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Bis euch der Pfähler holt!

Bis euch der Pfähler holt!

Titel: Bis euch der Pfähler holt!
Autoren: Jason Dark
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denn…«
    Er ging weiter. Nie zog er bei einem Schritt das Bein aus dem Schlamm hervor, er schob es einfach weiter, und die Flüssigkeit bewegte sich wie dickes Öl.
    Und dann sackte er weg.
    So vorsichtig Marek auch gewesen war, plötzlich war vor ihm ein nicht erkennbares Loch. Er spürte nur, wie sein Fuß und dann das Bein darin verschwand. Schon schwappte die Flüssigkeit über seinem Knie. Er war in dieser Haltung erstarrt, drehte mir den Kopf zu, und Schrecken zeichnete sein Gesicht.
    »John, da ist… ahhh…« Er gurgelte den letzten Rest hervor. Er hatte mir zwar etwas sagen wollen, war dazu aber nicht gekommen. Und ich erkannte den Grund.
    Aus dem Schlamm, aus der Tiefe war eine bleiche und gleichzeitig schmutzige Hand gekrochen, die Mareks Bein umklammert hielt. Sie hatte sich an seinem Hosenstoff festgezerrt und wollte den Pfähler in den verdammten Schlamm hineinziehen.
    Er hatte sich nicht getäuscht.
    Die Ravensteins waren da!
    ***
    Der Schlag oder Aufprall des Leuchters hatte Suko hart erwischt, aber nicht nur er. Hinzu kam der Aufprall, als er mit dem Hinterkopf den harten Boden berührte. Für einen Moment sah er Sterne, dann umzuckte ihn die Finsternis, und komischerweise fragte er sich, ob die Lichter wohl noch leuchteten.
    Zum dritten spürte er das Gewicht eines Körpers auf dem seinen, und er hörte ein Geräusch, das ihn an ein böses Fauchen erinnerte. Vampire
    ›atmeten‹ so. Hände mit gekrümmten Fingern huschten wie die Beine von dicken Spinnen über seinen Körper und bewegten sich in Richtung Kehle und Kopf.
    Suko war für einen Moment durcheinander, er mußte die Gedanken erst sammeln, um reagieren zu können. Es war auch schwer, den Körper von sich zu stoßen, der wie ein Bleigewicht auf ihm lag. Trotzdem schaffte er es, ein Bein anzuziehen.
    Er drückte das Knie hoch.
    Es bohrte sich in die weiche Masse über ihm. Es reichte nicht, der Druck des Körpers blieb. Suko griff zu einem anderen Mittel. Ihm war klar, daß ihm der Untote an die Kehle wollte. Sein Kopf mußte dicht über dem seinen schweben, nur so konnte die Gestalt an sein Blut gelangen. Der Biß in den Hals war wichtig.
    Suko rammte seinen Kopf in die Höhe.
    Mit der Stirn krachte er in das Gesicht der anderen Person. Er hörte keinen Schrei, spürte selbst den Schmerz, verbiß ihn sich, stieß die rechte Hand nach oben und erwischte den Blutsauger abermals.
    Der fiel nach hinten.
    Bisher hatte er Suko den Blick auf den Leuchter verdeckt gehabt. Jetzt sah der Inspektor, daß die Dochte trotzdem weiterbrannten, die Flammen waren nicht erloschen. Wie hauchzarte Zungen huschten sie über den schmutzigen Boden, und Suko rollte sich von dem Leuchter weg nach rechts, um auf die Füße zu kommen.
    Er hatte Mühe damit. Die Knie schleiften über den Boden, aber er biß die Zähne zusammen. Alles durfte er sich leisten, nur nicht aufgeben, das wäre schlimm gewesen.
    Er kam auf die Füße.
    Auch der Vampir stand.
    Suko schaute ihn an – und erkannte, daß er keinen männlichen Blutsauger vor sich hatte, sondern eine Frau mit langen, strähnigen Haaren. Das mußte Dunja, die Tochter sein. Ihr Gesicht war bösartig verzerrt, die Augen strahlten in einem kalten Licht. Sie wollte das Opfer, sie wollte das Blut, deshalb griff sie an.
    Damit hatte Suko gerechnet. Auch wenn er seine Beretta noch nicht gezogen hatte, wehren konnte er sich trotzdem, denn er beherrschte einige Kampftechniken. Er konnte seine Hände ebenso einsetzen wie die Füße, und die traten in Aktion.
    Als Dunja auf ihn zustürzte, da war Suko bereits in die Höhe gesprungen. Sie befand sich noch in der Vorwärtsbewegung, als er die Beine streckte.
    Die Untote lief dagegen. Beide Füße krachten in ihr Gesicht. Sie torkelte zurück, verlor den Halt, dann rutschte sie noch aus und geriet in die unmittelbare Nähe der Treppe.
    Die oberste Stufe sah sie nicht.
    Sie knickte ab.
    Einen Moment später hatte sie den Stand verloren. Da rollte sie rückwärts und sich dabei immer wieder überschlagend die harten Stufen hinab. Suko wußte, daß ihr diese unfreiwillige Reise nichts ausmachte.
    Sie war kein Mensch, sie würde keine Schmerzen verspüren, der unheilvolle Drang würde auch weiterhin bestehen bleiben, denn über ihr stand noch immer das Opfer, in dessen Adern Blut floß, wertvolles Blut.
    Suko konnte sich Zeit lassen. Die schmerzenden Stiche in seinem Kopf ignorierte er kurzerhand. Sie nahmen zu, als er sich bückte und nach dem Leuchter faßte.
    Es brannte nur
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