Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde
Autoren: Stephenie Meyer
Vom Netzwerk:
ausließ.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Bella heute Abend entführe?«, fragte Edward, als Charlie und ich aufgegessen hatten.
    Ich schaute Charlie hoffnungsvoll an. Vielleicht stellte er sich vor, dass man den Geburtstag zu Hause mit der Familie verbrachte – das hier war mein erster Geburtstag bei ihm, der erste Geburtstag, seit meine Mutter Renée wieder geheiratet hatte und nach Florida gezogen war. Ich wusste also nicht, was für Vorstellungen er hatte.
    »Kein Problem – die Mariners spielen heute Abend gegen die Sox«, sagte Charlie, und meine Hoffnung schwand. »Ich könnte dir also sowieso keine Gesellschaft leisten … Hier.« Er nahm die Kamera, die er mir auf Renées Empfehlung geschenkt hatte (weil ich ja Fotos brauchte, mit denen ich das Album füllen konnte), und warf sie mir zu.
    Er hätte es besser wissen sollen – ich war noch nie berühmt für meine Geschicklichkeit. Die Kamera glitt mir aus den Händen und wollte schon zu Boden trudeln. Edward fing sie gerade noch rechtzeitig auf, bevor sie auf den Linoleumboden knallen konnte.
    »Gut reagiert«, sagte Charlie. »Wenn die Cullens heute Abend etwas Besonderes organisieren, musst du Fotos machen, Bella. Du kennst ja deine Mutter – sie will die Bilder bestimmt schneller sehen, als du fotografieren kannst.«
    »Gute Idee, Charlie«, sagte Edward und reichte mir die Kamera.
    Ich richtete die Kamera auf Edward und schoss das erste Foto. »Sie funktioniert.«
    »Super. Und grüß Alice von mir. Sie war lange nicht mehr hier.« Charlie verzog den Mund.
    »Drei Tage, Dad«, sagte ich. Charlie hatte einen Narren an Alice gefressen. Seit dem letzten Frühjahr war das so, als sie mir in der anstrengenden Zeit nach dem Unfall geholfen hatte. Charlie würde ihr immer dankbar dafür sein, dass sie ihn davor bewahrt hatte, seiner fast erwachsenen Tochter beim Duschen helfen zu müssen. »Ich werd’s ihr ausrichten.«
    »Na dann viel Spaß heute Abend .« Das war deutlich. Charlie machte sich schon auf den Weg ins Wohnzimmer, wo der Fernseher stand.
    Edward lächelte triumphierend, nahm meine Hand und zog mich aus der Küche. Als wir bei meinem Wagen ankamen, hielt er mir wieder die Beifahrertür auf, und diesmal widersprach ich nicht. Im Dunkeln hatte ich immer noch Mühe, die versteckte Abzweigung zu seinem Haus zu finden.
    Edward fuhr Richtung Norden durch Forks. Er ärgerte sich sichtlich darüber, dass die Geschwindigkeit meines prähistorischen Chevys begrenzt war. Als Edward ihn über achtzig trieb, röhrte der Motor noch lauter.
    »Keine Hektik«, warnte ich ihn.
    »Weißt du, was dir gefallen würde? Ein schönes kleines Audi Coupé. Sehr leise, starker Motor …«
    »Mit meinem Transporter ist alles in Ordnung. Und apropos unnötige Ausgaben, ich hoffe sehr für dich, dass du kein Geld für Geburtstagsgeschenke ausgegeben hast.«
    »Keinen Cent«, sagte er treuherzig.
    »Dann ist es ja gut.«
    »Kannst du mir einen Gefallen tun?«
    »Kommt drauf an.«
    Er seufzte, sein schönes Gesicht wurde ernst. »Bella, der letzte richtige Geburtstag, den bei uns jemand hatte, war der von Emmett 1935 . Sei nachsichtig mit uns und nimm dich heute Abend ein bisschen zusammen. Sie sind alle furchtbar aufgeregt.«
    Ich erschrak immer ein wenig, wenn er mit so was anfing. »Okay, ich werd mich beherrschen.«
    »Es ist wohl besser, wenn ich dich warne …«
    »O ja, ich bitte darum.«
    »Wenn ich sage, sie sind alle aufgeregt … dann meine ich wirklich alle.«
    »Alle?«, brachte ich mühsam heraus. »Ich dachte, Emmett und Rosalie sind in Afrika.« In Forks glaubte man, die ältesten Cullens seien in diesem Jahr nach Dartmouth aufs College gegangen, aber ich wusste es besser.
    »Emmett wollte unbedingt kommen.«
    »Aber … Rosalie?«
    »Ich weiß, Bella. Mach dir keine Sorgen, sie wird sich benehmen.«
    Ich gab keine Antwort. So einfach war es nicht, sich keine Sorgen zu machen. Im Gegensatz zu Alice konnte Edwards andere »Adoptivschwester«, die goldblonde, wunderschöne Rosalie, mich nicht besonders gut leiden. Genau genommen war das Gefühl noch etwas stärker als bloße Abneigung. Für Rosalie war ich ein unwillkommener Eindringling in das geheime Leben ihrer Familie.
    Ich hatte schreckliche Schuldgefühle, denn ich schrieb es mir zu, dass Rosalie und Emmett so lange fort waren. Auf der anderen Seite war ich insgeheim froh, Rosalie nicht sehen zu müssen. Emmett dagegen, Edwards witzigen, bärenhaften Bruder, vermisste ich sehr wohl. Er war in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher