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Binding, Tim

Binding, Tim

Titel: Binding, Tim
Autoren: Cliffhanger
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getötet, Torvill
und Dean.«
    »Audrey?« Ich traute meinen Ohren nicht. Rump ging es
genauso.
    »Mrs Greenwood?«
    »Ich hab ihn vor zwei Tagen im Wagen unter dem Vordersitz
gefunden. Ich dachte, jetzt geht das wieder los mit seiner Fremdgeherei. Seit
wir verheiratet sind, muss ich damit leben. Und gestern hab ich gesehen, wie er
irgendeine Frau im Fitnessstudio abgeschleppt hat. Ich konnte es einfach nicht
mehr ertragen. Also hab ich mir den Wagen meiner Freundin geborgt, bin nach
Hause und hab sie getötet, auf dem Boden mitten in der Küche. Ich wollte es
nicht tun.«
    »Du wolltest es nicht tun!«
    Ich wollte mich auf sie hechten, aber Dave Stone stieß
mich wieder auf meinen Stuhl. Rump blickte sie angewidert an.
    »Das ist ein sehr ernstes Vergehen, Mrs Greenwood.«
    »Ja. Es tut mir auch leid. Vielleicht, wenn ich den Schuh
nicht gefunden hätte, ihn nicht mit der Frau gesehen hätte. Aber am Tag davor
hatte ich den BH in seiner Tasche gefunden, in derselben Jacke, in der Sie
auch den Zahn gefunden haben. Er hat gesagt, er wäre einem Kunden aus der Reisetasche
gefallen. Ich wollte ihm glauben, das wollte ich wirklich. Dann kam das mit
dem Schuh. Seine letzte Eroberung, dachte ich. Ich wäre nie auf die Idee
gekommen, dass das die Sachen von...«
    Sie verstummte, biss auf ein Taschentuch.
    »Das ist alles erstunken und erlogen«, schrie ich. »Ich
hab den Schuh noch nie im Leben gesehen. Fragen Sie sie nach dem Rastplatz.«
    »Dem Rastplatz?« Rump war verwirrt. Dave Stone schaltete
sich ein. Sein großer Augenblick.
    »Er hat den Rastplatz vorhin schon mal erwähnt, Sir, kurz
bevor Sie reinkamen. Hat irgendwas von einem Meilenstein gesagt. Genau da hab
ich ihn letzten Mittwochabend gesehen und ihn vor den Spannern gewarnt. Er hat
gesagt, er wollte nur eine rauchen, aber ich hab keine Zigarette gesehen. Ich
dachte, vielleicht ist er ja selbst ein kleiner Spanner.«
    »Da fährt er immer mit seinen Frauen hin, Inspector«, warf
Audrey ein. »Da war er auch mit mir.«
    Sie führten mich zum Badezimmer, ließen mich meine Sachen
ausziehen und stopften sie zusammen mit der ganzen Schmutzwäsche in einen
Beutel. Sie nahmen sogar eine Probe von meinen Fingernägeln. Iss hatte sie also
informiert, sobald sie vom Wohnwagen weggefahren war.
    Ansonsten fanden sie nichts im Bungalow. Es gab auch nicht
mehr zu finden. Das mit dem Wagen hatte ich ganz vergessen. Das Erste, was sie
sahen, waren die Kratzer am Kofferraum, das ramponierte Schloss.
    »Hatten wohl ein kleines Gerangel hier, was, Mr Greenwood?«
    Rump nahm den Schlüssel und steckte ihn ins Schloss. Der
Kofferraum öffnete sich. Er war so gut wie leer, doch als sie den Teppich anhoben,
lugte aus der Abdeckung des Ersatzreifens ein Stück Stoff hervor.
Schottenmuster. Ich hatte nichts mit Schottenmuster, nicht mal eine Decke. In
der leeren Radnabe lag ein zusammengeknüllter Regenmantel, leuchtend gelb,
noch ganz klamm, das Innenfütter teilweise nach außen. Rump zog ihn argwöhnisch
mit einer Hand heraus. Auf der Innenseite, da, wo der Aufhänger hätte sein
sollen, klebte ein Etikett mit einem Namen drauf, geschrieben mit einem von
diesen wasserfesten Stiften, an denen man sich immer die Finger beschmiert. Ted
Grogan, stand da in verwischten Großbuchstaben. Die rechte Tasche war
eingerissen. Das war der Mantel, den Miranda getragen hatte, als sie aus dem
Haus rannte. Bestimmt hatte sie die Sitze nicht nass machen wollen, sie wusste,
wie ich das hasste. Also hatte sie ihn in den Kofferraum gelegt. Audrey hatte
ihn später versteckt. Offenbar hatte sie die ganze Zeit an mich gedacht.
    Sie führten mich aus dem Haus zum Wagen. Rump ging voraus,
Dave Stone bildete das Schlusslicht. Das blöde Grinsen in seinem Gesicht hätte
breiter nicht sein können. Die größte Sensation, die das Dorf je erlebte, und
er war dabei.
    »Vergessen Sie's nicht, Dave«, beschwor ich ihn. »Vergessen
Sie's nicht.«
    Rump öffnete die Tür für mich, legte mir eine Hand auf den
Kopf.
    »Was sollen Sie nicht vergessen, Dave?«, fragte er.
    »Meine Mütze«, antwortete er und tippte sich auf den
kahlen Kopf. »Ich hab sie liegenlassen.« Er stapfte verlegen zurück. Rump schob
mich auf die Rückbank.
    »Sie hätte das Ihren Fischen nicht antun dürfen, Mr Greenwood.
Dazu bestand kein Anlass. Ich hätte sie in gute Hände gegeben, sie vielleicht
selbst behalten. Sie hätten in meinem Teich gut ausgesehen. Dafür krieg ich
sie dran, keine Sorge. Wo sind sie übrigens?«
    »Im
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