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Bitte sagen Sie jetzt nichts

Bitte sagen Sie jetzt nichts

Titel: Bitte sagen Sie jetzt nichts
Autoren: Loriot
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Briefwechsel zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen gelesen. Diese Jahre zählen beruflich zu den schönsten meines Lebens. Nun können wir keine Gespräche mehr miteinander führen. Er fehlt mir sehr.
    Kühn Macht einem das bewusst, was für ein Geschenk die eigene Gesundheit ist?
    Loriot Nein, es belastet mich mit dem Argwohn, es könnte mir auch passieren. Manchmal entfallen mir Namen. Dann denke ich: Das ist schon der erste Schritt in das Unsägliche. Das im wahrsten Sinn Unsägliche.
    Kühn Ist es ein Trost, dass die Menschen noch über Loriot lachen werden, wenn Sie längst nicht mehr da sind?
    Loriot Vor ein paar Wochen ging ich in Berlin ins Hans-Wurst-Puppentheater. Die spielen meine Sketche mit phantastischen, menschengroßen Puppen, aber ohne Knollennasen. Ich war sehr überrascht, denn es war komischer, als ich es für möglich gehalten hatte.
    Kühn Ihr eigenes Werk hat Sie überrascht?
    Loriot Mich hat es wieder einmal sehr gefreut, dass die Komik einer Szene nicht nur auf gewissen dicken Nasen beruht, sondern vom Funktionieren der humoristischen Pointe abhängt.
    Kühn Sie haben in den letzten Jahren wieder angefangen, jenseits Ihrer Cartoons zu malen und zu zeichnen. Damit schließt sich der Kreis zu dem, was Sie an der Kunstakademie gelernt haben.
    Loriot Eines Nachts wachte ich auf, griff einen Zettel für Notizen und einen Kugelschreiber, was man so auf dem Nachttisch hat. Im Dunkeln krakelte ich drauf herum, am nächsten Morgen nahm ich Buntstifte und kolorierte das Ganze in lockerer Weise. Große Kunst ist ja zumeist ein Kind des Wahnsinns.
    Kühn Das Interesse an Loriot lässt nicht nach.
    Loriot Ich bekomme viele Briefe und habe eine Art schlechtes Gewissen, weil die Lebenszeit nicht reicht, auch nur kurz auf jede freundschaftliche Nachricht einzugehen. Man muss sich wundern, dass die Leute noch Briefe schreiben, wo alle Welt nur noch e-Mails verschickt.
    Kühn Sie auch?
    Loriot Leider weiß ich nicht, wie man das macht. Ich beobachte gelegentlich, dass das Abfassen einer e-Mail eine intensive, längere Beschäftigung mit dieser modernen Technik voraussetzt, die man sich nur leisten kann, wenn man sonst nichts zu tun hat.
    Kühn Man kennt Sie als fein gekleideten Herrn. Gibt es Vicco von Bülow unrasiert, in Jogginghose?
    Loriot Vielleicht zum 90. Geburtstag.

»Jederzeit hilfsbereit« ist die Devise eines Kavaliers alter Schule.

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    Nach- und Hinweise

    Die Gespräche wurden vereinzelt leicht gekürzt, um Wiederholungen zu vermeiden. Die Typoskripte, vor allem aber die Transkriptionen der Live- oder Fernsehinterviews wurden nur behutsam redigiert, denn es war durchaus die Absicht, den Gesprächscharakter beizubehalten. Die Orthographie wurde vereinheitlicht. Für die Transkription dankt der Verlag Nicole Griessmann und Martha Schoknecht, für die Redaktion Susanne von Bülow und Renate Westphal-Lorenz, für die Endkorrektur Doris Rode.
    Am Anfang waren alle Nasen spitz.
    Ein Interview mit Jörg Hausmann. Erstmals abgedruckt in der Neue Ruhr Zeitung, Essen, im Oktober 1968.
    Wie kommt Loriot auf den Hund?
    Das Interview erschien erstmals 1973 im Magazin, Zürich. Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Tamedia, Zürich, mit Dank an Finn Canonica.
    Proust-Fragebogen.
    Die Antworten erschienen erstmals im Magazin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 15. März 1981. Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
    Lachen ohne Anlass ist pure Dämlichkeit.
    Das Interview mit Gero von Boehm wurde im Südwestrundfunk, Stuttgart, erstmals am 17. Januar 1986 ausgestrahlt. Abdruck mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services, Stuttgart.
    Warum tun sich die Deutschen so schwer mit dem Leichten?
    Das Interview mit Ingrid Heinrich-Jost erschien erstmals am 28. Februar 1986 im Magazin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH Frankfurt. Zur Verfügung gestellt vom Frankfurter Allgemeine Archiv.
    Worüber ich lachen kann.
    Das Interview mit Raimund le Viseur erschien erstmals im März 1988 im Playboy , München. Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Raimund le Viseur.
    Der Faun und sein Wunschtraum.
    Das Interview erschien am 7. März 1988 in Der Spiegel, Hamburg (Ausgabe 10/1988). Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Spiegel-Verlags, Hamburg.
    Das ist meine preußische Hemmungslosigkeit.
    Das Interview mit Axel Corti wurde am 13. November 1988 in der Sendung 3 nach 9, Radio Bremen, aufgezeichnet.
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