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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04
Autoren: Karl Bleibtreu
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daß der März für Festhaltung der Eroberungen ungleich blutiger ausfiel. Allerdings traten auch ansehnliche Art. Verluste hinzu, die gleichwohl erst im März besondere Höhe erreichten.
    Nach beiderseitiger Ablösung begann die Schlacht am 2. mit neuer Heftigkeit. Für die abgekämpfte 2. fr. D. trat die berühmte 39. ein, doch blieb 33. I. der 3. D. als Dorfbesatzung und 153. D. sammelte sich wieder mit 7 Bat. gegenüber dem Fort. Wie so oft im Weltkriege, waren die Flügelangriffe weniger von Erfolg gekrönt als der Zentrumstoß. Letzteren übernahmen erneut die 52er, deren I, II schon um 3 Uhr nachmittags die Dorftrümmer hatten, III stieß flankierend am Südrand durch, nur 250 kostete das kühne Beginnen. Den 80ern rechts davon gelang nur den Ablainwald bis zum Straßenknick zu nehmen, wobei 20. P. ganz hervorragende Dienste leisteten, 243 bluteten. I 115. wurde durch Sperrfeuer niedergehalten, 87. senkte sich in die Querschlucht, konnte aber das Holz südwestlich Douaumont nicht erreichen. Die Anlagen der sog. Ostwestschlucht blieben unversehrt, weil im Toten Winkel für unsere Beschießung gelegen. Der gleiche Übelstand lähmte I/64. östlich des Forts, I/II/20. verloren 267 gegen Nordspitze des Cailettewaldes. 1. 9. Z. und 418. hielten sich dort unter mehrfachen Gegenstößen, während 146., 33., die sich als Elite betrachteten, im Zentrum gänzlich erledigt waren. 33. verlor allein 1000 Gef. an die 52er, die früher am 26. unter »Wacht am Rhein« antraten, wie überhaupt die weniger abgekämpften Teile trotz düsterem Schneetreiben mit Siegeszuversicht vorgingen. Das fr. Trommelfeuer raste aber die Nacht durch und am 3. so mächtig, daß auch die 52er zuletzt um 1300 (1000 in Kämpfen) gemindert und vom 48. abgelöst wurden, das nebst 132., 36. der 113. D. eintraf. Letztere blieben unberührt, 48. aber geriet am 3. abends und 4. in bitteren Kampf gegen Wiedereroberungsversuche. Auch am rechten Flügel in der großen verdrahteten Schlucht in Richtung Bras floß Blut in Strömen, drei kurhess. Bat. ließen allein 640 liegen, doch räumten unsere Granaten geradezu furchtbar unter den feindlichen Linien auf. Der Feind hatte 306. Brig. notdürftig gesammelt, sie zerstob östlich des Forts, dagegen drang eine frisch angelangte Brig. der 48. D. mit aller Kraft vor, wobei sich Reste von 33., 110., 146. und 9. Z. anschlossen. Nach blutigem Handgemenge im Dorfe flohen zuletzt 170., 174., fast 1000 Gef. fielen in deutsche Hände. Am 4. abends war alles aus. Die neuen Feindreserven hatten sich umsonst angestrengt, verursachten uns aber am 4. einen Verlust von 346 des 87., 858 des 48. Rechnen wir Verlust vom 1.–5. auf rund 5000, so bleibt dies immer noch weit hinter anderen Schlachtkrisen zurück, 20 000 in 12 Tagen ist gewiß nicht viel, zumal der Feind reichlich 40 000 nebst allen drei Vorderlinien verlor. Allerdings entfiel der Hauptverlust auf nur 43 I., 2 P. Bat. und die am längsten im Brennpunkt kämpfenden 11 Rgt. (exkl. 20.) schmolzen durchschnittlich um je 1300. Doch in Anbetracht der Kampfdauer war dies gar nichts Besonderes bei solcher Offensive gegen furchtbare Stellungen im Vergleich zur Defensive in anderen Mordschlachten. Allerdings blieb der Fortschritt seit 26. nicht wesentlich, doch 15 000 Gef., viele leichte Gesch. und Langrohre waren als Trophäe eingebracht und das gräßlich verheerende Feindfeuer grausam vergolten worden. Obschon man Anwesenheit des 1. 20. K. feststellte und deren 39. D. sich nur teilweise bisher einsetzte, lag kein Grund vor, den Angriff auf Thiaumont-Cailettewald – Kalte Erde einzustellen, nur übliche Ungerechtigkeit konnte dem Kronprinzen vorwerfen, daß er den Feind nicht zu Atem kommen lassen wollte. Gewiß war die Anforderung an die Truppe ungewöhnlich, doch die Verhältnisse waren eben bisher ungewöhnliche, der erfochtene Sieg aber war bisher der glänzendste in Frankreich, glänzender als bei Charleroi und Longwy, wenn man die Umstände berücksichtigt. Es fehlte ähnlicher Erfolg am Westufer und der blieb im März nicht aus, aber die O. H. L. kargte so mit Verstärkungen, daß erst im Mai das Nötige beisammen war, und da war es zu spät angesichts Ansammlung ungeheuerer Feindmassen. Wer aber erkannte sofort die Grenze der Möglichkeit? Der Kronprinz. Nur die von Anfang bis Ende gegen ihn umherschleichende Verblendung kann den bisherigen Sieger von Verdun zum Besiegten stempeln, wofür ganz andere Faktoren und vornehmlich Falkenhayn in
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