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Bibi Blocksberg - 01 - Hexen gibt es doch

Bibi Blocksberg - 01 - Hexen gibt es doch

Titel: Bibi Blocksberg - 01 - Hexen gibt es doch
Autoren: Theo Schwartz
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ganz so schlimm aus, er war ein wenig höflicher:
    » Ahöm, Barbara, ich muss sagen, das… das da in der Schüssel, das… nun ja… riecht schon sehr außergewöhnlich!«
    Weder Bibi noch ihr Vater dachten daran, nach der Suppenkelle zu greifen und sich etwas auf den Teller zu tun. Im Gegenteil: Herr Blocksberg versuchte einen Trick, den er schon einige Male mit Erfolg bei seiner Frau ausprobiert hatte, wenn er sich vor etwas drücken wollte.

    » Äh, da fällt mir gerade ein, Liebes, ich muss ganz schnell zurück ins Büro! Wir haben in zehn Minuten eine wichtige Sitzung, die habe ich völlig verschwitzt. Bis später dann!«
    Er wollte sich hastig davonstehlen, aber der ärgerliche Ton in der Stimme seiner Frau hielt ihn zurück.
    »Oh, nein! So nicht! So haben wir nicht gewettet!«, schimpfte sie und stützte ihre Hände in die Hüften. »Drei Stunden habe ich in der Küche gestanden, um euch beiden etwas Leckeres zu kochen. Dieses köstliche Schwefelragout ist nach einem alten Rezept meiner Großmutter. Und deshalb wird jetzt gegessen!«
    »Ich weiß etwas Besseres: Gib mir doch lieber das Rezept von deiner Oma, Barbara-Mäuschen!« Herr Blocksberg lächelte verschmitzt.
    »Dann esse ich das jetzt gleich auf. Es schmeckt bestimmt immer noch besser als dieses köstliche Schwefelragout nach Großmutterart!«
    »Ha-ha! Sehr witzig!« Seine Frau lächelte säuerlich. »Was ist mit dir, Bibi?«
    Bibi gab keine Antwort, sondern wankte mit angeekeltem Gesicht zum Balkon und jammerte: »Oooh! Ich glaube, mir wird gleich schlecht!«
    Da platzte Frau Blocksberg der Kragen.
    »Jetzt reicht es mir! Nie wieder koche ich euch so etwas Leckeres zum Mittagessen! Ihr könnt euch in Zukunft ein Brot schmieren!«
    »Na gut, Barbara«, lenkte Herr Blocksberg ein, als er merkte, dass seine Frau ernsthaft böse war, »wenn du unbedingt darauf bestehst, dann kann ich ja mal einen kleinen Löffel davon kosten.«
    Zum Glück musste er es nicht, denn sein Hexentöchterchen hatte inzwischen etwas viel Besseres organisiert. Gerade, als sie auf dem Balkon stand, umschmeichelte ein würziger Bratenduft ihre Nase. Er kam aus der Nachbarwohnung von Herrn Müller.
    Der gute Mann hatte sich an diesem Tag einen leckeren Schweinebraten zubereitet. Den hatte er gerade aus dem Ofen genommen, auf den Tisch gestellt und wollte gerade tüchtig zugreifen.
    Aber genau in dem Augenblick hatte gleich nebenan auf dem Balkon die kleine Hexe aus Neustadt einen Hexspruch gesagt: »Eene meene Kullerbauch, Herrn Müllers Essen will ich auch! Hex-hex!«
    Plötzlich schaute Herr Müller verblüfft auf den Tisch, wo nur noch ein paar einsame Klöße in der Schüssel dampften. Der Braten war weg. Stattdessen befand er sich jetzt auf dem Esstisch der Familie Blocksberg.
    Bibi nicht faul, nahm sofort Platz, griff zu Messer und Gabel und machte sich voller Heißhunger darüber her. Natürlich vergaß sie auch nicht, ihrem Vater davon anzubieten. Aber der kam leider nicht mehr dazu, sich ein großes Stück knusprigen Braten auf den Teller zu legen.
    »Bibi! Wo hast du das her?«, rief Barbara Blocksberg empört.
    »Von Müllers«, antwortete Bibi wahrheitsgemäß. »Los, Papi! Lass es dir schmecken! Es ist genug da.«
    » Bibi! Jetzt reicht es mir aber!«
    Die Stimme ihrer Mutter klang ausgesprochen wütend.
    » Sofort hext du das wieder dorthin zurück, wo du es hergeholt hast. Du solltest dich schämen! Eine Hexe stiehlt nicht!«
    » Du hast ja Recht, Mami«, gab Bibi kleinlaut nach und sagte: »Eene meene einerlei, flieg zurück, du Schweinerei! Hex-hex!«

    Herr Müller staunte nicht schlecht, als plötzlich der Braten wieder da war. Die kleinen Zwillinge seines Sohnes, die neben ihm in ihren Hochstühlen saßen, quietschten vergnügt auf. Sie dachten, ihr Opa könnte zaubern.
    Aber Herr Müller ahnte natürlich sofort, wer dahinter steckte und schimpfte gewaltig auf die Blocksbergs.

Das Hexenhaus
     
    Bei den Blocksbergs stand immer noch das Schwefelragout auf dem Tisch. Bibi und ihr Vater wollten einfach nicht davon probieren. Da ging Barbara Blocksberg mit gutem Beispiel voran, tauchte ihren Löffel in die grüne Brühe und führte ihn zum Mund.
    »Aaaah!«
    Sie verdrehte genießerisch die Augen.
    »Hm, lecker! Genauso, wie es Oma immer gemacht hat. Kinderchen, hat sie zu uns gesagt, Schwefel ist sehr gesund und schmeckt!«
    Als sie jedoch den ersten Löffel voll genommen hatte, wurde sie plötzlich puterrot im Gesicht und hustete. Dann schaute sie ihre Lieben
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