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BIANCA SPEZIAL Band 04

BIANCA SPEZIAL Band 04

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 04
Autoren: KAREN TOLLER WHITTENBURG SUSAN MALLERY
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sie.“
    „Das ist es für Sie beide. Haben Sie irgendeine medizinische Ausbildung?“
    Er erzählte ihr von seinem Kursus in Erster Hilfe.
    „Erstgeburten dauern notorisch lange“, teilte Dr. Moreno ihm mit. „Angesichts der Häufigkeit der Wehen und der Tatsache, dass die Fruchtblase bereits geplatzt ist, müssen wir jedoch davon ausgehen, dass das Baby nicht wartet, bis der Fahrstuhl repariert ist. Ich möchte Ihnen einige Dinge erklären, falls Sie das Kind holen müssen. Haben Sie schon mal ein Neugeborenes gesehen?“
    „Eigentlich nicht.“ Dass die Ärztin ihm auftrug, bei der Geburt zu helfen, gefiel ihm ganz und gar nicht. Aber Heather war auf ihn angewiesen.
    Dr. Moreno trug ihm auf, Heather auf den Rücken zu legen und ihr beim Atmen zu helfen. Er atmete entsprechend der Anweisungen und diente Heather damit als Vorbild, als die Wehen in immer kürzeren Abständen kamen und länger anhielten.
    „Es tut so weh“, stöhnte sie nach einer besonders langen und intensiven Reihe von Wehen.
    „Ich weiß. Aber Sie schaffen es.“ Jim hielt weiterhin ihre Hand und atmete mit ihr, während er sich fragte, warum etwas so Wundervolles wie eine Geburt so verdammt schwer für die Mutter sein musste.
    Der kleine Raum schien immer enger zu werden. Er wusste nicht, ob es stickiger wurde oder es ihm nur so erschien. Während er Heather gut zuredete, wartete er auf einen sanften Ruck, der ihm verriet, dass der Fahrstuhl wieder funktionierte.
    „Ich will pressen“, wisperte sie.
    „Warten Sie.“ Er drückte ihre Finger mit einer Hand und wischte ihr mit der anderen den Schweiß von der Stirn. Den Hörer hielt er zwischen Schulter und Ohr geklemmt. „Sie will pressen“, teilte er der Ärztin mit.
    „Verbieten Sie es ihr. Sie müssen zuerst prüfen, ob der Kopf des Babys schon zu sehen ist. Erst dann ist sie zur Entbindung bereit.“
    Jim schluckte schwer. Er wollte nicht, dass Heather bereit für die Entbindung war, und er wollte schon gar nicht nachsehen. „Ich bin gleich wieder da“, sagte er und ließ den Hörer fallen.
    „Was ist denn?“, wollte Heather wissen.
    Noch vor zwei Stunden war er dieser Frau nie begegnet. Er konnte es unmöglich tun. „Ich soll nachsehen, ob der Kopf schon da ist.“
    Ihre großen Augen wurden noch größer. „Ich fasse es nicht, dass ich mein Baby hier in einem Fahrstuhl kriege!“
    „Wem sagen Sie das?“
    Er machte sich auf Tränen gefasst. Stattdessen lächelte sie matt. „Das wird eine großartige Geschichte abgeben. Ich freue mich schon darauf, sie meinem Baby später zu erzählen.“ Dann schwand ihr Humor. Sie blickte an sich hinab. Zum ersten Mal seit dem Beginn der Wehen trat Farbe auf ihre Wangen. „Ich glaube nicht, dass ich mir allein den Slip ausziehen kann.“
    Er räusperte sich und versuchte sich einzureden, dass es eine ganz normale, keineswegs intime Situation war. Ohne hinzusehen, griff er unter ihren weiten Rock und streifte ihr den Slip ab. „Ich soll nach dem Baby sehen“, sagte er und mied dabei ihren Blick.
    „Ich weiß. Es tut mir leid.“
    „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen.“
    „Mir ist danach. Sie haben ganz bestimmt nicht darum gebeten.“ Sie presste die Lippen zusammen und keuchte durch die nächste Wehe. „Auch Sie werden eine unglaubliche Geschichte zu erzählen haben.“
    „Ich kann es kaum erwarten.“
    Bei der nächsten Wehe schrie sie auf und klammerte sich mit aller Kraft an seine Hand. Mit schweißüberströmtem Gesicht stieß sie hervor: „Hören Sie, Jim, ich habe momentan viel zu große Schmerzen, um schamhaft zu sein. Also sehen Sie nach dem Baby. Bitte!“
    Er nickte, wappnete sich für das Unausweichliche und spähte um ihr Knie herum. „Ich kann nichts sehen.“
    Trotz ihrer Schmerzen und Atemlosigkeit lachte Heather laut auf. „Sie haben ja auch die Augen geschlossen. Sie werden sie öffnen müssen, um etwas zu sehen.“
    Er fühlte sich wie ein Schwachsinniger. „Ich glaube nicht, dass ich es kann.“
    „Natürlich können Sie das. Stellen Sie sich vor, Sie befänden sich im Zoo und ich wäre eine Giraffe.“
    Sie sah nicht aus wie eine Giraffe, aber er kniete sich zwischen ihre Füße, schob ihr Kleid hoch und studierte ihren Körper. Dann richtete er sich auf und griff zum Hörer. „Ich glaube, ich kann den Kopf des Babys sehen.“
    „Verdammt“, murrte Dr. Moreno. „Offensichtlich will sie die Entbindung schnell hinter sich bringen. Okay, Jim. Sagen Sie ihr, dass sie noch nicht pressen soll,
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