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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum
Autoren: Susan Wiggs
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sah ihr Lächeln vor sich. Wie sie sich über Sachen freuen konnte. Ihre offene Art mit jedem, den sie traf. Ihr Temperament, ihr Lachen und ihre schnelle, ehrliche Leidenschaft für das, was sie tat … und für ihn.
    „Ich freue mich für dich, Dad.“ Daisys Gesicht glühte, als wäre sie im Besitz irgendeines mystischen weiblichen Wissens. „Wirklich, ich finde, du und Nina, ihr passt großartig zusammen. Ich sehe, dass ihr verrückt nacheinander seid, und ich fühle, dass es dieses Mal anders ist. Ich mag es, euch zusammen zu sehen. Mit ihr bist du so lebendig, Dad, wirklich.“
    Oh. Tja, Pech.
    „Was ist das für ein Blick, Dad?“
    „Ich, äh, hab mit ihr auf der Hochzeit Schluss gemacht.“
    „Sag mir, dass das nicht stimmt. Sag mir, dass du nicht so etwas unglaublich Dummes getan hast.“
    „Doch, ich habe etwas so unglaublich Dummes getan.“
    „Dann mach es rückgängig, Dad. Beeil dich!“

28. KAPITEL
    S  pät am Abend stand Nina zum vielleicht letzten Mal auf dem Steg des Inn am Willow Lake. Sie sagte nicht nur ihrem lang gehegten Traum Auf
    Wiedersehen, sondern auch etwas Tieferem, Reicherem. Der Liebe, die sie mit Greg gefunden hatte. Sie nahm an, dass sein „Du bist gefeuert“ etwas übereilt ausgesprochen war, aber sie hatte die Worte auch gar nicht hören müssen. In ihrem Herzen hatte sie die Entscheidung schon getroffen, bevor ihr Gehirn sie hatte begreifen können – ich kann hier nicht bleiben.
    Es war auf jeder erdenklichen Ebene schwer, sich zu verabschieden. Aber das Inn am Willow Lake ist nur ein Ort, versuchte sie sich zu trösten. Ein Ort, von dem sie geträumt hatte, ein Ort, an dem sie für eine Weile gelebt und gearbeitet hatte. Jetzt war es an der Zeit, weiterzuziehen, ihre Träume mitzunehmen. Sie hoffte, sie würde sich immer an den Klang der Seetaucher auf dem Wasser erinnern, daran, wie der Vollmond über den Himmel zog, an die leichte Brise, die durch die Ahornbäume fuhr und die Wasseroberfläche kräuselte.
    Es war eine wunderschöne Sommernacht von der Art, die sich um einen legt und einem ein Gefühl von Sicherheit gibt. Aber heute verspürte sie nichts davon. Sie ging bis ans äußerste Ende des Stegs, das Herz angefüllt mit Erinnerungen. Es war, als hätte man ihre Ketten durchtrennt. Sie flog frei, ziellos, ohne einen Gedanken daran, wo sie landen würde. Vielleicht war das gut, aber es fühlte sich nicht gut an. Sie fühlte sich überwältigt und … irgendwie beschädigt, als wäre ein Teil von ihr ausgerissen worden – nicht durch den Gedanken, diesen Ort hier aufzugeben, sondern durch den Gedanken, Greg Bellamy zu verlassen.
    Wie verrückt war es bitte, sich in ihn zu verlieben? Sie hatte den ganzen Sommer damit verbracht, es sich auszureden, und am Ende hatte ihr Herz sie Hals über Kopf hineingezogen. Liebe. Sie dachte, sie würde sie kennen. Sie liebte ihre Familie, ihre Freunde. Sie liebte ihre Tochter mit einer unendlichen Tiefe und Hingabe. Aber das hier war etwas ganz anderes. Berauschend und vereinnahmend und dennoch … zerbrechlich. Unsicher. Warum hatte sie sich erlaubt zu glauben, Greg Bellamy zu lieben würde reichen, um zusammenzuhalten?
    Sie war nicht sicher, wie lange sie dort gestanden hatte, als sie jemanden hinter sich hörte. Einer der Gäste? Nein, es war …
    „Nina.“ Greg kam zu ihr. Sie erkannte seine Stimme, seinen leichten, lockeren Gang. Das Mondlicht zeichnete seine Gestalt in äußerster Präzision nach. Der silberne Schein tauchte alles in Schattierungen von Grau, als wenn sie Bilder aus einem alten Film wären.
    Sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sogar jetzt noch machte allein sein Anblick sie glücklich. Doch zur gleichen Zeit stand sie am Rand der Tränen. Hör auf, rief sie sich zur Ordnung. Hör sofort auf. Sie räusperte sich und fragte: „Wie geht es Daisy?“
    „Fabelhaft. Dem Baby auch.“ Er schien frisch aus der Dusche zu kommen, denn statt des Smokings trug er ein Hawaiihemd und Shorts, seine Haare waren feucht und dufteten gut. „Sie hat ihn Emile genannt. Das ist französisch.“
    „Ich weiß.“
    „Keine Ahnung, wie sie darauf gekommen ist. Sein zweiter Vorname ist Charles, nach meinem Vater.“
    „Das ist gut.“ Stumm bat sie ihn, aufzuhören, ihr von seinem Leben zu erzählen. Sie musste lernen, sich nicht mehr für diese Dinge zu interessieren. „Und wie geht es dir?“
    „Erleichtert. Glücklich. Komplett durchgedreht. Um Himmels willen, ich habe einen Enkel!“
    „Gratuliere, Greg. Das
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