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Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Titel: Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn
Autoren: Tina Caspari
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Hof zurückritt, schwappte an manchen Stellen Zottel das Wasser schon bis zum Bauch.
    „Halt durch, mein Kleiner, ich weiß, daß du es schwer hast in der Schlammbrühe“, flüsterte Bille.
    Die Leute vom Hilfsdienst hatten inzwischen begonnen, das Vieh vom Nachbarhof in Sicherheit zu bringen.
    „Kommt ihr klar da drüben?“ rief der junge Mann, als Bille vorbeiritt.
    „Bestens. Das Vieh ist schon in Sicherheit.“
    Simon erwartete sie schweißgebadet und schmutzbedeckt, aber stolz. Neben ihm standen zwei große Körbe, die er mit Säcken verschlossen hatte.
    „Hab die Hühner alle gekriegt. Verladen wir jetzt die Schweine?“
    „Dazu muß uns noch was einfallen. Spann schon mal an, ich sehe nach, wie weit Bettina ist.“
    Bettina hatte ganze Arbeit geleistet. Drei Bündel mit Kleidung und Wäsche und zwei Körbe mit Lebensmitteln und Geschirr standen zum Verladen bereit. Das Baby schlief in der Wiege und der kleine Junge spielte friedlich auf dem Küchenfußboden, während Bettina und Lieselotte die Vorräte aus dem Keller in den ersten Stock des Hauses schleppten.
    „In fünf Minuten fahren wir ab!“ rief Bille durchs Haus. „Dreht die Hauptsicherung raus, wenn ihr sie findet. Die teuren Klamotten nach oben! Fernseher und so.“
    „Haben wir längst gemacht.“
    Im Hof war Simon dabei, Zottel und Sternchen vor den Autoanhänger zu spannen. Eine Wäschestange mußte als Deichsel dienen. Es zeigte sich wieder einmal, daß Simon ein Meister der Improvisation war.
    Seine Stute Pünktchen, die er an die Scheune gebunden hatte, trippelte nervös hin und her, ihr behagte das unfreiwillige Fußbad ganz und gar nicht.
    Bille schaute beunruhigt auf das gurgelnde, glucksende Wasser, das ihr schon bis zu den Waden reichte. Hoffentlich kamen sie mit dem Wagen überhaupt noch vom Hof. Sie half Simon beim Anspannen, dann rannte sie ins Haus hinüber und holte die Bündel und Körbe.
    „Beeilt euch, sonst kommen wir nicht mehr weg! Du, Lieselotte nimmst das Baby. Hast du hohe Gummistiefel? Zieh die von deinem Vater an. Komm! Und du — möchtest du reiten?“ fragte sie den kleinen Jungen. Er nickte heftig. „Fein, dann darfst du zum Onkel Simon aufs Pferd.
    Simon hatte das Gepäck und die Körbe mit den Hühnern verstaut. Lieselotte mit dem Baby wurde obendrauf gesetzt.
    „Die Schweine!“ rief Bille. „Die müssen doch auch noch mit!“
    „Unmöglich“, sagte Simon. „Wie sollen wir die noch auf den Wagen kriegen? Sie müssen eben schwimmen.“
    „Spinnst du? Kommt nicht in Frage! Haben wir irgendwo noch Decken?“
    „Oben im Schlafzimmer auf dem Schrank“, sagte Lieselotte zaghaft. „Die Bettdecken von den Großeltern.“
    Noch einmal rannte Bille zum Haus zurück und kam kurz darauf mit zwei lila Steppdecken wieder.
    „Schnell, komm!“ rief sie Simon zu.
    „Was hast du vor?“ Simon hatte Mühe, mit Billes Tempo Schritt zu halten.
    Im Stall faltete Bille die erste Decke der Länge nach zusammen und gab Simon das eine Ende in die Hand. Das andere zog sie unter dem Bauch des Schweins durch. „Jetzt oben eng zusammenschlagen!“ kommandierte sie. „Dann können wir es leicht hochheben und tragen.“
    „Du meinst, das funktioniert?“
    Es funktionierte tatsächlich. Zum Erstaunen Bettinas und der Kinder erschienen Bille und Simon mit einem vergnügt grunzenden Schwein in einer lila Taftdecke, die sie auf den Anhänger legten. Auch dem zweiten Schwein gefiel diese Behandlung außerordentlich gut.

    „Es sieht aus wie die Oma!“ jubelte der Junge.
    „Sie sind zu beneiden“, seufzte Bettina, „die einzigen von uns, die es warm, sauber und trocken haben!“
    „Haben wir alles?“ fragte Simon. „Dann nichts wie weg hier, Freunde.“
    „ Assi !“ rief Lieselotte plötzlich schrill aus.
    „Wer ist Assi ?“
    Ein klägliches Winseln und Jaulen gab Bille die Antwort.
    „Beißt Assi ?“
    Lieselotte schüttelte den Kopf. Bille rannte hinter’s Haus und fand die struppige Hündin auf dem Dach ihrer Hütte.
    „Du Ärmste, wir werden dich hier nicht ersaufen lassen. Komm, Assi !“ Bille öffnete den Zwinger und die Hündin sprang dankbar an ihr hoch und leckte ihr das Gesicht. Assi wurde zu den Schweinen auf die Decken gesetzt.
    „Jetzt müssen wir nur noch von hier wegkommen“, stöhnte Bille. „Drückt alle die Daumen! Achtung — festhalten!“ Bille nahm Zottel am Zaum und trieb die beiden Pferde an. Simon schob von hinten, während Bettina, den Jungen auf dem Arm, bei Pünktchen zurückblieb .
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