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Bille und Zottel 14 - Ein Pony auf grosser Wanderung

Bille und Zottel 14 - Ein Pony auf grosser Wanderung

Titel: Bille und Zottel 14 - Ein Pony auf grosser Wanderung
Autoren: Tina Caspari
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wieder links zum Park hinüber, hoppla, da hatte er doch ein Stück des Grenzsteins mitgenommen! Na, nicht so schlimm, es hatte nur einen kleinen Holperer gegeben, und besser jetzt als später, wenn Hanni neben ihm saß. In flottem Trab ging es den Weg hinauf. Da hinten winkte sie schon. „ Brrr !“ machte Achmed und zog kräftig an den Zügeln. Zottel blieb gehorsam stehen.
    Hanni strahlte. Sie hatte sich ihr neues blaues Kleid angezogen, und ihre Wangen glühten in sattem Purpurrot. „Ich habe uns ein Picknick mitgebracht“, sprudelte sie heraus, um ihre Verlegenheit zu überspielen.
    Achmed — hingerissen von ihrem Anblick — überhörte es glatt. Wer es nicht überhörte, war Zottel, Er schnupperte begeistert und machte den Hals lang, so daß Achmed die Zügel entglitten. Er konnte sie gerade noch wieder auffangen.
    Auffordernd rutschte er zur Seite und half Hanni beim Einsteigen. Vor Befangenheit fiel ihm nicht ein einziger deutscher Satz ein, so warf er Hanni nur einen langen, sehnsüchtigen Blick zu.
    „Süß!“ sagte Hanni und lispelte vor Aufregung. „Ich meine, das Pony, Zottel! Ich mag ihn am liebsten von allen Pferden in Groß- Willmsdorf !“
    Achmed war froh, daß er jetzt die Zügel aufnehmen und anfahren mußte, das enthob ihn für den Augenblick der Verpflichtung, längere Reden zu halten. Zudem zeigte Zottel keine große Lust, sich in Bewegung zu setzen, ihn beschäftigte der Duft, der von Hannis Picknicktüte ausging. Achmed mußte ein paarmal heftig schnalzen und die Zügel auf das Hinterteil des Ponys niedergehen lassen, ehe Zottel sich in einen gemächlichen Trab setzte, den er immerhin bis zum Waldrand beibehielt.
    Dort befand er, daß es nun genug sei mit der Anstrengung und ein kleiner Imbiß nicht schaden könne. Er blieb stehen.
    „ Hüa !“ rief Achmed. „Was ist los mit dir? Hüa !“
    Zottel schnaubte, schüttelte ärgerlich den Kopf und machte drei Schritte auf den Wegrand zu, wo er den Kopf senkte und zu grasen begann.
    „He!“ Achmed ließ ärgerlich die Zügel auf Zottels Hinterbacken klatschen.
    Zottel machte zwei Schritte und graste weiter.
    „Er hat Hunger, der arme Kerl“, sagte Hanni sanft. „Laß ihn einen Augenblick fressen.“
    „Wenn du es möchtest“, gab Achmed — scheinbar großmütig — nach und war heilfroh, Hanni damit die Verantwortung zuschieben zu können, wenigstens für den Augenblick.
    Außerdem gab es ihm Gelegenheit, sich dem eigentlichen Zweck des Ausflugs zuzuwenden.
    „Hübsch bist du“, murmelte er verlegen und berührte mit der Fingerspitze eine von Hannis dunklen Locken.

    „Stimmt gar nicht!“ wehrte Hanni verlegen ab.
    „Stimmt doch! Das hübscheste Mädchen von der Welt!“
    „Was du so redest...“
    Darauf fiel Achmed nun absolut nichts mehr ein. Hilfeflehend sah er zu Zottel. Der aber machte keine Anstalten, seinen Imbiß zu beenden. Auf Achmeds Schnalzen hin drehte er sich kurz zu den beiden um, warf ihnen einen langen, wie es Achmed schien, spöttischen Blick zu und fraß weiter.
    „Ein hübscher Kerl“, sagte Hanni zärtlich.
    „Ja.“
    „Dieses dicke, zottige Fell, wie ein Teddybär, so richtig zum Knuddeln.“
    „Ja.“
    „Ich habe noch nie ein Pferd mit so einem Fell gesehen!“
    „Hm.“
    „Und die ausdrucksvollen Augen! Man sieht richtig, wie klug er ist. Ich glaube, er versteht alles!“
    „Ja.“
    „Ich möchte ihn streicheln“, sagte Hanni und sprang aus dem Wagen, gerade als Achmed sich entschlossen hatte, vorsichtig seinen Arm um Hannis Schultern zu legen.
    Hanni ging zu Zottel und begann ihm Stirn und Hals zu kraulen. Achmed seufzte und sah ihr zu. Zottel hob den Kopf und schnupperte an Hannis Taschen. Dann rieb er wohlig seine Nase an ihrer Kostümjacke ab.
    „Er hat dich schmutzig gemacht!“ rief Achmed ein bißchen besorgter, als es die Situation erforderte.
    „Das macht doch nichts!“
    Hanni schlang die Arme um Zottels Hals und drückte ihr heißes Gesicht in seine Mähne.
    „Du bist ein Lieber! Mein liebstes Zottelpferd bist du!“
    Achmed schluckte. Er kam sich verdammt einsam und vernachlässigt vor, so allein auf der Kutsche.
    „Wollen wir jetzt nicht weiterfahren?“ wagte er einen Vorstoß.
    Hanni flüsterte und schmuste mit Zottel.
    „Komm, wir wollen weiterfahren!“ bat Achmed.
    Hanni trennte sich seufzend von Zottel.
    „Also gut.“
    Sie kletterte in die Kutsche und sah zärtlich-verliebt auf Zottel, der den Kopf nach ihr umdrehte und ihr — so schien es Achmed —
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