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Bibelgeschichten für kleine Leute

Bibelgeschichten für kleine Leute

Titel: Bibelgeschichten für kleine Leute
Autoren: Patmos
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beschloss, Gott klein zu machen.
    Ahab heiratete eine Prinzessin aus Sidon am Meer. Sie hieß Isebel und war sehr schön. Was Ahab an Isebel aber am besten gefiel, das waren ihre Götter. Ja: Götter! Sie hatte mehrere Götter und die trug sie bei sich: Figuren aus Ton oder Silber. Diese Götter sahen so klein und so harmlos aus, dass Ahab sich freute. „Das Volk soll nicht mehr Gott anbeten“, sagte er, „sondern die Götter von Isebel.“ Und er dachte sich im Stillen: „Ich bin größer.“
    Einmal, als Ahab und Isebel ein Fest feierten, kam ein Mann in einem staubigen Mantel. Er war nicht prachtvoll und nicht ausgelassen wie die Leute auf Ahabs Fest. Er war auch nicht ängstlich und ärmlich wie Ahabs Diener. Er sah so aus wie einer, der andere Sachen wichtiger findet als Essen und Trinken und schöne Kleider zu tragen.
    Ahab sah ihn an und ärgerte sich. „Ich habe schon von dir gehört“, sagte der König. „Du bist Elia.“
    Elia verneigte sich nicht. „Ich habe noch nichts von dir gehört“, sagte er. „Jedenfalls nichts Gutes.“
    Elia setzte sich und begann zu erzählen: wie Gott die Erde machte und den großen Regen. Wie Gott aus Abraham ein großes Volk machte und wie Gott das Volk Israel aus Ägypten befreite durch Mose, Mirjam und Aaron. Wie Gott den Hirten David groß machte und …
    „Papperlapapp!“, schrie da König Ahab. „Das ist alles nur Gerede.“ Er sprang empört auf. Sein großer Mantel machte Wind. Er stampfte mit den Füßen, dass es donnerte. Der Boden schien zu beben. „Den großen Regen macht wohl Gott?“ Er lachte dröhnend. Seine Freunde lachten mit.
    „Ja“, sagte Elia leise. „Den Regen macht Gott.“ Er stand langsam auf. „Und er lässt dir sagen: Er wird keinen Regen mehr machen – es sei denn, du bittest ihn darum.“
    Ahab brüllte vor Zorn. Er stellte sich auf seinen Thron und reckte die Faust in die Höhe. „Der König bittet niemanden!“, schrie er. „Der König befiehlt!“ Seine Freunde jubelten ihm zu.
    Elia aber drehte sich um und ging weg.
    „Und?“, fragte Niklas. Er trommelte auf die Armlehnen seines „Throns“. „Wer hat gewonnen?“ Da sah es aus, als ob Mose grinste. „Gott natürlich“, sagte er. Frau Bibelwitz erzählte uns, dass es lange dauerte, bis König Ahab klein beigab. Zuerst tat er so, als ob er gar nicht merke, dass dem Land der Regen fehlte. Dann befahl er Isebels Priestern, Regen zu machen. Aber das konnten sie nicht. Dann erst, dann besann er sich auf Elia.
    „Und der konnte das?“, fragte Niklas und stieg von seinem „Thron“. Mose schüttelte sich. „Das hat dann Gott gemacht“, sagte er. „Für Elia“, sagte ich.
    Ich habe auch einmal gehört: Gott hat Elia so gern gehabt, dass er ihn zu sich in den Himmel holte − mit einem feurigen Wagen!

Jona ruft nach Recht
    Einmal erzählte uns Frau Bibelwitz von Jona. Das war, als Niklas endlich genau die coolen Fußballschuhe bekommen hatte, die er sich immer gewünscht hatte.
    Aber Eddi aus seiner Mannschaft, der, den er immer übertrumpfen wollte, bekam genau die gleichen. Niklas schmiss seine neuen Schuhe in die Ecke. Da nahm Frau Bibelwitz die Schuhe und stellte sie ganz oben auf den Schrank. „Du bist wie Jona“, sagte sie zu Niklas. „Du erreichst das, was du wolltest, aber du kannst dich nicht freuen.“
    Jona, der Prophet, hörte von Ninive. Ninive war eine große, reiche, mächtige Stadt. Aber übel ging es dort zu. Jona hörte, dass die Reichen in Ninive immer reicher wurden, die Armen aber immer ärmer. Jona hörte, dass die Armen in ihrem Elend zu Gott flehten: „Hilf uns, Herr, wir sind am Ende!“ Und Jona kannte Gott und wusste: „So kann es nicht weitergehen. Gott will das Unrecht und das Elend nicht.“
    Also machte Jona sich auf (er ging nicht unbedingt auf geradem Weg dorthin, denn unterwegs bekam er Angst und machte erst mal einen Umweg) und ging nach Ninive.
    Und Jona schrie in den Straßen der Stadt: „Ihr Reichen! Ändert euch! Gott kann euch nicht mehr leiden! Drei Wochen noch – dann macht er Schluss mit euch!“
    Da erschraken die Reichen und überlegten. „Dieser Prophet hat recht“, sagten sie untereinander. „Gott will das Unrecht und das Elend nicht.“ Und sie änderten ihr Leben.
    Drei Wochen nur – und Ninive veränderte sein Gesicht. Ein Lächeln lag auf der Stadt. Anstatt Klagen hörte man Lobgesang in den Straßen, fröhliche Gesänge, Lachen. Und Jona? Jona wollte sterben.
    „Waaas?“ Ich schnappte nach Luft. „Wieso
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