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Bianca Arztroman Band 0031

Bianca Arztroman Band 0031

Titel: Bianca Arztroman Band 0031
Autoren: Abigail Gordon Maggie Kingsley Jennifer Taylor
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Augen schienen noch immer viel zu groß für dieses kleine Gesicht. Dann holte sie tief Luft. “Du erinnerst dich doch an den Tag, bevor ich krank wurde, als ich aus Kitzbühel zurückkam, und ich so sauer auf euch war … auf Kate und dich?”
    Ethan nickte. Und ob er sich erinnerte.
    “Nun, an diesem Morgen, bevor Kate mich auf Antiobiotika setzte, hatte ich schon ein bisschen Blut gespuckt.”
    “Du hast …
was
?” Es fiel ihm sichtlich schwer, sich zu beruhigen. “Warum hast du bloß niemandem etwas davon gesagt … mir oder Kate oder meinetwegen auch Rhona?”
    “Weil ihr mich dann todsicher nicht hättet nach Kitzbühel gehen lassen. Und ich musste Franz wiedersehen”, verteidigte sich das Mädchen.
    “Dann hast du auch noch Tennis gespielt?!”
    “Das wollte ich ursprünglich gar nicht”, berichtete sie. “Aber Franz und ich hatten am Tag davor Streit gehabt, und ich wollte ihm beweisen, dass ich mit den anderen mithalten kann, auch wenn ich Mukoviszidose habe. Das war vielleicht nicht besonders schlau …”
    “Das kannst du laut sagen”, knurrte Ethan. “Warum hast du uns um Himmels willen nicht gleich etwas gesagt? Wenn wir dich früher ins Krankenhaus hätten bringen können, hättest du dir … und uns … einiges ersparen können.”
    “Ja, ich weiß”, wand sich Jodie. “Aber ich wollte auf keinen Fall ins Krankenhaus. Ich wollte Franz sehen. Ich …” Zwei dicke Tränen rollten über ihre Wangen. “Ich hatte geglaubt, Franz liebt mich.”
    Ethan stand auf und ging auf sie zu. “Mein armer Liebling”, sprach er tröstend auf sie ein, “bitte weine nicht. Beruhige dich. Bitte … nicht weinen.”
    “Oh Daddy, die ganze Zeit, die ich im Krankenhaus war und auch später, als wir noch in unserem Haus in den Bergen waren, weil ich mich erholen musste, ist er nicht ein einziges Mal gekommen, um nach mir zu sehen.” Jodie hatte ihr Gesicht an Ethans Brust vergraben und weinte sich aus. “Und jetzt? Wir sind fast zwei Monate wieder hier, und ich habe noch nicht einmal eine lausige Postkarte von ihm bekommen.”
    “Ach, meine Kleine, es tut mir so leid für dich”, sagte Ethan mit verhaltener Stimme. “Aber manchmal ist es eben so. Man liebt jemanden ganz wahnsinnig, aber auch wenn man sich noch so große Mühe gibt, schafft man es nicht, dass derjenige diese Liebe erwidert.”
    Jodie hob ihr tränenüberströmtes Gesicht zu ihm und sah ihn fragend an. “Du vermisst sie sehr, nicht wahr? Ich meine … Kate.”
    Er drückte sie unwillkürlich ein wenig fester an sich und antwortete: “Ja, das stimmt. Ich vermisse sie sehr.”
    “Das ist auch meine Schuld”, jammerte Jodie. “Sie ist gegangen, weil ich alle diese schrecklichen Sachen zu ihr gesagt habe.”
    “Das ist jetzt nicht mehr wichtig.”
    “Doch … ist es”, sagte Jodie und nahm das Taschentuch, das Ethan ihr hinhielt, um sich die Nase zu putzen. “Ich war an dem Tag so fertig, weil Franz die ganze Zeit mit diesem anderen Mädchen rumgemacht und mich links liegen gelassen hat. Und als ich zurückkam, dachte ich, du hättest Mum nun ganz vergessen oder wenigstens doch nicht mehr so lieb, wie du immer gesagt hast.”
    “Jodie, mein Engel, ich werde deine Mutter immer lieben.”
    “Aber …”
    “Hör mir zu. Du liebst mich doch, oder?”
    “Natürlich, Daddy, das weißt du doch.”
    “Aber du liebst auch Franz?”
    “Nein … doch”, protestierte sie verwirrt, “aber das ist doch nicht dasselbe!”
    “Eben. Und genau das ist der Punkt”, betonte Ethan. “Es ist nicht dasselbe, weil es verschiedene Arten von Liebe gibt, weil jede Liebe verschieden ist. Du liebst Franz, und du liebst trotzdem mich nicht weniger. Ich liebe dich, und ich habe Kate geliebt und deine Mutter. Deine Mutter wird immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen, und wenn sie weitergelebt hätte, bin ich mir sicher, wären wir miteinander alt geworden. Aber sie lebt nicht mehr. Und als ich Kate getroffen habe, habe ich geglaubt, jemanden gefunden zu haben, mit dem ich wieder glücklich werden kann. Ist das so ein Verbrechen?”
    Jodie schüttelte den Kopf. “Nein. Es tut mir sehr leid, Dad.”
    “Es ist ja auch nicht mehr so schlimm, meine Kleine”, bekräftigte Ethan noch einmal.
    “Aber Dad, wenn sie dich wirklich geliebt hätte, wäre sie doch nicht weggelaufen, stimmt’s?”, wandte Jodie unsicher ein. “Ich meine, wenn sie dich wirklich richtig geliebt hätte, hätte ich doch sagen können, was ich wollte, und es
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