Schritten kommt. Wenn sie von dir erfährt und
sogar diese Fotos aus Italien sieht, könnte es sein, dass sie Schwierigkeiten
macht. Sie ist, nun, eine unvorhersehbare Frau und manchmal echt zickig und
wenn sie will, kann sie Robin das gemeinsame Sorgerecht für die Kinder streitig
machen. Die Kinder sind ihre Waffe und dessen ist sich Robin sehr wohl bewusst.
Für die Presse haben sie zwar erzählt, sie haben sich in gegenseitigem
Einvernehmen getrennt, aber die Wahrheit ist, Robin war derjenige, der die
Trennung letztendlich gewollt hat. Er ist aus der gemeinsamen Wohnung
ausgezogen und hat Claire vor die Tatsache gestellt, dass es endgültig aus mit
ihrer Ehe ist. Sie waren zwar schon lange kein Liebespaar mehr, aber Claire hat
den Kindern zu liebe die räumliche Trennung stets abgelehnt. Anschließend hat
sie von Robin diese diplomatische offizielle Aussage verlangt, um nicht als
verlassene Ehefrau bezeichnet werden zu
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