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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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normalerweise verkehrte, bewegte sie sich nicht unbedingt graziös. Ihr Gang wirkte zu steif, zu entschlossen, und doch war ihre ausdrucksvolle Körpersprache durchaus attraktiv.
    „Nun müssen Sie also doch Zeit für das Haus verschwenden“, bemerkte sie über die Schulter hinweg.
    „Hören Sie, Miss Grant …“
    „Sie wissen vermutlich nicht, wie es ist, an einem Haus wie diesem zu hängen, oder?“
    „Da haben Sie allerdings recht.“
    „Ihrer Ansicht nach kann man wohl nur etwas für eine Villa mit sechzehn Zimmern und unschätzbar wertvollen Kunstwerken empfinden.“
    „Eigentlich gibt es überhaupt kein Haus, das mir etwas bedeutet.“
    Sie blieb stehen, drehte sich zu ihm um und schaute ihn verwundert an. „Tja, nun.“ Ihr Blick wurde ein wenig sanfter, obwohl ihre nächsten Worte keineswegs milde klangen. „Vielleicht können Sie sich ja beim Kaffee schon mal den besten Ansatzpunkt für die Abrissbirne ausgucken.“
    Lucas machte sich nicht die Mühe, ihr zu erklären, dass dieses Gebäude den Einsatz einer Abrissbirne nicht lohnte, dass es in der Tat überhaupt nicht abgerissen zu werden brauchte. Weitaus praktischer und billiger war es, das kellerlose Gebäude einfach an einen weniger attraktiven Standort zu versetzen und als Schlafbaracke für Rancharbeiter oder Haushaltspersonal zu verwenden. Allerdings glaubte Lucas nicht, dass dieser Gedanke sie erleichtert hätte. Das Gebäude sah so aus, als gehörte es genau an diesen Standort.
    Als Rebecca vor ihm die Stufen zur Veranda erklomm, musste er mühsam den Blick von ihren wiegenden Hüften abwenden. Diese Rebecca Grant hatte das gewisse Etwas. Das Wort Wunderschön erschien ihm zu bombastisch und passte auch nicht zu ihr. Aber sie besaß eine aufreizende Energie, einen seltsamen Magnetismus, eine unbestreitbare Stärke.
    Wie sein Bericht an seinen Vater über die Ranch auch immer ausfallen mochte, er wusste, dass er sich an diesem Tag nicht langweilen würde.
    „Bitte schön“, murmelte Rebecca, während sie Lucas Halliday eine Tasse Kaffee hinstellte. Der Form halber bedachte sie ihn mit einem nüchternen flüchtigen Lächeln.
    Sie wollte diese Ranch nicht verlassen. Und der Verkauf stünde auch gar nicht zur Debatte, wenn ihre Eltern nicht wegen des angegriffenen Gesundheitszustands ihrer Mutter nach Florida zu deren Schwester ziehen wollten.
    Und hätte Rebecca nicht ihre langjährige Verlobung mit dem Nachbarrancher Gordie McConnell gelöst, wäre es auch nicht dazu gekommen. Dann hätten sie nach dem Fortzug ihrer Eltern die beiden Ranchs gemeinsam führen können, aber allein traute Rebecca es sich nicht zu.
    Sie hatte ja schon geahnt, dass es ihr schwerfallen würde, potenzielle Käufer herumzuführen, aber in Wirklichkeit war es noch viel härter. In Wirklichkeit hatte sie Lucas Halliday vor sich, einen berühmt-berüchtigten Geschäftemacher und Erbe eines Familienimperiums. Er trug nach Maß gefertigte Stiefel, einen Sweater mit Designer-Label auf der Brusttasche und Jeans, die gerade alt genug waren, um die richtige Passform zu haben.
    Er brachte sie durcheinander. Es lag an seiner selbstsicheren Art, sich zu bewegen, und an seinem Aussehen.
    Er war nicht im traditionellen Sinn gut aussehend. Die Oberlippe war voller als die Unterlippe, Wangenknochen, Nase und Kinn waren sehr markant. Die Augen hatten die Farbe von Bernstein und die Haare die von Ahornsirup mit sandfarbenen Strähnen. Mit seinem gestählten Körper hätte er jedem Mann Fitnessgeräte verkaufen können.
    Sollte er doch die Ranch kaufen, wenn er wollte. Rebecca hoffte nur, dass er eine schnelle Entscheidung traf und dann wieder aus ihrem Leben verschwand. Er schien schon jetzt zu viel Raum einzunehmen.
    Nachdem sie einen Schluck von ihrem Kaffee genommen hatte, ging sie in die angrenzende Kammer, die ihr Vater als Büro benutzte. Dort holte Rebecca die von ihm vorbereiteten Papiere wie Grundrisse des Anwesens, Berechnungen der Ernteerträge und Futtermengen sowie eine Inventarliste der Gerätschaften.
    Sie legte den Stapel auf den Küchentisch, an dem Lucas saß. „Hier. Vielleicht möchten Sie sich das schon mal ansehen, während Sie Ihren Kaffee trinken, damit wir keine Zeit verschwenden.“
    Sie betonte das Wort „wir“ ein wenig, denn sie hätte es vorgezogen, den Tag mit den Rancharbeitern zu verbringen und Zäune zu flicken. Stattdessen musste sie sich nun mit einem Mann abgeben, der ihr Zuhause abreißen wollte und nicht davor zurückschreckte, es ihr ins
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